Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
Vom Netzwerk:
bleiben. Du nimmst es mir jetzt schon übel.«
    »Hat das hier irgendwas mit Janine zu tun?« Sam machte einen Schritt nach vorne, ergriff Bos Oberarme und sah ihm fest in die Augen. »Was hat sie zu dir gesagt, Bo? Was heißt, das Gespräch war nicht schön . Was hat sie getan?«
    Bos Wangen röteten sich, wie immer wenn Sam ihm nahe kam. Er leckte sich über die Lippen. »Ich habe ihr gesagt, dass ich die Scheidung will und das hat ihr ganz und gar nicht gefallen. Wir haben hässliche Dinge zueinander gesagt. Sie hat gedroht, mir die Jungs komplett wegzunehmen.«
    Wut brodelte in Sam. »Das kann sie nicht tun. Du bist ihr Vater! Du hast Rechte. Lass dich von ihr nicht erpressen.«
    »Das habe ich auch zu ihr gesagt. Aber es spielt keine Rolle. Sie hat gesagt, dass sie einen Weg finden wird, damit ich die Jungs nicht mehr sehen kann. ‚ Jeder hat Leichen im Keller, Bo. Ich werde deine finden‘. Das waren ihre Worte. Du weißt, was das bedeutet.«
    Sam wusste es und es gefiel ihm nicht. »Sie kann nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen, ohne ein Gesetz zu übertreten. Wir werden einfach noch vorsichtiger sein als bisher. Wir werden verdammt noch mal dafür sorgen, dass sie es nicht herausfindet.«
    »Für wie lange, Sam? Den Rest unseres Lebens?« Bo entwand sich Sams Griff und begann im Raum auf und ab zu laufen. »Selbst ich kann damit nicht umgehen. Nein. So sehr es auch wehtut, wir müssen uns trennen. Sofort.«
    Ich werde nicht betteln. Ich werde auf keinen Fall betteln.
    »Bitte, tu das nicht!« Sam streckte die Hände nach Bo aus und konnte kaum einen frustrierten Aufschrei unterdrücken, als der Mann außerhalb seiner Reichweite stolperte. »Es wird keinen Unterschied machen. Sie wird einfach etwas anderes finden. Du wirst nie mit jemandem zusammen sein können, auch nicht mit Frauen, ohne dass sie es irgendwie gegen dich verwendet.«
    »Verdammt, Sam! Es ist doch nicht nur wegen Janine.« Bo hielt an und fixierte Sam mit einem wütenden Blick. »Selbst, wenn es sie nicht gäbe, wäre ich immer noch nicht in der Lage, offen mit dir zusammen zu sein. Ich kann das nicht. Und ich weiß nicht, ob ich es jemals können werde. Es wird uns beide zerstören, wenn wir weiter versuchen, es zu verheimlichen. Geh und finde jemand anderes. Fang was mit Dean an, wenn du willst. Immerhin macht der aus seinem Interesse an dir keinen Hehl.«
    Es war unmöglich, die Bitterkeit in Bos Stimme zu überhören. Sam blickte ihn durchdringend an und versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. In seinem wunderschönen, herzzerreißend verschlossenem Gesicht, hinter dessen Fassade sich ein ebenso wundervolles Herz verbarg. In diesem Moment erkannte Sam, dass er dieses Herz nie besitzen würde. Er fühlte, wie die Kraft mit einem Mal aus ihm wich und ihn schwach und erschöpft zurückließ.
    »Ich will nicht mit Dean ausgehen. Ich will dich.« Sam seufzte und sank in den Stuhl, der ihm am nächsten war. »Ich wünschte, du würdest es versuchen. Ich wünschte, du würdest uns eine Chance für eine richtige Beziehung geben. Aber ich kann dich nicht dazu zwingen.«
    »Es tut mir leid, Sam«, sagte Bo mit leiser, zittriger Stimme. »Du weißt gar nicht, wie sehr. Aber es ist besser so und das wissen wir beide.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Aber deswegen muss es mir noch lange nicht gefallen.«
    »Nein.«
    Stille senkte sich über den Raum. Sam starrte zu Boden und weigerte sich, Bo anzusehen. Nach einem langen, angespannten Moment drehte sich Bo um und ging in sein Büro. Die Tür schloss sich leise hinter ihm. Sam legte seinen Kopf in seine Hände, schloss seine Augen und atmete tief ein und aus. Als der Drang zu schreien und irgendwas gegen die nächste Wand zu werfen, langsam nachließ, ging er zurück zu seinem Schreibtisch und startete das Video dort, wo er aufgehört hatte.
    Er mochte Bo als Partner verloren haben, aber Bo war immer noch sein Chef und Sam hatte immer noch einen Job, den er liebte. Ein rein berufliches Verhältnis war nicht dasselbe, aber es war besser als gar keines. Sam war entschlossen, zumindest daran mit aller Macht festzuhalten.

Kapitel 6
    Cecile kam zwanzig Minuten später zurück. Sam nahm seinen Burger und seine Pommes mit einem gemurmelten Dankeschön entgegen und gab ihr einen Fünf-Dollar-Schein ohne sie dabei anzusehen. Sie sagte zwar nichts, aber Sam wusste, dass sie sich mit Sicherheit ihre Gedanken darüber machte.
    Er war einfach nur dankbar, als sie kommentarlos ihre Kopfhörer aufsetzte

Weitere Kostenlose Bücher