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Zweite Chance - zu dritt

Zweite Chance - zu dritt

Titel: Zweite Chance - zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE
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sagte sie. „Ich habe mir Sorgen um Cassidy gemacht.“
    Jared trat einen Schritt in Richtung Kinderzimmer. „Stimmt was nicht mit ihr?“
    Seine besorgte Miene machte ihn nur noch attraktiver.
    „Sie ist heute Nacht nicht aufgewacht“, erklärte Kate. „Ich wollte sichergehen, dass alles in Ordnung ist.“
    Er sah sie an. „Und?“
    „Alles prima. Sie schläft fest, wie es sich gehört.“
    „Gut.“ Er lächelte, müde, aber hinreißend.
    Kate dachte an ihr riesiges, leeres Bett. Aber sie durfte die Situation nicht noch komplizierter machen.
    „Vielleicht haben wir einen Wendepunkt erreicht“, sagte er.
    Plötzlich saß ihr ein Kloß im Hals. „Wendepunkt?“, brachte sie heraus.
    „Dass Cassidy von jetzt an durchschläft.“
    „Das wäre toll.“ Nur, dass Jared dann heimfahren konnte. Seine Mission war erfüllt. Fast wünschte Kate, Cassidys heutiges Schlafverhalten wäre nicht normal. Sie war noch nicht bereit, Jared wieder ziehen zu lassen.
    „Geh lieber wieder ins Bett“, bemerkte er jetzt. „Hast du nicht morgen ein wichtiges Meeting?“
    Sie hatte dauernd wichtige Meetings, aber es war nett von Jared, dass er daran dachte. Sie nickte. Wenn er sie jetzt nur einfach hochheben und ins Bett tragen würde, wie früher!
    Stattdessen erklärte er: „Ich kümmere mich um Cassidy, falls sie aufwacht.“
    „Danke.“
    Mechanisch stolperte Kate zurück in ihr Schlafzimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    In ihrem Zimmer lehnte sie sich innen an die Tür. Mit Jared war ihr Leben so viel schöner. Es half enorm, dass er sich um den Haushalt und das Baby kümmerte, aber noch entscheidender war, dass er einfach da war, mit einem offenen Ohr oder einer hilfreichen Hand. Sie aßen abends zusammen, teilten den Alltag und wechselten sich mit den Hausarbeiten ab. Sie waren Partner, Teamplayer, Eltern geworden. Wie sollte sie ohne ihn auskommen?
    Sie spielten hier Vater, Mutter, Kind. Aber Mutter sein war nicht besonders lustig, wenn man dabei davon träumte, heißen Sex mit dem Vater zu haben, der nachts durchs Haus wanderte und besser aussah als jedes Calvin-Klein-Unterwäschemodel.
    Dass Jared da war und ihr mit Cassidy half, war herrlich. Aber Kate gestand sich ein, dass es ihr nicht genügte.
    Es würde ihr niemals genügen.
    Jared schob Cassidy in ihrem Wagen über den Uferweg in Downtown Portland. Neben ihm liefen seine Schwestern Heather und Hannah mit ihren Buggys.
    „Wie geht’s daheim?“, fragte Heather.
    „Gut“, antwortete Jared. „Cassidy macht sich prima.“
    „Irgendwelche Veränderungen in dem Arrangement mit Kate?“, fragte Hannah mit vielsagendem Augenzwinkern.
    Nicht das, woran sie wohl dachte. „Nicht so, wie ich gehofft habe“, gab er zu.
    „Und worauf hast du gehofft?“, fragte Heather lachend. „Dass sie nackt in deinem Bett erscheint und sich auf dich stürzt?“
    „So ähnlich.“
    Seine Schwestern lachten beide.
    Aber es ging nicht nur darum, ob sie miteinander schliefen oder nicht. Irgendwo zwischen der Sorge um Cassidy und dem täglichen Miteinander waren er und Kate ein Team, ein Paar geworden. Das Band zwischen ihnen wurde jeden Tag stärker. Jared wollte das nicht verlieren, wenn er nach Seattle zurückfuhr.
    „Sie ist meine Frau“, sagte er. „Da sollte das doch nicht so schwer sein.“
    Hannah seufzte mitfühlend. „Du hattest nie eine gewöhnliche Ehe, kleiner Bruder.“
    „Und Kate hat die Scheidung eingereicht“, bemerkte Heather. „Vor dir liegt kein leichter Weg.“
    „Ich gebe nicht auf“, erklärte Jared.
    „Hast du dir überlegt, was geschieht, wenn all die Opfer, die du jetzt bringst, am Stand der Dinge nichts ändern?“, fragte Heather.
    „Nein.“ Jared sah einem vorüberziehenden Segler hinterher. „Verlieren ist nicht drin.“
    Kate würde sich von Neuem in ihn verlieben. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Leider hatte sein Chef angerufen und ihn gebeten, Montag zurückzukommen. Das ließ ihm nur noch drei Tage.
    Als am Freitagmorgen der Wecker piepste, schlug Kate mit der flachen Hand danach, ohne die Augen zu öffnen. Sie wollte noch ein ganz klein wenig liegen bleiben. Dann fiel ihr das heutige Morgen-Meeting ein, und sie warf doch einen Blick auf das Ziffernblatt.
    Oh nein! Es war schon furchtbar spät. Sie musste den „Aus“-Knopf schon ein paar Mal vorher gedrückt haben. Hastig schlug sie die Decke zurück, taumelte aus dem Bett und eilte ins Bad. Als sie die Dusche aufdrehen wollte, merkte sie, dass alle Handtücher fehlten.

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