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Zweite Chance - zu dritt

Zweite Chance - zu dritt

Titel: Zweite Chance - zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE
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geschrieben. Er hatte sich gewünscht, dass seine Tochter in einer heilen Familie aufwuchs. Und Jared wollte seine Frau zurück.
    Er holte tief Luft. Dann fragte er mit gespielter Beiläufigkeit: „Was ist mit anderen Partnern?“
    Kate starrte ihn fassungslos an. „Was?“
    „Könnten wir uns dann mit anderen Partnern treffen, diskret natürlich?“
    „Daran … habe ich noch nicht gedacht.“
    Aus ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, schien ihr der Gedanke überhaupt nicht zu behagen. Gott sei Dank.
    „Ich meine, natürlich nicht sofort“, spann Jared den Faden weiter. „Vielleicht könnten wir in einem halben Jahr darüber reden. Wenn wir uns so weit arrangiert haben. In unserer Ehe.“
    „Also überlegst du es dir ernsthaft?“, fragte Kate.
    Allerdings. Er musste genauso verrückt sein wie sie.
    „Andere Leute zu treffen?“, fragte er ausdruckslos.
    „Nein, die Vernunftehe.“
    „Ja“, sagte er ruhig. „Aber das mit den getrennten Betten finde ich ganz schön hart.“
    „Hast du dich eigentlich schon … mit jemandem getroffen?“
    Fast hätte Jared gelacht. Kate interessierte sich für sein Privatleben! Genau, wie er gehofft hatte. „Nein. Ich wollte lieber warten, bis die Scheidung durch ist.“
    „Aha.“
    War das Erleichterung in ihren Augen?
    „Und du?“, fragte er schnell zurück.
    „Ich? Nein.“ Wieder wurde sie kaum merklich rot. „Ich hatte immer so viel zu tun, dass ich nie groß darüber nachgedacht habe.“
    Aber jetzt würde der Gedanke sie nicht mehr loslassen, erkannte Jared. Weil sie niemals auf die Idee käme, dass sie die einzige Frau der Welt war, die er sich in sein Bett wünschte.
    „Also, was meinst du?“, hakte er nach.
    Eine Sekunde verstrich. „Einverstanden. Über alles andere können wir reden, wenn wir den Alltag mit Cassidy im Griff haben.“
    „Gut“, bekräftigte Jared ausdruckslos. Denn dazu sollte es niemals kommen! Früher oder später musste Kate da landen, wo er sie haben wollte: als seine Frau mit ihm in Seattle, zurück in seinem Leben und in seinem Bett.
    Irgendwann, eines Tages, würden sie gemeinsam über das Ganze lachen.
    An diesem Abend stand Kate auf dem Balkon ihres Hotelzimmers. Es war eine tiefschwarze Nacht, Millionen ferner Sterne schimmerten am Himmel. Ein kühler Wind streifte ihr Nachthemd, und sie fröstelte. Eigentlich sollte sie im Bett liegen und sich einmal richtig ausschlafen. Aber sobald sie die Augen schloss, gingen ihr tausend Gedanken durch den Kopf.
    Was hatte sie getan?
    Sie klammerte sich an das Eisengeländer. Das wilde Rauschen des Flusses unter ihr passte zu dem Aufruhr in ihrem Innern.
    Nie hätte sie erwartet, dass Jared vorschlagen würde, verheiratet zu bleiben. Er hatte zwar immer gesagt, sie sollten es weiter versuchen, aber am Ende lief es stets nur darauf hinaus, dass sie zu ihm nach Seattle kommen sollte. Dass er seinen Willen bekam. Wie üblich.
    Und jetzt? Sie ließen sich zwar nicht scheiden. Aber sie waren auch nicht mehr richtig verheiratet.
    Jared schien kein Problem mit diesem Arrangement zu haben, solange er andere Frauen treffen konnte. Ihm kam sein Vorschlag gewiss völlig logisch vor. Langsam strich Kate sich das Haar hinter die Ohren. Sex war ihm immer wichtig gewesen. Und offenbar hegte er in der Hinsicht nicht mehr die gleichen Gefühle für sie wie früher.
    Leider ging es ihr nicht so. Die körperliche Anziehung war noch da, das spürte sie jedes Mal, wenn sie ihn berührte. Das hieß, sie musste auf Distanz gehen.
    Oder jemand anders finden.
    Die Vorstellung reizte sie nicht im Geringsten. Der Gedanke hatte plötzlich sogar etwas unendlich Trauriges. Kate atmete tief durch, um das aufsteigende Unbehagen zu bekämpfen.
    Es war alles so verrückt. Sie hätte jetzt so sehr jemanden zum Reden gebraucht. Aber der einzige Mensch, den sie hätte anrufen können, der sie verstanden hätte und ihr hätte raten können, war nicht mehr da. Susan.
    Eine Welle von Trauer drohte sie nun erneut zu überwältigen, und Tränen stiegen ihr in die Augen. Aber jetzt weinte sie nicht mehr, nicht einmal in ihrem einsamen Hotelzimmer. Sie dachte an Cassidy. Was hatte Susan noch geschrieben?
    Sie soll bekommen, was wir früher nicht hatten. Großel tern, Tanten, Onkel, ein Dutzend Cousins und Cousinen. Verstehst Du? Ich wäre so froh, wenn Du es verstehst, Kate, und es unterstützt. Ich möchte gern, dass Du ein Teil von Cassidys Leben bleibst, egal, was aus Jared und Dir geworden ist.
    Ja, das wollte sie. Um

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