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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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derweil sie durch die Stadt fuhren. Als genügte es ihr nicht, die Landschaft ausgiebig zu betrachten – wahrlich, sie musste sie mit Blicken aufsaugen und förmlich einatmen.
    Er beobachtete sie und lächelte stumm in sich hinein.
    Als sie vor dem Hotel anhielten, sah er sich genötigt, jener angenehmen Beschäftigung zu entsagen, sich an jedem ihrer erstaunten Seufzer und ihrem verwunderten Blinzeln zu erfreuen. Nachdem man ihnen die schönste Suite gegeben hatte, die er reserviert hatte, wies er den Kutscher an, ihr Reisegepäck abzuladen. Er selber ließ sich das Vergnügen nicht nehmen, Meredith aus der Kutsche zu helfen.
    »Gute Güte«, hauchte sie, kaum dass sie an dem im romanischen Stil erbauten Hotel hochblickte, dessen Fassade imposante Kalksteinsäulen und Stuckbalustraden schmückten.
    »Drinnen ist es noch um einiges beeindruckender.«
    Sie sagte kein einziges Wort, als ein Diener sie durch die Eingangshalle geleitete, einen mit Teppichläufern ausgelegten Treppenaufgang hinauf und bis zum Ende eines langen Flurs. Rhys ließ sie vorangehen, ehe er ihr in die Suite folgte. Dann wechselte er einige wenige Worte mit den Gepäckträgern, die kurz darauf ihre Schrankkoffer hereinbrachten.
    Sobald diese sich entfernt hatten, richtete er sein Augenmerk auf Meredith. Sie stand inmitten des Salons, in graues Wolltuch gehüllt, eine schmale, dunkle Silhouette vor den mit cremefarbiger Brokatseide bespannten Wänden und dem hellen Teppich. Sie verharrte dort vollkommen reglos, die Hände ineinander verschränkt, ihre Augen groß. Stumm.
    Zwischen Rhys’ Brauen grub sich eine tiefe Falte. Ihr Erstaunen war ein reizvoller Anblick gewesen, aber dieses fortdauernde Schweigen begann, ihn mit Besorgnis zu erfüllen. »Merry? Fühlst du dich nicht wohl?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich könnte weinen.«
    Er zögerte. »Gefällt es dir nicht?«
    »Es ist entsetzlich.« Sie schluckte schwer, dann presste sie die Hände auf ihre Wangen, legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die kunstvoll geschnitzte Decke.
    Er drängte einen Schritt näher zu ihr. »Stört dich irgendetwas an den Räumlichkeiten?«
    »Oh nein«, sagte sie hastig. »Mitnichten. Das ist ja das Problem.«
    Jetzt war er heillos verwirrt.
    Schließlich zeigte sie ein Einsehen mit ihm und erklärte: »Rhys, diese Suite ist … zauberhaft. Elegant. Ein wahrer Palast. Es reicht, um mich in tiefe Verzweiflung zu stürzen. Wenn das die Art von Unterkünften ist, die feine Herrschaften gewohnt sind, wie kann ich jemals hoffen, eine solche Klientel im Three Hounds zufriedenzustellen? Denk doch, eine von den neuen Schlafkammern in meiner Herberge würde mit Leichtigkeit in diesen Schrank passen!«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Das ist auch nicht der Punkt.« Sie drehte den Kopf zu ihm und schniefte leise. »Schau dich einmal genauer um. Wie sollte sich der Gasthof jemals mit solchen Hotels messen können?«
    Das war es also. Das vornehme Ambiente hatte sie aus der Fassung gebracht und nicht etwa irgendein Makel. Mit merklich erleichterter Miene trat er zu ihr und schlang einen Arm um ihre Schultern. »Du sorgst dich unnötig. Du brauchst dich gewiss nicht mit Häusern wie diesem zu messen. Dieses Hotel ist eines der luxuriösesten in ganz England. Ein Grandhotel für die reichsten Lords und Ladys des Landes. Das Three Hounds hingegen ist ein Fuhrmannsgasthof. Selbst der Adel hegt bescheidene Erwartungen, was Postkutschenstationen und Rasthäuser anlangt.«
    »Ah, so verhält es sich. Demnach besteht noch Hoffnung, dass ich solch ›bescheidene Erwartungen‹ erfüllen kann?«
    Leise zungenschnalzend drückte er ihre Schulter. »Du hast sie bereits übertroffen.« Als ihre Schultermuskulatur unter seinen Fingern angespannt blieb, setzte er hinzu: »Ich habe ein heißes Bad bestellt und ein heißes Mahl, das uns hier oben serviert wird. Ich weiß, dass du diese Suite entsetzlich findest in ihrer Eleganz, aber versuch bitte nicht, dich deswegen vom Balkon zu stürzen.«
    Sie lachte, und ihre Miene hellte sich sogleich auf. »Verzeih mir. Herrje, ich benehme mich töricht.« Sie drehte sich halb in seiner Umarmung, küsste ihn auf die Wange. »Ich danke dir. Es ist einfach fantastisch.«
    »Nun, das klingt schon erheblich besser.« Er löste den Arm von ihrer Schulter, gab ihr einen zärtlichen Klaps auf die Kehrseite, als sie loslief, um mit der genaueren Inspektion eines kunstvoll geschnitzten Alkovens zu beginnen.
    »Soll ich nach einem von den Dienstboten

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