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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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den Vorgängen in Elan-Dhor erfahren. Sie wissen, dass es vom Rest ihres Volkes erobert wurde und die Zugänge nur provisorisch verschlossen sind. Vier Thir-Ailith haben sich bereits heute Vormittag auf den Weg nach Elan-Tart und zum Tharakol gemacht. Sie wollen einen der Zugänge öffnen, um zu den anderen zu gelangen und ihnen einen Weg in die Freiheit zu bahnen.«
    »Und sie haben gute Aussichten, es zu schaffen, da niemand von unserem Volk dort etwas davon ahnt oder auf einen Angriff aus dieser Richtung vorbereitet ist«, murmelte Tharlia nach einigen Sekunden entsetzten Schweigens mit Grabesstimme.
     
    »Wo bleibt ihr? Können wir nicht ein paar Schritte schneller gehen?«
    Ungeduldig blickte Tavor sich nach seinen Begleitern um, mit denen zusammen er die Nacht über an den Hängen des Tharakol Patrouillendienst verrichtet hatte. Noch nie war ihm der Abstieg zu der kleinen Wachbastion am Fuße des Berges so lang vorgekommen, und noch nie hatte er das Gefühl gehabt, dass sie dabei so trödelten.
    Er war ohnehin schon seit Tagen missmutig. Wie gerne wäre er mit dem Großteil der übrigen Krieger nach Norden
gezogen, um am Kalathun Ruhm und Ehre im Kampf gegen die Dunkelelben zu erwerben und das legendäre Zarkhadul zu sehen und zu betreten. Stattdessen jedoch war er dazu abkommandiert worden, die verschlossenen Zugänge nach Elan-Dhor zu bewachen, um sicherzustellen, dass keiner der Dunkelelben an die Oberfläche entkam. Auch das war eine wichtige und ehrenvolle Aufgabe, ohne jeden Zweifel, aber keine, die Ruhm versprach. Nicht nur nach dem nun schon geraume Zeit zurückliegenden Erdbeben, sondern auch in den Wochen davor hatte kein Dunkelelb mehr einen Weg ins Freie gefunden, und Tavor glaubte nicht, dass dies noch geschehen würde.
    Heute jedoch ging es ihm nicht nur darum, nach Ende seines Dienstes möglichst rasch in seine Unterkunft zurückzukehren, sondern er war vielmehr darauf aus, die Neuigkeiten vom Heer zu erfahren. Von der Höhe des Berges aus hatte er in der Ferne sehen können, dass Elan-Tart fast die ganze Nacht hindurch hell erleuchtet gewesen war. Irgendetwas Bedeutsames musste geschehen sein, mochte es sich um gute oder schlechte Neuigkeiten handeln.
    »Ich habe keine Lust, mir wegen deiner Neugier die Beine zu brechen«, murrte Lanos, sein Begleiter. »Wir erfahren schon früh genug, was geschehen ist, auf ein oder zwei Minuten kommt es dabei auch nicht mehr an.«
    Die Priesterin, die den kleinen Trupp vervollständigte, sagte gar nichts, so wie sie schon die ganze Nacht kaum etwas gesagt hatte, was Tavor ganz recht war. Er hegte ein tief verwurzeltes Misstrauen gegen die Hexen des Dunkelturms. Entsprechend entsetzt war er auch zunächst gewesen, als ausgerechnet deren Hohepriesterin den Königsthron bestiegen hatte, doch musste er zugeben, dass Tharlia ihre Aufgabe seither überraschend gut erledigt hatte. Aber
sie gehörte ja auch nicht mehr dem Dunkelturm an, und an seiner Einstellung gegenüber dem restlichen Hexenorden änderte sich dadurch nichts.
    Tavor vernahm ein leises, sausendes Geräusch und gleich darauf hinter sich ein ersticktes Röcheln. Sofort fuhr er herum und sah gerade noch, wie wenige Schritte von ihm entfernt die Priesterin zusammenbrach. Ein Wurfmesser hatte ihren Hals durchbohrt. Blut färbte ihr weißes Gewand.
    In einer einzigen fließenden Bewegung hakte er seine Streitaxt vom Gürtel und löste gleichzeitig den Schulterriemen. Auch Lanos hatte seine Waffe ergriffen, aber es nutzte ihm nichts mehr. Ohne dass er die Gefahr auch nur erkannte, traf ihn ein unsichtbarer Hieb aus dem Hinterhalt und trennte ihm den Kopf von den Schultern.
    Panik loderte in Tavor auf. Erst jetzt begriff er, dass der Tod der Priesterin unabwendbar auch sein eigenes Ende besiegelt hatte. Es war unmöglich, gegen einen Feind zu kämpfen, den man nicht sah, der sich einem von allen Seiten unbemerkt nähern konnte. Allein die Priesterin mit ihren magischen Fähigkeiten war in der Lage gewesen, die Annäherung eines Dunkelelben rechtzeitig zu spüren und ihm den Deckmantel der Unsichtbarkeit herunterzureißen. Genau deshalb hatte man sie wohl aus der Ferne mit dem Wurfmesser getötet.
    Doch auch, wenn er verloren war, war Tavor entschlossen, sein Leben zumindest so teuer wie möglich zu verkaufen. Mit zwei Schritten wich er an eine Felswand zurück, um wenigstens den Rücken gedeckt zu haben, dann versuchte er, mit der Axt wilde, unregelmäßige Hiebe zu führen.
    Aber es erfolgte kein

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