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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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konnte man inzwischen über Lauras Fähigkeiten sagen? Sie waren schlichtweg furchterregend geworden. »Es war furchterregend«, berichtete ich meiner Freundin. »Ihr hattet allen Grund, euch Sorgen zu machen. Ich bin von einem Aztek überfahren und durch das Schaufenster eines Payless-Ladens geschleudert worden. Und nicht zuletzt von einem eigenartigen Arzt befummelt worden!«
    Ich musste wohl langsamer geworden sein, oder aber Jessica hatte einen Zahn zugelegt, denn ich spürte, wie sich ihr gewaltiger Bauch in meinen Rücken rammte. Der Bauch war erstaunlich fest, was mich aus irgendeinem Grund noch mehr nervte. Und mir zudem Angst machte. Warum fühlte er sich an wie ein Fels? Sollte er nicht weich sein? Eine Schwangerschaft ist schon was Unheimliches.
    »Wenn du mit Sinclair angeblich eine telepathische Verbindung unterhältst«, schnaufte sie, während sie Schritt zu halten versuchte, »warum mussten wir dann warten, bis du ein Handy in die Finger gekriegt hattest? Nachdem du … äh … von dem eigenartigen Arzt befummelt worden warst?«
    Mein Rücken juckte an der Stelle, wo ihr Bauch mich getroffen hatte. »Telepathie funktioniert großartig, wenn wir es mit dem Gesicht zueinander machen. Wenn wir’s miteinander machen, meine ich. Über mehrere Staaten hinweg ist die Verbindung jedoch nicht so zuverlässig.« Tatsächlich war ich immer noch höchst erstaunt, dass ich Sinclair über eine Entfernung von zwei Staaten hatte hören können. Ich schätze, der Wahnsinnsstress der letzten Stunden hatte unsere Empfangsfähigkeit – konnte man das so bezeichnen? – gesteigert. Aber ich wusste es nicht sicher. In dieser verfluchten Vampir-Show gab es noch so vieles, das ich nicht verstand und vielleicht nie verstehen würde.
    Aber meine Sex-Telepathie ging Jessica nichts an. Jess war zwar meine beste Freundin, doch es gab schließlich Grenzen. Hoch lebe die Sex-Telepathie, niemals jedoch würde ich Jessica in alle perversen Details einweihen.
    »Was ist eigentlich los mit dir?«, wollte sie wissen.
    »Äh, mit mir? Hm? Nicht viel. Ich hab nur gerade ein bisschen Stress, weil ich mit verpfuschten Zeitströmen jongliere, den Antichristen suche, aus Leichenhallen ausbreche und versuche, keinen nuklearen Winter zu verursachen, der die Welt zerstört.«
    »Es geht um mich . Was hast du gegen mich? Beziehungsweise«, sie zeigte auf die gewaltige Beule in Taillenhöhe, »gegen diesen Teil von mir?«
    »Ich hab wichtigere Sorgen als deine Brut«, log ich, während ich mich am Kreuz kratzte. Es juckte wie verrückt. Was, wenn sie da drinnen ein Baby und irgendeine Art Pilz ausbrütete?
    »Nein, die hast du im Augenblick bestimmt nicht.« Einen Moment lang wirkte Jessica beinahe so einschüchternd wie Satan. Satan! »Wenn du diesen Korridor aus eigener Kraft verlassen willst, solltest du jetzt besser mit deinem Scheiß rausrücken.«
    »Mit meinem Scheiß …? Okay, zunächst einmal weiß ich gar nicht, was das heißen soll. Und zweitens …« Wollte ich es sagen? Konnte ich das überhaupt? Ich liebte diese dickbauchige Tussi einfach, auch wenn sie hinterrücks schwanger geworden war. Ach, zum Teufel, was soll’s! »Und zweitens bin ich eifersüchtig. Bist du jetzt zufrieden?«
    »Auf Dickie?«
    »Wen? Ach so, Nick. Nein, nein. In dieser Realität ist er ein wahres Juwel. Du hast ja keine Ahnung. Der Vater deiner dämonischen Brut war im alten Zeitstrom ein richtiger Arsch. Eifersüchtig, launisch, schrill …« Im Grunde wie ich. Aber jetzt war nicht der Moment für Selbstbetrachtungen. »Nein, darauf bin ich eifersüchtig.« Ich deutete auf die Schwellung.
    Jessica schaute auch darauf (als hätte sie irgendwo anders hinblicken können), dann zu mir. Fassungslosigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Jeder (selbst ich) hätte sehen können, wie erschrocken sie war. »Was? Warum?«
    » Warum? «, rief ich. »Meinst du das im Ernst? Warum ich eifersüchtig sein kann? Ja, warum denn nicht ? In deinem Zeitstrom, in den letzten Monaten deiner Erinnerung, hatte ich unendlich viel Zeit, mich an einen Nick, der jetzt Dick heißt und nie ein Arsch gewesen ist, zu gewöhnen, und auch daran, dass du guter Hoffnung bist. Aber in dieser Realität hatte ich dafür nur ungefähr vierzehn Stunden. Von denen ich einige, wenn ich dies betonen darf, bewusstlos auf einem Tisch im Leichenschauhaus verbracht habe!«
    »Aber was hat denn das mit meinem …«
    »Ich bin daran gewöhnt, die Nummer eins in deinem Leben zu sein, okay?«, unterbrach

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