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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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hier zu spüren und so heftig, dass ich glaubte, sie würde den ganzen Berg zum Einsturz bringen. Damit sind die Unsichtbaren von weiterer Verstärkung abgeschnitten. Sie sind wie rasend, und wir haben nicht mehr die Truppen, uns länger gegen sie zu halten. «
    »Und dann? Lest doch weiter, Kriegsmeister.«
    »Danach kommt nichts mehr«, murmelte Barlok dumpf. »Das war der letzte Eintrag. Aber es ist nicht schwer zu erraten, was dann geschah. Die Dunkelelben fegten den letzten Widerstand hinweg und errichteten ihre Terrorherrschaft in Zarkhadul. Einige tausend Zwerge ließen sie am Leben und sorgten dafür, dass sie sich vermehrten, damit sie immer Opfer hatten, denen sie ihre Lebenskraft aussaugen konnten, um sich selbst am Leben zu erhalten.« Seine Augen begannen zu leuchten. »Aber dass es den Verteidigern vorher gelang, die unterirdischen Stollen zu sprengen, ist die wohl beste Nachricht seit Tagen. Wie es aussieht, haben wir es nicht mit tausenden oder zehntausenden Thir-Ailith zu tun, die jederzeit aus der Tiefe nachrücken können, sondern nur mit den wenigen hundert, die hier in Zarkhadul selbst zu leben scheinen!«

    Noch völlig im Bann dessen, was er gelesen hatte, machte sich Barlok mit seinen Begleitern auf den Rückweg. Wenn die unteren Ebenen der Minen wirklich vollständig verschüttet waren, dann änderte das für ihn und die Angehörigen seines Trupps zwar wenig, aber es bestand eine längst nicht so große Gefahr für die Oberfläche, wie er befürchtet hatte. Mit einigen wenigen Dunkelelben würde das Heer der Zwerge fertig werden, daran hatte er keinen Zweifel.
    Sie befanden sich bereits wieder in der vierten Ebene und durchquerten eine der Hallen, als völlig unvermutet zwei Dunkelelben kaum ein Dutzend Schritte von ihnen entfernt aus einem der Torbögen traten.
    Auch die beiden Thir-Ailith schienen überrascht, doch statt zu ihren Waffen zu greifen, streckte einer von ihnen lediglich seine Hand in ihre Richtung aus.
    Halt!
    Es war kein gesprochenes Wort, das Barlok hörte, sondern er spürte mit einem Mal einen dumpfen Druck im Kopf, als würde etwas unsagbar Finsteres nach seinem Verstand greifen. Ein fremdartiger Begriff, wie er ihn noch nie gehört hatte, erklang direkt in seinen Gedanken, aber obwohl er das Wort noch nie zuvor vernommen hatte, wusste er, dass es dem Befehl, sich nicht mehr zu bewegen, entsprach.
    Wenn die beiden Dunkelelben sich allerdings einbildeten, dass er ihnen gehorchte, hatten sie sich getäuscht. Mühelos fegte er den fremden Einfluss hinweg.
    »Tötet sie!«, stieß er hervor. »Sie dürfen nicht …«
    Er brach ab, als er sah, dass seine beiden Begleiter in seltsamer Haltung mitten in der Bewegung erstarrt waren und sich nicht mehr rührten. Niemand kann sich gegen den Befehl der Thir-Ailith auflehnen , hatte Lian schon vor Tagen behauptet. Damals hatte Barlok dem nicht viel Bedeutung beigemessen, doch anscheinend verfügten die Dunkelelben durch ihre Magie wirklich über die Fähigkeit, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Barlok
spürte diesen Einfluss ebenfalls, doch aus einem ihm unbekannten Grund gelang es ihm mühelos, sich dem zu widersetzen, während seine Begleiter der fremden Macht ausgeliefert waren.
    Er wollte nach seinem Schwert greifen, als er erneut den fremden Einfluss verspürte, der ihm befahl, zu erstarren und jeden Widerstand zu unterlassen.
    Diesmal gehorchte er, wenn auch aus freien Stücken. Er stand allein gegen zwei Dunkelelben, da war List eher gefragt als bloße Waffengewalt. Sollten sie nur glauben, dass er sich unter ihrem Bann befände.
    Kommt her! , vernahm er einen weiteren lautlosen Befehl. Auch diesmal waren es Worte einer fremden, nie zuvor gehörten Sprache, die direkt in seinem Kopf erklangen, und deren Sinn er sofort verstand. Wie die beiden anderen Krieger setzte er sich mit langsamen, etwas steifen Schritten in Bewegung und ging auf die ahnungslosen Dunkelelben zu.
    Als er sich nur noch einen Schritt von ihnen entfernt befand, riss er blitzartig sein Schwert hervor, zog die Klinge dem einen Thir-Ailith über die Kehle und rammte sie nur Sekundenbruchteile später dem zweiten ins Herz. Falls er so etwas wie ein Herz besaß.
    Beide sanken tot zu Boden. Der fremde Einfluss in Barloks Kopf erlosch, und im gleichen Moment erlangten auch die beiden Krieger ihren freien Willen zurück.
    »Was … was war das?«, keuchte einer von ihnen entsetzt.
    »Da war … eine fremde Stimme in meinen Gedanken«, stammelte der andere. »Ich

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