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Zweite Chance - zu dritt

Zweite Chance - zu dritt

Titel: Zweite Chance - zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE
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blieb. Aber jetzt, wo Jareds Berührung sich durch den Stoff ihrer Bluse zu brennen schien und schon seine Stimme ihr Blut in Wallung brachte, war sie keineswegs sicher, ob diese Ehe auch für sie das Beste war.
    Sie war sich über gar nichts mehr sicher.

5. KAPITEL
    Zwei Tage später, am Steuer eines Mietwagens, wurde Jared die ganze Tragweite der Veränderungen bewusst. Mechanisch ließ er den Motor an und dachte darüber nach, dass es jetzt vorbei war mit den Fahrten in seiner geliebten roten 1966er Corvette. Ein Familienauto war angesagt. Und das war noch längst nicht alles.
    Er warf einen Blick hinüber zu Kate auf dem Beifahrersitz. Mit der schwarzen Hose, der blauen Bluse, Kristallschmuck und leichten, hellen Slippern sah sie hinreißend aus. Wer weiß, wie lange sie damit zugebracht hatte, ihr Styling zu perfektionieren, um nur ja nach außen keinerlei Schwäche zu offenbaren.
    „Fertig?“, fragte er.
    Cassidy gab ein paar unwillige Laute von sich, noch ehe Kate ihm antworten konnte.
    Jared sah im Rückspiegel nach hinten.
    „Glaubst du, sie ist richtig angeschnallt?“, fragte Kate.
    „Ja, sie kann gar nicht verrutschen.“ Jared dachte wieder an den Unfall. Als er gestern in den Laden gegangen war, um einen neuen Kindersitz zu kaufen, hatte es gar keinen Zweifel gegeben, welchen er nehmen sollte: das gleiche Modell, das ihr bereits einmal das Leben gerettet hatte.
    Kate drehte sich halb nach hinten um. „Wenn wir wenigstens ihr Gesicht sehen könnten.“
    „Der Sitz muss mit dem Rücken zur Fahrtrichtung befestigt werden, bis sie ein Jahr alt ist“, erinnerte er sie. „Wir können ja morgen einen Spiegel kaufen, damit wir sie sehen.“
    „Vielleicht sollte ich bis dahin lieber bei ihr hinten sitzen.“
    „Hat Susan bei ihr hinten gesessen?“, fragte er.
    „Nein, aber wenn, dann wäre sie vielleicht …“ Kate verstummte.
    Sie dachten beide das Gleiche. Die ganze Trauer kam wieder hoch, und Jared zog sich das Herz zusammen bei dem Gedanken, wie tief der Schmerz erst für Kate sein musste. Über all den praktischen Dingen, die sie in diesen Tagen zu regeln gehabt hatten, war nicht viel Zeit geblieben, um an Susan und Brady zu denken.
    „Mach es, wie du meinst, Katie.“
    Inzwischen hatte Cassidy begonnen, leise vor sich hin zu schnalzen. Wenigstens ihr schien es nichts auszumachen, verkehrt herum Auto zu fahren.
    „Fahr einfach“, seufzte Kate schließlich. „Ihr geht es offenbar gut.“
    Jared nickte und fuhr behutsam los. Kate sog scharf die Luft ein.
    „Nervös?“, fragte er.
    „Nein“, antwortete Kate. „Wieso?“ Nur die scharfe, dünne Linie um den Mund verriet sie.
    „Weil wir jetzt auf uns allein gestellt sind“, bemerkte Jared. „Keine Klingel mehr, um die Schwester zu rufen. Niemand im Nebenzimmer, den man eben schnell fragen kann. Niemand, der mal reinschaut und uns eine Auszeit verschafft.“
    „Du klingst, als wärst du der Nervöse.“
    Jared zuckte die Achseln. „Es wird schon alles gut gehen.“
    „Ganz bestimmt.“
    „Auch wenn ich eigentlich gedacht hätte, dass wir ein bisschen mehr Hilfe bekommen als nur die Entlassungspapiere und einen Händedruck“, gab er nun zu. „Normalerweise hat man neun Monate, um sich aufs Elterndasein vorzubereiten. Man hätte annehmen können, die überreichen uns wenigstens einen Ratgeber.“
    „Stimmt“, sagte Kate. „Von so einem Händedruck hat man nicht viel.“
    Das klang schon fast nach der alten Kate, die er liebte.
    Komm zu mir zurück, Kate.
    „Immerhin haben wir Susans Bücher“, fuhr Kate fort. „Ich habe sie ein bisschen durchgeblättert.“
    „Dann weiß ja wenigstens einer von uns Bescheid.“ Jared betätigte den Blinker und bog auf die Schnellstraße.
    „Du scheinst ein ganz gutes Händchen für Babys zu haben.“ Kate warf ihm einen raschen Blick zu. „Cassidy mag dich.“
    Und was ist mit dir? Jared schluckte.
    „Sie beweist eben Geschmack“, sagte er dann leichthin. „Aber ich habe sie nur mal kurz auf dem Arm gehalten.“
    „Und sie herumgetragen, gewiegt und gesungen“, entgegnete Kate. „Die Schwestern haben mir alles erzählt.“
    Er zuckte lachend die Achseln. „Was, wenn sie so mäkelig mit dem Essen ist wie Brady?“
    „Dann kaufen wir Steaks und lernen, ihr Gemüse als Pralinen anzudrehen.“
    Sie hat „wir“ gesagt, nicht „ich“. Ein gutes Zeichen, dachte Jared. Bald würde Cassidy eine Mom und einen Dad haben, die zusammenlebten und sich lieb hatten. Er lächelte verträumt vor

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