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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Angriff.
    Stattdessen begann die Luft wenige Schritte von ihm
entfernt zu wabern, bis in dem Flirren zwei Gestalten sichtbar wurden. Rotglühende Augen starrten ihn an. Er fühlte etwas wie unsichtbare, eisige Finger, die nach seinem Verstand griffen und ihn lähmten. Die Axt fiel ihm aus den Fingern.
    Fragen erklangen in seinem Kopf, die er verstand, obwohl die Worte einer gänzlich fremden Sprache entstammten. Die meisten Fragen galten den verschütteten Zugängen nach Elan-Dhor sowie der Stärke der Wachbastion. Mit brutaler Gewalt wurden die Antworten aus seinem Geist gerissen.
    Verzweifelt bemühte sich Tavor, nicht daran zu denken, was in der hintersten Ecke im Vorratslager des Forts aufbewahrt lag.
    Aber freilich gelang ihm auch das nicht.
     
    »Wir Elben verstehen kaum etwas von Stein und Fels und seiner Statik«, sagte Gelinian. »Auf diesem Gebiet ist uns das Volk der Zwerge weit überlegen. Wenn es sich bei den Abtrünnigen ebenso verhält, könnte das unsere Chance sein. Sie werden nicht wissen, was sie tun müssen, um die Zugänge zu öffnen, sondern es mehr oder weniger blindlings versuchen. Das wird uns zumindest etwas Zeit verschaffen.«
    »Aber wohl keine sechs Tage«, entgegnete Tharlia. »Selbst bei absoluten Gewaltmärschen und wenn wir gleich im Morgengrauen aufbrechen, werden wir so lange brauchen, um unser Heer an den Tharakol zu verlegen. Und es ist anzunehmen, dass die Thir-Ailith während der Äonen, die sie unter der Erde eingesperrt waren, mehr über Gestein gelernt haben als der Rest Eures Volkes.«
    »Das glaube ich nicht«, warf Barlok ein. »Einige Teile
von Zarkhadul sind durch Deckeneinstürze stark verwüstet, die sich mit etwas Fachwissen leicht hätten verhindern lassen. Auch ihr Vorgehen während des Ausbruchs deutet nicht darauf hin. Bei planvollem Vorgehen hätten sie den von Schürfmeister Vilon zum Einsturz gebrachten Stollen wesentlich schneller wieder frei räumen können, doch sie haben nur auf pure Gewalt gesetzt.«
    Vizegeneral Nagaron betrat das Zelt, in das sie nach dem Verhör des Dunkelelben zurückgekehrt waren.
    »Vier besonders schnelle Meldereiter befinden sich bereits auf dem Weg nach Elan-Tart und Clairborn«, berichtete er. »Außerdem habe ich für unsere gesamte Reiterei den Befehl zum Aufbruch erteilt. Sie wird in wenigen Minuten bereit sein und ihnen folgen, rund fünfhundert Speere und Bögen. Sie werden die ganze Nacht durchreiten und ihr Ziel am Vormittag erreichen. Der Rest der lartronischen Armee wird ihnen morgen in Eilmärschen folgen.«
    »Fünfhundert Reiter sind eine beachtliche Streitmacht und sollten die Abtrünnigen einige Zeit am Verlassen des Berges hindern können, auch wenn ihre Pferde ihnen im Gebirge wohl kaum von Nutzen sein werden«, sagte Gelinian. »Aber sie müssen sich eilen. Sollten die Thir-Ailith bis zu ihrem Eintreffen bereits in größerer Zahl an die Oberfläche vorgedrungen sein, werden auch fünfhundert Speere nicht mehr viel gegen sie ausrichten können.«
    »Sie werden reiten wie der Wind«, versicherte Nagaron, was den anwesenden Elben ein flüchtiges Lächeln entlockte, obwohl sie sich bemühten, ihren Spott nicht allzu deutlich zu zeigen.
    »Ebenso wichtig wie Krieger, die die Thir-Ailith aufhalten, dürften Priesterinnen sein, die sie zunächst einmal ihrer Unsichtbarkeit berauben«, stellte Tharlia fest. »Wie ich
schon sagte, ich konnte nur wenige von ihnen zum Schutz von Elan-Tart und der Wachpatrouillen zurücklassen, alle anderen, vor allem diejenigen mit den größten Fähigkeiten, befinden sich hier. Wir verfügen über einige wenige Fuhrwerke, aber sie damit alle nacheinander zum Tharakol zu bringen ginge nicht schneller, als wenn sie sich zusammen mit dem Heer zu Fuß auf den Weg machen würden.«
    »Auch unser Tross besteht aus zahlreichen Fuhrwerken«, sagte Nagaron. »Zelte, Nahrungsmittel und alles andere, was zur Versorgung einer Armee nötig ist. Nahrungsmittel für einige Tage können wir aus Clairborn und den umliegenden Städten heranschaffen und unsere eigenen Vorräte solange hier zurücklassen. Dann könnte ich Euch die Wagen zur Verfügung stellen.«
    »Das … wäre in der Tat eine große Hilfe«, sagte Tharlia überrascht. »So könnten …«
    »Es gäbe vielleicht noch eine weitere Möglichkeit, nicht nur die Priesterinnen, sondern auch einen beträchtlichen Teil Eures Heeres schneller zum Tharakol zu bringen«, sagte Gelinian. »Aber dafür bräuchte ich zunächst einmal genaue Karten der

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