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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Schankstube betrat, war diese trotz der frühen Stunde schon gut gefüllt. Einige Reisende nahmen ein leichtes Mahl zu sich, um ihre Fahrt dann fortzusetzen. Die Männer aus dem Dorf trafen sich auf einen Kaffee, um zu schwatzen und zu tratschen und ihre Geschäfte zu besprechen. Harry und Laurence waren auch da und aßen ihr Frühstück.
    Sie stockte mitten in ihrer Bewegung. Was hatten die Symmonds-Jungen hier zu suchen? Die beiden hielten sonst nie in den Morgenstunden bei ihr Einkehr, es sei denn, sie waren die ganze Nacht aufgeblieben, um für Gideon Myles Schmiere zu stehen. Am Vorabend hatte sie sie nicht einmal verscheuchen müssen, als die Taverne schloss. Sie waren friedlich wie zwei Lämmchen heimgezockelt, und das schon um halb zehn.
    »Anstrengende Nacht gehabt, Jungs?« Die Hände in die Hüften gestützt, stellte sie sich an den Tisch der beiden.
    Harry blickte von einem Teller auf, der mit Eiern, Speck, Brötchen und Marmelade beladen war. »Kann man wohl so sagen.« Er tauschte einen Blick mit Larry, worauf beide zu kichern anfingen.
    An ein paar anderen Tischen wurde in ihr Lachen eingestimmt. Meredith drehte sich langsam um, unterdes ließ sie den Blick über ihre Gäste schweifen. Dabei fielen ihr etliche Männer auf, die sonst erst nach Mittag bei ihr einkehrten.
    »Wieso?«, fragte sie streng. »Was ist denn daran so lustig?«
    Das Lachen schwoll weiter an.
    »Fürwahr, es war eine anstrengende Nacht, Mrs. Maddox«, erwiderte Larry, den Mund mit Rührei gefüllt. »Aber der anstrengende Morgen … nun der gehört ganz allein eurem Freund Ashworth.«
    Eisige Furcht kroch ihr in sämtliche Glieder. »Was habt ihr getan?« Als sie merkte, dass ihr die Stimme zitterte, presste sie um Fassung bemüht die Kiefer aufeinander. »Harold und Laurence Symmonds, raus mit der Sprache. Ihr erzählt mir jetzt auf der Stelle, was ihr mit ihm gemacht habt.«
    »Immer mit der Ruhe, Mrs. Maddox«, rief Skinner vom Nachbartisch und zwinkerte ihr über seinen Kaffeebecher hinweg zu. »Wir haben dem Mann gar nichts getan.«
    Harry muffelte: »Dieses Mal nicht.«
    Abermals erbebte der Raum unter schallendem Gelächter, und Meredith wurde es mit einem Mal zu bunt. Nach einem kurzen Wortwechsel mit Mrs. Ware lief sie durch die Küche zur Hintertür hinaus und geradewegs den steilen Abhang hinauf, das war der direkte Weg zu den Ruinen von Nethermoor. Wenn Rhys sich die Ponys ausgeliehen hatte, dann musste er sie diesen steinigen Fußweg hinaufführen. Mit ein bisschen Glück gelänge es ihr, ihm den Weg abzuschneiden und ihn zu warnen, dass Harold, Laurence und die anderen irgendeine unliebsame Überraschung für ihn vorbereitet hatten. Wie lange mochte es her sein, dass er den Gasthof verlassen hatte? Eine Stunde vielleicht? Eile war angeraten.
    Nachdem sie zwanzig Minuten lang zügig ausgeschritten und über felsigen Grund geklettert war, erreichte sie Bell Tor und das alte Gemäuer aus verfallenen Granitblöcken. Ungeachtet des wärmenden Sonnenlichts schauderte es Meredith, als sie sich den Ruinen von Nethermoor näherte. Etwas oberhalb des eingestürzten Herrenhauses befand sich der Platz, wo Rhys sein Cottage errichten wollte. Schwer atmend und mit schmerzhaftem Seitenstechen kämpfend, kletterte sie die letzten steilen, felsigen Meter hinauf.
    Was sie dort oben erwartete, brach ihr nachgerade das Herz.
    Ein halbes Dutzend gescheckter Packponys stand auf dem kleinen Platz und graste unbekümmert auf der steinigen Furt. Die Last aus Strohballen, die die Ponys getragen hatten, lag zu einem ordentlichen Stoß aufeinandergeschichtet, um mit Lehm vermischt zu werden. Doch die Fundamente von Rhys’ Cottage – die Steine, die er eine geschlagene Woche lang in der Umgebung gesammelt und zusammengefügt hatte, damit sie einen trutzig unerschütterlichen Sockel bildeten – waren komplett zertrümmert und in sämtliche Himmelsrichtungen verstreut.
    Ihr Herz verkrampfte sich derart qualvoll in der Brust, dass sie ihr Seitenstechen vergaß.
    Ihr Blick fiel auf Rhys, der lediglich mit Hemd und Reithose bekleidet mit den Aufräumarbeiten begonnen hatte. Er hob mechanisch jeden Stein auf und sortierte sie zu Haufen identischer Größe. Anscheinend war er fest entschlossen, alles wieder aufzubauen.
    Eine Weile beobachtete sie ihn schweigend. Als sie näher kam, hätte sie wetten mögen, dass er ihre Präsenz spürte. Statt sie jedoch zu begrüßen, würdigte er sie keines Blickes.
    »Oh Rhys. Ich bin …« Ihr versagte die

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