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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Verantwortlichen für den Angriff auf den Wachposten vergangene Nacht ausliefert. Sie werden eine faire Verhandlung bekommen, aber sie wird vor einem unserer Tribunale stattfinden, und falls der Wachposten stirbt, haben sie keine Gnade zu erwarten.«
    »Aber das ist unmöglich!« Die Stimme Lavinions zitterte. »Ich habe Eurer Königin doch schon erklärt, dass unsere Gesetze es verbieten …«
    »Unsere Gesetze hingegen verlangen es, und wir sind hier, um ihnen Geltung zu verschaffen. Darüber hinaus fordern wir eine Entschädigung in noch festzulegender Höhe für den Schaden, den das Feuer verursacht hat. Erklärt Euch mit diesen Punkten einverstanden, Bürgermeister, und unser Heer wird die Belagerung unverzüglich abbrechen.«
    »Das ist Erpressung!«, platzte Valutus zornentbrannt heraus.
    Thilus lächelte grimmig.
    »So kann man es nennen. Genau das ist im Allgemeinen der Zweck einer Belagerung - schlau erkannt.«
    »Diese Forderungen sind völlig unannehmbar! Geht, Zwerg, und nehmt Euer Heer mit, wenn Ihr klug seid! Diese Stadt steht unter dem Schutz des Königs, und ich bin mit meinen Soldaten hier, um diesen zu gewähren. Ich werde die Belagerung einer lartronischen Stadt durch Zwergenhorden nicht dulden!«

    »Euch wird nichts anderes übrig bleiben. Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Wir werden keinerlei Kampfhandlungen eröffnen, aber jeden Versuch, die Blockade zu durchbrechen, werden wir notfalls mit Gewalt verhindern. Eure Reiter sind uns zehn zu eins unterlegen.«
    »Die Überlegenheit eines Feindes hat die ruhmreiche lartronische Armee noch nie geschreckt«, prahlte der Obrist. »Und selbst wenn Ihr einen kurzfristigen Sieg auf dem Schlachtfeld davontragen solltet - der König wird davon erfahren, was in Clairborn geschieht, und weitere Truppen hierher in Marsch setzen, die diesen Spuk beenden werden.«
    »Die Frage ist nur, ob Clairborn eine Belagerung bis dahin durchhalten kann.«
    »Oh, ich bin sicher, das kann es.«
    Ein merkwürdiger, irgendwie verschlagener Ausdruck wurde im Blick des Offiziers sichtbar. Vielleicht war es nur die fanatische Entschlossenheit, unter allen Umständen durchzuhalten und sich nichts vorschreiben zu lassen, koste es, was es wolle. Er selbst würde bei der Belagerung bestimmt keinen Hunger leiden, wie immer würde sie die Ärmsten der Armen am härtesten treffen. Wäre der Gedanke nicht so abwegig gewesen, schien es Thilus sogar so, als würde sich Valutus auf das Kommende freuen .
    Thilus hatte jedoch das unangenehme Gefühl, als ob mehr dahintersteckte. Einen Augenblick lang musterte er den Offizier noch scharf, dann wandte er sich wieder an Lavinion.
    »Wollt Ihr für die drei Schufte wirklich Euer ganzes Volk leiden lassen? Die Vorräte werden Euch ausgehen, lange bevor Verstärkung eintrifft. Niemand könnte Euch einen Vorwurf machen, wenn Ihr unter diesen Umständen Eure Gesetze ein wenig beugt.«
    »Lasst das nur meine Sorge sein.« Furcht und Unsicherheit waren aus dem Gesicht des Bürgermeisters verschwunden, auch seine Stimme klang nun, nachdem er wusste, dass es keinen direkten Angriff auf die Stadt geben würde, wieder fester. »Es wird
Euer Volk sein, nicht meines, das an diesem Wahnsinn zerbrechen wird, und das schon bald.«
    »Wie Ihr wollt.« Thilus schnaubte verächtlich. Fast ohne dass er sich dessen bewusst war, legte er eine Hand auf den Griff seines Schwertes, und als er es merkte, zog er sie hastig wieder zurück. »Zum Zeichen unseres guten Willens werden wir Eure Spione, die wir gefasst haben, unversehrt nach Clairborn zurückkehren lassen.«
    Er zögerte noch einen Moment, dann drehte er sich ohne einen Gruß um und stapfte mit seiner Eskorte davon. Jedes weitere Wort hätte seine Position nur geschwächt.
    Während er zum Heer zurückkehrte, dachte er über die letzten Worte der beiden Männer nach. Sie schienen nicht den geringsten Zweifel daran zu haben, der Belagerung trotzen zu können, und ihre Selbstsicherheit gefiel ihm so wenig wie der Blick, den er bei Valutus bemerkt hatte.
    Tharlia musste irgendetwas übersehen haben, das sich als verderblich erweisen mochte, aber er kam nicht darauf, worum es sich handeln könnte.
    Das Gefühl, dass es sich für ihr aller Überleben als wichtig erweisen würde, blieb jedoch.

18
    DIE LEICHENGRUBE
    Die Entdeckung, dass sie nicht mehr allein waren, versetzte Barlok für einen Moment einen regelrechten Schock, gefährdete sie doch all die wundervollen Zukunftsvisionen über die Neubesiedelung

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