Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
Vom Netzwerk:
schicken, um dir beim Auspacken zu helfen?«, erbot er sich. Er schritt zu ihrem Gepäck, das vor einem geräumigen Schrank stand. »Oder traust du mir zu, dass ich die Rolle der Zofe auszufüllen weiß?«
    »Wie du magst«, murmelte sie zerstreut. Sie reckte den Hals, um auf ein hohes Bord zu spähen, und prüfte dessen Sauberkeit, indem sie mit der Spitze ihres Zeigefingers darüber strich.
    Rhys bezweifelte, dass sie auch nur ein Wort von dem wahrgenommen hatte, was er gesagt hatte, gleichwohl entschied er, die Reisetruhen auszupacken. In den Jahren bei der Armee hatte er reichlich Erfahrung im schnellen Packen und Auspacken gewonnen. Nachdem er seinen Staubmantel abgestreift hatte, machte er sich ans Werk. Er schüttelte Unterwäsche aus, faltete sie neu zusammen, hängte seine Jacketts neben ihre Kleider. Für das Cottage hatte er getrennte Schränke vorgesehen, indes musste er einräumen – es gefiel ihm zu sehen, wie ihrer beider Garderobe sich bunt vermischte, dass ihre Strümpfe sich an seine Krawatten schmiegten. Es mutete richtig an, und – soweit ein Haudegen von Mann wie er das zu beurteilen vermochte – es sah reizend aus.
    Im Übrigen erregte es ihn aufs Heftigste.
    Während er mit ihren Truhen beschäftigt war, unternahm Meredith einen kleinen Rundgang durch den Salon. Sie verharrte ein ums andere Mal, um die Einrichtung genauer in Augenschein zu nehmen, inspizierte jedes Möbelstück, jedes Accessoire, jedes dekorative Detail. Er ahnte, dass sie sich im Geiste Notizen machte, Ideen sammelte und Anregungen, die sie mit nach Hause nehmen konnte, um das Three Hounds zu verschönern.
    »Ich könnte im Gasthof niemals Samtvorhänge aufhängen«, jammerte sie, derweil sie den Saum einer Portiere aus königsblauem Samt durch ihre Finger gleiten ließ. »Sie würden entsetzlich den Staub anziehen.« Sie legte den Kopf schief. »Aber mir gefällt, wie sie diese Behänge drapieren, dass sie an einer Leiste nahe der Decke angebracht sind und fast bis zum Boden reichen. Lässt das Fenster größer wirken. Das muss ich mir merken.«
    Nachdenklich an ihrer Unterlippe knabbernd, schlenderte sie ins Schlafgemach.
    Rhys seufzte. Wann würde sie endlich einsehen, dass ihre Zukunft nicht darin bestand, weiterhin als Gast- und Schankwirtin tätig zu sein? Mit einem ungeduldigen Schnauben zerrte er ein helles, hauchfeines Hemdchen aus ihrer Reisetruhe. Er wünschte, sie würde ihr Augenmerk weniger auf die Möblierung legen und auch einmal an ihn denken.
    »Oh!«
    Ihr Ausruf des Erstaunens lenkte seine Schritte spontan durch den Raum. Von dem bogenförmigen Durchgang aus, der Salon und Schlafgemach trennte, konnte er sie an einer Seite des Bettes sehen.
    Ein Bett von gigantischen Ausmaßen. Die Bettpfosten aus gedrechseltem Mahagoniholz schmückten schwere Draperien, das Bett selber glich einer schneeweißen Wolke aus bauschigen Kissen und Plumeaus.
    »Oh, du liebe Güte«, entfuhr es ihr. »Was für ein Bett. Etwas Derartiges hab ich noch nie gesehen.« Sich mit beiden Handflächen auf dem Laken abstützend, neigte sie sich vor, um die Weichheit und Nachgiebigkeit der Matratze zu prüfen. Während sie mit den Armen auf und ab federte, wippten ihr Busen und ihre Kehrseite aufreizend, einer Einladung gleich.
    Rhys’ Hände krampften sich in das Spitzengewebe, zerknüllten unwiderruflich den hauchzarten Stoff. Er räusperte sich. »Ja.«
    Sie wirbelte herum und maß ihn mit den Augen. Ihre dunklen Augenbrauen hoben sich fragend, als wartete sie darauf, dass er fortfuhr.
    Ihm fiel nichts anderes ein als dieses Ja. Das einzige Wort, das ihm im Kopf herumschwirrte, war ja . Ja, ja, ja.
    Nun, und vielleicht das Wort jetzt .
    Sie durchschaute ihn sogleich. Ihre schmalen Brauen zuckten belustigt. »Ja«, bekräftigte sie. Sie raffte den weit ausladenden Rock ihres Reisekostüms und brachte eine Hüfte auf die Matratze. »Es ist in der Tat ein bemerkenswertes Bett.«
    Ihr Gewicht auf jene Hüfte verlagernd, die sich an den Bettrand schmiegte, lehnte sie sich behutsam zur Seite und spreizte dabei ihren Arm ab. Es war eine langsame, sinnliche Bewegung wie die einer Katze, die sich in einem Streifen Sonnenlicht ausstreckt. Sie stützte sich auf einen Ellbogen, ihr Körper eine dunkel geheimnisvolle Silhouette der Weiblichkeit, hingegossen auf den gestärkten weißen Kissen.
    Endlich. Jetzt hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Sein Herz hämmerte gegen seinen Rippenbogen, drohte die morschen, schlecht verheilten Knochen zu

Weitere Kostenlose Bücher