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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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interessiert und daß mir die ganze Geheimniskrämerei Spaß zu machen beginnt: »Am Donnerstag muß ich in die Stadt, und das ist der Tag, wo hier die Frau Schleussner zum Saubermachen kommt und Anette sowieso nicht weg kann. Allerdings weiß ich nicht, wie ich überhaupt dazu komme, für euch dauernd die Kastanien aus dem Feuer zu holen. An sich genügt es mir völlig, daß mir Susanne...«
    »Aber ich weiß, warum du’s tust, Colonel!« erklärt Margot und grinst mich an, als ob sie plötzlich drei Jahre jünger wäre.
    »Da bin ich doch wirklich gespannt!«
    »Weil wir doch deine Töchter sind, deine beiden Töchter auf Pump! Hast du das in deinem Buch geschrieben oder nicht?«
    »Gewiß — aber...«
    »Und über Zimmermann wirst du ganz bestimmt auch schreiben und über alles andere. Also?«
    »Hm. Dann muß ich also leider in den sauren Apfel oder vielmehr in den sauren Zimmermann beißen.«
    Sie springt auf, gibt mir noch einen Kuß, dreht sich lachend um, daß der Rock um ihre hübschen Beine schwingt, und hopst zu ihrem Haus hinüber. Sie hat doch viel von Addi...
    »Margot ist ja sonderbar aufgekratzt!« sagt plötzlich eine Stimme neben mir. Ich blicke mich um: es ist Buddy, ein sehr, sehr nachdenklicher Buddy, der an seinen Nägeln kaut und schlecht rasiert ist.
    Ich sehe auf die Tür, hinter der Margot verschwunden ist, und seufze: »Es ist völlig umsonst, Buddy, daß du Jura studierst.«
    Er wird ganz blaß: »Wieso, Colonel?«
    »Du hast mir gesagt, du studierst Jura, damit du nicht ganz im Eimer bist, wenn ihr euch mal scheiden laßt. Du wirst im Eimer sein, ehe du überhaupt weißt, was los ist. Gegen dieses Weib ist kein Kraut gewachsen.«
    Er setzt sich in den leeren Stuhl: »Darf ich?«
    Und als ich nicke:
    »Zunächst will ich sie ja mal heiraten. Aber jetzt, wo dieser Zimmermann aufgetaucht ist...«
    Ich sehe ihn streng an: »Glaubst du, daß sie dich seinetwegen sitzenläßt?«
    Eine lange Weile starrt er mich an, und als ich die Qual in seinem Blick sehe, fühle ich, wie lieb ich auch ihn habe, diese drahtige kleine Bulldogge.
    »Nein«, sagt er dann heiser.
    »Dein Glück. Sonst hättest du nämlich wirklich verdient, sitzengelassen zu werden.«
    »Ich zweifle ja auch gar nicht an ihr, Colonel, sondern an den Eltern, an meinen und an ihren! Sie wissen doch, wie auf uns eingeredet wird. Wenn die bei mir daheim Bescheid wüßten, ging’s gleich los: Sei froh, daß du sie los bist, ein Mädel ohne Geld, und bis ihr euch heiraten könnt... Und genauso und noch schlimmer ist es bei ihr. Sie gibt’s zwar nicht zu, und ich weiß, daß ihre Mutter mich auch ganz gern hat, aber schließlich ist sie ihre Mutter! Das einzige Mittel ist, daß ich mitten in einer Vorlesung aufstehe, nach vorn gehe, den Kerl verdresche und dann den Kommilitonen erzähle, warum. Dann möchte ich mal sehen, ob...«
    »Du wirst dich wundem, was du dann siehst, mein Junge. Zumal ja zwischen Margot und diesem Esel gar nichts passiert ist.«
    »Ja, aber man kann das doch nicht so weitergehen lassen!«
    »Es wird schon was passieren, bloß ohne dich. Dafür werde ich sorgen.«
    »Sie haben ‘ne Idee, Colonel?« In seinen Augen blitzt eine kindlich-rührende Hoffnung auf.
    »Ich hoffe, eine Idee zu bekommen«, bremse ich.
    »Aber — ich meine, vielen Dank, Colonel, daß Sie sich bemühen wollen! Ich kann mir gar nicht vorstellen...«
    »Du sollst dir auch gar nichts vorstellen. Wart’s ab.«
    »Und wenn’s nun schiefgeht?«
    »Gebe ich dir den Kerl zur Demontage frei.«
    »Darauf freue ich mich jetzt schon!«
    »Es wäre kein Anlaß zur Freude, Buddy.«
    Er senkt den Kopf: »Nein. Vielleicht haben Sie recht.«
    »Außerdem, Junge, gibt es noch andere Menschen außer dir, zum Beispiel diesen Herrn Zimmermann, der ja gar nichts von dir ahnt und dem man deshalb nicht übelnehmen kann, daß er sich in Margot verliebt. Du hast’s ja auch getan.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    Plötzlich Ist er hellwaches Mißtrauen.
    Idi grinse ihn an: »Ich will damit sagen, daß es in diesem Fall hauptsächlich auf Margot ankommt und vielleicht auch ein kleines bißchen auf mich. Und nun mach, daß du weiterkommst. Ich hab’ nämlich noch ‘ne kleine Nebenbeschäftigung.«
    Er versucht, ziemlich erfolglos, ebenfalls zu grinsen: »Sie wollen mir nicht wenigstens ‘ne Andeutung machen, was ihr beide da gekocht habt, Margot und Sie?«
    »Nicht die geringste.«
    »Trotzdem, vielen Dank, Colonel!«
    »Bitte. Sehr ungern geschehen.«

    Am

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