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Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Titel: Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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»Und der schlimmste Fehler meines Lebens. Und wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich alles dafür tun. Bitte glaub mir.«
    »Bitte verschone mich mit dieser Fremdgehfloskel, ja?« Sie wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel.
    »Es tut weh zu wissen, dass eine Frau, die mir nichts bedeutete, das Kind zur Welt gebracht hat, das ich mir von dir gewünscht habe. Das Kind, das der Beginn unserer Familie hätte sein sollen. Deiner und meiner Familie.«
    Sie schluchzte, unfähig, ihm zu antworten.
    »Trotzdem freue ich mich, dass du gekommen bist«, fuhr er fort. »Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht, als mit dir zu reden und noch eine Chance zu bekommen, dir alles zu erklären.«
    »Warum, Lenny?«, brüllte sie ihn an. »Warum hast du das getan? Ich habe dich geliebt. Ich wollte eine Familie mit dir gründen, mit dir alt werden. Dieser Plan war so selbstverständlich wie das Atmen. Es gab keinen einzigen Zweifel für mich. Wie konntest du? Wie konntest du all das kaputtmachen?«
    »Ich verstehe es ja selbst nicht«, antwortete er und stellte die Kaffeetasse auf die Kommode.
    Vanessa schaute ihn wortlos an.
    »Ich war nach der Arbeit hin und wieder mit einem Kollegen in der Bar, um noch ein Feierabendbier zu trinken. Diana kellnerte dort. Zuerst habe ich sie gar nicht wahrgenommen, aber mit der Zeit fing sie an, mir Avancen zu machen. Es hat mir geschmeichelt, mehr nicht. Aber dann …« Seine Stimme begann zu zittern. »Das Ganze dauerte nur wenige Wochen.«
    Vanessa drehte sich weg. »Ich will es nicht hören.«
    »Aber du hast nach dem Warum gefragt.«
    »Ja.« Sie bemühte sich, ihn nicht anzuschauen. »Aber nicht nach dem Wie .«
    Er kam einen Schritt näher; dieses Mal wagte er es jedoch, die Hand an ihren Arm zu legen. Sanft und zögernd, trotzdem ging Vanessa die Berührung bis ins Mark. Mit festem Blick schaute sie ihn an.
    »Ich kann es ja selbst nicht verstehen«, fuhr er fort. »Es wäre dumm zu behaupten, dass ich ihren Reizen erlegen bin, aber irgendetwas in dieser Art muss es gewesen sein. Sie hat meinen Kopf dazu gebracht, sich auszuschalten. In dem Moment ging es nur um Sex, um suchende Körper, die sich geben, was sie brauchen. Ich habe sie nie geliebt, das musst du mir glauben.«
    Vanessa dachte an die Zeit kurz vor ihrer Trennung. Damals hatte sie Probleme mit ihrer Tagespflegeeinrichtung, weil eine Konkurrentin aus der Nachbarschaft böswillige und bewusst falsche Gerüchte über ihre Funktion als Tagesmutter verbreitet hatte, um ihren Ruf zu schädigen. Eine Zeit, in der sie ihre berufliche Zukunft in Frage stellte und ihre Perspektiven mit einem Mal auf sehr wackligen Beinen stehen sah. Und sie erinnerte sich daran, dass sie damals viele von Lennys Annäherungen abgewehrt hatte, weil sie zu blockiert war, um sich emotional fallen zu lassen. Ein Umstand, den sie selbst erst im Nachhinein in vollem Umfang realisiert hatte.
    »Ich weiß, dass es damals im Bett nicht so gut lief bei uns. Aber ich habe eine schwere Zeit durchgemacht, Lenny. Ich dachte, du würdest das verstehen. Stattdessen hast du mich eiskalt hintergangen.«
    »Ich habe es ja auch verstanden. Es war eine schwere Zeit für dich, und ich wollte da sein, wollte der Mann für dich sein, den du brauchst. Und das wäre ich auch geblieben, wenn du mir verziehen hättest. Aber als Diana sich mir damals näherte und ich die Möglichkeit hatte, meine Bedürfnisse zu stillen, dachte ich nicht mehr nach. Anfangs vielleicht, aber irgendwann wurde das Verlangen einfach zu groß. Sie war so hartnäckig, so fordernd, dass ich mich ihr nicht entziehen konnte. Ich kann es nicht beschreiben … ich meine, du hast doch vor mir auch Beziehungen und Affären gehabt. Hast du da niemals erfahren, wie es ist, Sex zu haben, ohne dabei Liebe zu empfinden?« Er atmete tief ein. »Anders kann ich es einfach nicht beschreiben. Es war ein Verlangen, dem ich nachgegeben habe, auch wenn ich es niemals hätte tun dürfen.«
    »Du hast recht«, antwortete sie. »Ich weiß, wie es ist, Verlangen zu spüren. Und ich weiß auch, wie es ist, Sex ohne Liebe zu haben. Aber niemals, Lenny, niemals hätte ich so etwas getan, wenn ich in festen Händen bin. So etwas ist einfach unverzeihlich. Genauso unverzeihlich wie die Tatsache, im Zuge dieser Affäre ein Kind zu zeugen.«
    »Ich weiß.« Auf seinen Augen bildete sich ein feuchter Schleier. »Es ist unverzeihlich. Und doch bitte ich dich von ganzem Herzen, mir zu verzeihen. Ich werde dich nicht

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