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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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wäre es eben erst passiert.
    Sam konnte nur hoffen, dass Bo von der Idee an sich überzeugt gewesen war und nicht nur zugestimmt hatte, weil er noch unter der Nachwirkung seines heftigen Orgasmus gestanden hatte.
    »Er hat sich überzeugen lassen.«
    Dean zog ein Bein unter seinen Körper, stoppte sein Band und sah Sam lange und nachdenklich an. Einen Moment lang glaubte Sam, dass Dean ihn mit seinen allzu offensichtlichen Gefühlen für Bo konfrontieren würde. Er ließ sein Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske erstarren und fixierte den Bildschirm vor sich. Schließlich startete schweigend Dean sein Band wieder und Sam war mehr als erleichtert.
    Andre kam ein paar Minuten nach acht ins Büro. Mit einem Grummeln, hinter dem Sam eine Begrüßung vermutete, ging er direkt zu seinem Schreibtisch und setzte sich mit dem Rücken zu Sam und Dean.
    Dean sah Sam fragend an, doch dieser zuckte nur die Schultern. Er glaubte nicht, dass Dean die ganze Geschichte über Amy schon kannte, und jetzt war auf keinen Fall der richtige Zeitpunkt, sie ihm zu erzählen. Dean akzeptierte Sams Zurückhaltung kommentarlos und warf noch einen besorgten Blick in Andres Richtung, bevor er sich wieder seiner Aufnahme zuwandte.
    David und Cecile tauchten um Punkt halb neun auf. Sie sahen besorgt aus und so, als ob sie sich unwohl fühlten. Bo folgte ihnen schweigend. Sam hielt das Video an und starrte zu Bo hinüber, unfähig sich davon abzuhalten.
    Der Mann wirkte nicht nur müde, sondern regelrecht erschöpft. Seine Augen hatten das lebhafte Funkeln verloren, das Sam so liebte, und er ließ die Schultern hängen. Sogar seine Haare, die normalerweise glänzten, wirkten stumpf und wirr. ‚ Und offen‘, stellte Sam geschockt fest. Er hatte noch nie gesehen, dass Bo bei der Arbeit seine Haare nicht zusammen gebunden trug.
    »Hey, Leute.« Davids Fröhlichkeit klang aufgesetzt, man konnte die Anspannung, die von ihm ausging, förmlich spüren. »Dean, die Bibliothek macht in einer halben Stunde auf. Wir sollten demnächst los.«
    »Okay.« Dean stoppte sein Video, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und warf David ein vorsichtiges Lächeln zu. Sein Blick folgte Bo zur Kaffeemaschine in der Ecke, wo dieser sich eine Tasse eingoss und dann stehen blieb, um schweigend daran zu nippen. »Ich hab' grade angefangen, die Bänder von Kamera drei zu sichten. Ich hoffe, das ist okay? Ich weiß, dass ich eigentlich noch in der Lernphase bin.«
    »Klaro.« David gab Cecile einen schnellen Kuss und wanderte herüber, um sich über die Rückseite von Deans Stuhl zu lehnen. »Schon was gefunden?«
    »Gar nichts.« Dean runzelte die Stirn. »Es ist sogar auffällig ruhig. Ich schwöre, als ich in dieser Schule war, wimmelte dieser Tunnel vor Ungeziefer. Ist echt seltsam, dass die nicht mehr da sind.«
    Sam drehte sich zu Andre um. Dieser saß mit dem Rücken zum Raum vollkommen still da. Cecile ging zu ihm hinüber und legte ihm beide Hände auf die Schultern. »Andre?«
    Der große Mann seufzte, dann drehte er sich zu den anderen um. Sein Gesichtsausdruck war hart und bestimmt, aber in seinen Augen war die Trauer deutlich zu lesen. Sam wusste, dass er an Amy dachte.
    »Cecile und ich haben während unserer Schicht was gefühlt. Es war dem sehr ähnlich, was wir in Oleander House wahrgenommen haben. Zu ähnlich, um zufällig zu sein.«
    Totenstille senkte sich über den Raum, während David, Bo und Dean die Information verarbeiteten.
    Bo räusperte sich. »Andre, wieso erzählst du das erst jetzt?«
    »Ich bin dafür verantwortlich«, antwortete Andre. »Ich... ich habe Zeit zum Nachdenken gebraucht.«
    Bo nickte und sein Blick wurde weicher. David drückte mitfühlend Andres Schulter. Deans Blick schweifte offensichtlich verwirrt zwischen seinen Kollegen hin und her und er verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Okay«, sagte er. »Erfahre ich jetzt endlich, um was es hier geht?«
    Sam sah Andre fragend an. Dieser sprang schnaubend auf und stapfte zur Tür.
    »Erzählt es ihm«, knurrte er. »Sollte ihm endlich mal jemand erzählen. Ich geh' spazieren.« Er riss die Tür auf und knallte sie dann hinter sich zu, als er nach draußen verschwand.
    Dean starrte ihm vollkommen entsetzt nach. »Oh Gott, es tut mir leid! Ich wollte ihn nicht verletzen.«
    David seufzte und wuschelte Dean durch die Haare. »Nicht deine Schuld, Dean. Hey, wie wär's, wenn wir 'nen Abstecher zu diesem neuen Coffee-Shop die Straße runter machen, bevor wir zur Bibliothek fahren? Wir

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