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Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Conder
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bleiben? Ich beiße nicht“, sagte er so ruhig er konnte.
    Sie starrte ihn an. Er sah so verboten attraktiv aus in dem maßgeschneiderten Smoking, dass sich ihr Herz zusammenzog. Doch noch funktionierte ihr kühler Verstand. „Mir reicht es langsam, dass du meinst, mich in aller Öffentlichkeit nach Belieben irgendwohin schleppen zu können. Das nächste Mal mache ich dir eine Szene, die du so schnell nicht vergessen wirst.“
    „Wärst du denn mitgekommen, wenn ich höflich gefragt hätte?“
    Er sprach so sanft, seine Stimme war fast wie eine Liebkosung und stürzte Lilys Sinne in einen Tumult. Sie riss sich zusammen, konzentrierte sich auf seine Frage. Nein, natürlich wäre sie nicht mitgegangen. Sie hatte ihm nichts zu sagen, zumindest nichts, mit dem sie sich nicht komplett zum Narren machen würde. „Sag, was du zu sagen hast, damit wir hier so schnell wie möglich wieder rauskommen. Ich habe nicht viel Zeit.“ Sie war unendlich dankbar, dass ihre Stimme nicht zitterte.
    Kurz überlegte sie, ihm zu sagen, dass sie ihren Flug umgebucht hatte und früher nach New York zurückfliegen würde. Denn ihn bei dem gestrigen Dinner so vertraut mit Lady Sutton zusammensitzen zu sehen, war beinahe zu viel für sie gewesen. Sie liebte ihn zu sehr, als dass sie ihn sich mit einer anderen Frau vorstellen wollte. Da war es besser, wenn sie ihr altes Leben wieder aufnahm – das Leben ohne ihn –, und zwar so schnell wie möglich. Wenn sie zusammenbrach, wollte sie allein sein.
    „Das dachte ich mir.“ Da sie nichts sagte, beantwortete er sich seine Frage selbst. Schwer atmete er aus und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Lily, das hier muss nicht enden.“ Als er ihre verständnislose Miene sah, fügte er hinzu: „Ich meine das mit uns.“
    Aber Lily konnte nur daran denken, was er gestern gesagt hatte. Er wollte sie doch gar nicht, sie war nur ein Abenteuer für ihn gewesen. „Gestern Abend hast du …“
    „Bitte vergiss, was ich gestern Abend gesagt habe. Ich war wütend und verletzt.“
    „Verletzt?“
    Tristan stützte sich auf die Rückenlehne des Stuhls vor sich. Der Verlauf des Gesprächs entsprach ganz und gar nicht seiner Vorstellung. Lily hätte sich längst in seine Arme schmiegen müssen, stattdessen fauchte sie ihn an und erdolchte ihn mit feindseligen Blicken. Zugegeben, besonders geschickt ging er es wohl nicht an. Aber er hatte ja auch noch nie zu einer Frau sagen wollen, dass er sie liebte. Gefühle zu zeigen war nicht unbedingt seine Stärke, nicht, wenn er es über Jahre perfektioniert hatte, Emotionen im Zaum zu halten.
    Langsam ging er um den Tisch herum, zog einen Stuhl vor. Er war nervöser als damals, als er zum ersten Mal im Gerichtssaal ein Plädoyer gehalten hatte. „Lily, ich möchte dir etwas sagen. Wenn du danach noch immer gehen willst“ – er räusperte sich – „halte ich dich nicht auf.“
    Sie starrte lange auf den Stuhl, den er für sie hielt, dann ließ sie sich darauf nieder, fast erleichtert. Tristan umrundete den Stuhl und drehte sich dann zu ihr um.
    „Ich habe dir bereits erzählt, dass meine Eltern keine sehr glückliche Ehe geführt haben. Das hat mich ebenso geprägt, wie die Beziehung deiner Eltern dich geprägt hat. Es ist keine Entschuldigung, aber ich möchte, dass du etwas verstehst. Meine Mutter war nicht einfach zu lieben, doch ich habe es trotzdem versucht. Zuerst war ich der ‚Retter‘ für meine Mutter, ihr ‚kleiner Held‘. Dann kam Jordana auf die Welt, mein Vater arbeitete immer länger und ich wurde ins Abseits geschoben. Ich habe nie verstanden, warum, aber irgendwann habe ich meine Gefühle abgestellt. Es tat einfach zu weh. Ich war wütend auf meine Mutter, fühlte mich aber gleichzeitig schuldig deswegen. Erst du hast mir geholfen zu verstehen, dass ich praktisch ein Opfer der unglücklichen Ehe meiner Eltern bin.“
    „Eltern sehen es oft nicht, wie die Kinder darunter leiden, wenn sie mit sich selbst nicht glücklich sind“, sagte Lily leise.
    „Ja.“ Tristan schüttelte den Kopf. „Mich hat es damals zu dem Entschluss gebracht, dass ich nie wieder mein Herz an irgendwen hängen wollte.“ Er sah auf Lilys schmale Finger. Ihm war nicht einmal bewusst gewesen, dass er nach ihrer Hand gegriffen hatte. „Lily, ich habe dir vorgeworfen, dass du deine Vergangenheit als Schild benutzt. Erst jetzt habe ich erkannt, dass ich genau das Gleiche tue. Mein ganzes Leben habe ich Mauern um meine Gefühle gezogen, weil ich Angst hatte zu

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