Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Conder
Vom Netzwerk:
in meinem Büro warst du nicht high. Du hast dich mir an den Hals geworfen, als wolltest du auf der Stelle Sex auf dem Schreibtisch mit mir haben.“
    Lily schnappte nach Luft. Seine Worte beschworen Bilder in ihrem Kopf herauf, bei denen es alarmierend in ihrem Schoß zu pulsieren begann. „Du musst komplett irre sein, wenn du so etwas denkst.“
    Er trat auf sie zu, und sie wich zurück, bis ihr Rücken die Wand traf. „Soll ich das als Herausforderung verstehen, Honey?“
    „Nein!“
    Er stützte die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes an die Wand und beugte sich vor. Sein Blick brannte sich in ihre Augen. In Lilys Adern raste das Blut, sie konnte das Rauschen laut in ihren Ohren hören. Ein Kuss, bitte, jetzt …
    „Oh Mann, definitiv eine Herausforderung“, murmelte er wie zu sich selbst. Dann verschloss sich seine Miene plötzlich, er ließ die Arme sinken und richtete sich auf. „Aber so ausgesprochen reizvoll du auch sein magst, ich bin nicht interessiert. Such dir also jemand anderen für deine Spielchen.“

6. KAPITEL
    Die Fahrt zu Tristans Haus verlief in eisigem Schweigen. Lily schäumte innerlich. Vorhin in dem Gang hätte sie sich fast erniedrigt und seinen Kopf zu sich heruntergezogen. Es war ihr erst bewusst geworden, als er von ihr abgerückt war.
    Er war von ihr abgerückt.
    Sie musste ein entsetztes Stöhnen unterdrücken und starrte auf die Lichter der Stadt, während Tristan seinen silbernen Mercedes in Richtung Hampstead Heath lenkte, eine der nobelsten Gegenden Londons.
    Wie unverschämt von ihm zu behaupten, er sei nicht interessiert. Das konnte er sonst wem erzählen! Entscheidender war doch wohl ihr Desinteresse an ihm .
    In seinem Büro hatte er auf jeden Fall Interesse gezeigt! Zumindest an Sex. Natürlich hätte sie es so weit gar nicht kommen lassen. Doch sie verstand, was er ihr sagen wollte: Er fand sie attraktiv, aber mehr eben nicht.
    Ihr Stiefvater Frank Murphy hatte sie vor Männern wie Tristan gewarnt: „Sie sehen dein Gesicht und deine Figur, und schon sind sie nicht mehr an deinem Charakter interessiert. Wenn du ihnen gibst, was sie wollen, hängt man dir schnell den Ruf eines leichten Mädchens an.“ Wie deiner Mutter . Er hatte es nicht ausgesprochen, aber die Worte hatten trotzdem zwischen ihnen in der Luft gehangen.
    Lily rutschte unruhig auf dem Sitz herum. Ihre Mutter war von den eigenen Begierden getrieben worden. Oder genauer, von ihrer Begierde nach Johnny Wild. Aber Lily war nicht wie ihre Mutter. Das war ja auch der Grund, weshalb sie diese Faszination für Tristan, die sie noch immer verspürte, so verabscheute. Sie hatte sich geschworen, sich niemals in einen unerreichbaren Mann zu verlieben, und doch lief ihr jedes Mal das Wasser im Mund zusammen, sobald sie Tristan ansah.
    Er hatte recht, so ungern sie es auch zugab. Heute in seinem Büro hatte sie ihn gewollt. Die Gefühle, die er in ihr weckte, hatten sie völlig kopflos gemacht.
    Ihre Wangen brannten vor Scham. Hatte sie denn nichts aus seiner Zurückweisung von damals gelernt?
    Mit einem Seufzer lehnte sie den Kopf an die Kopfstütze. Sie hätte nicht nach England zurückkommen sollen. Auf keinen Fall hätte sie Jordana zusagen dürfen. Es schien, als hätte das Schicksal sich gegen sie verschworen. Sie hatte gedacht, sie wäre bereit für die Rückkehr nach Hause, doch offensichtlich war sie es nicht. Würde es vielleicht nie sein.
    Ihr trüber Gedankengang brach ab, als Tristan vor einem hohen schmiedeeisernen Tor abbremste. Wie von unsichtbaren Händen gezogen, schwangen die Flügel auf. Lily sah an der altehrwürdigen Villa empor, die sich in den Nachthimmel reckte. Der Wagen fuhr langsam wieder an und gleich darauf die Rampe in eine Tiefgarage hinunter, in der ein schweres Motorrad, ein Geländewagen und ein flammend roter Sportwagen standen.
    Das Gefühl, in der Falle zu sitzen, überkam Lily jäh. Sie drückte die Beifahrertür auf und sprang schon aus dem Mercedes, noch bevor die Räder stillstanden. Fast wäre sie hingefallen, hätte sie sich nicht am Wagendach festgehalten. Mit schmalen Lippen warf Tristan ihr nur wortlos einen Blick zu und ging ihr voraus zum Aufzug.
    Ein Aufzug?
    Er musste ihr Erstaunen bemerkt haben, denn er erklärte: „Das Haus gehörte einem älteren Ehepaar, bevor ich es gekauft habe.“
    Lily erwiderte nichts. Jetlag und das zehrende Gefühlschaos von heute holten sie mit einem Mal ein. In Bangkok war es jetzt fünf Uhr morgens, was hieß, dass sie praktisch eine

Weitere Kostenlose Bücher