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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Warlon und die anderen warnen!« Er fuhr herum, doch in diesem Moment schlug das Zarkh-Tahal mit lautem Krachen vollends zu. »Öffnen!«, brüllte er. Erst dann fiel ihm die in das Tor eingelassene Pforte wieder ein, und er stürmte darauf zu. »Öffnet die Pforte!«
    Zwei der Wachen zogen den Riegel zurück und zerrten mit vereinten Kräften an dem Griff, doch nichts geschah.
    »Verdammt, warum dauert das so lange?«, rief Barlok.
    »Es geht nicht«, keuchte eine der Wachen. »Durch das Öffnen des Tores muss sich etwas verklemmt haben.«
    »Bei Li’thil, dann öffnet eben das ganze Tor noch einmal! Ich muss -«
    »Nein«, sagte Tharlia. Ohne dass er sie hatte herankommen hören, war sie hinter ihn getreten und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Das Schicksal der Expedition liegt nicht länger in unserer Hand. Du kannst nicht einfach blindlings dort hinausstürmen. Diese Kreatur lauert irgendwo da draußen, du würdest in dein Verderben laufen.«
    »Aber -«
    »Wir müssten einen Kampftrupp zusammenstellen, was Zeit kosten würde, und da er jederzeit auf einen Angriff gefasst sein müsste, käme er nur langsam voran und hätte kaum eine Chance, Warlon und seine Leute einzuholen.«
    »Dann nimm mittels deiner Fähigkeiten mit Ailin Verbindung auf, um sie zu warnen!«, verlangte Barlok. »Sie sind noch nicht weit weg, da dürfte es dir leicht gelingen.«
    »Ich bin keine Priesterin mehr«, erinnerte Tharlia. »Mit meinem Austritt aus dem Orden habe ich auch die meisten meiner Fähigkeiten verloren. Nur mit Mühe konnte ich überhaupt die Gegenwart des Dunkelelben spüren.«
    »Dann müssen es eben deine Priesterinnen -« »Es hätte keinen Sinn«, fiel ihm Tharlia abermals ins Wort. Sie senkte den Kopf. »Da ist etwas, was ich dir noch nicht erzählt habe. Die Macht Li’thils erstreckt sich ausschließlich auf die Tiefenwelt und endet an der Oberfläche, wo die Götter der Sonne und des Mondes herrschen. Selbst ein geistiger Verbund aller Priesterinnen könnte diese Schwelle nicht überwinden und zu Ailin durchdringen.«
    Fassungslos starrte Barlok sie an, rang mühsam um Beherrschung
und kämpfte gegen den in ihm aufsteigenden Zorn an.
    »Dann … war alles nur eine Lüge?«, presste er hervor.
    »Dass du sie mitgeschickt hast, damit wir erfahren, wenn die Expedition scheitert?« Siedend heiß fiel ihm noch etwas ein. »Wenn die Macht Li’thils an der Oberfläche endet, dann bedeutet das, dass deine Priesterin nicht einmal mehr die Fähigkeit besitzt zu erkennen, wenn sich der Dunkelelb der Expedition nähert. Sie sind dieser Kreatur dort draußen völlig hilflos ausgeliefert!«
    »Nein!«, widersprach Tharlia heftig. »Zumindest glaube ich es nicht«, schränkte sie gleich darauf ein. »Die Begabung, die Quelle einer fremden Magie zu erkennen, liegt zum größten Teil in uns selbst und brauchte uns nicht erst von der Göttin verliehen zu werden. Auch ich konnte den Elb schließlich gerade wahrnehmen, obwohl ich dem Orden nicht länger angehöre. Die meisten von Ailins Fähigkeiten werden an der Oberfläche versagen, aber ich habe sie mitgeschickt, weil ich davon überzeugt bin, dass sie dennoch wertvolle Dienste zum Gelingen der Expedition beitragen kann. Vertrau mir, Ailin und Warlon haben den Kampf in der Tiefe überstanden. Sie werden auch mit dieser Bedrohung fertig werden.«
    Nur langsam beruhigte Barlok sich wieder, obwohl Tharlias Worte seine Befürchtungen nicht völlig zerstreuen konnten.
    »Dieser Dunkelelb hat sich sehr untypisch verhalten«, sagte er nachdenklich. »Wenn es derjenige ist, dem wir in der Tiefe als erstem begegnet sind, so hat er sich anfangs blindwütig auf uns gestürzt und so viele wie möglich von unserer Expedition zu töten versucht. Ebenso die anderen, wie aus Warlons Bericht hervorgeht. Dieser hier jedoch hat
sich rund zwei Tage innerhalb von Elan-Dhor aufgehalten. Er hätte die Gelegenheit gehabt, zahlreiche Zwerge zu töten, aber er hat darauf verzichtet, außer vielleicht im Fall der beiden Vermissten. Warum?«
    »Immerhin ist er mehrfach verwundet worden«, warf Loton ein, der sich ihnen mit den anderen Ratsmitgliedern genähert hatte.
    Barlok nickte.
    »Ich glaube auch, dass es damit zu tun hat, aber nicht nur. Ich allein habe diese Kreatur zweimal verletzt. Zu behaupten, dass ihr das Angst gemacht hat, wäre wohl zu viel gesagt, aber es hat sie vorsichtiger werden lassen. Wir können wohl zweifelsfrei davon ausgehen, dass diese Kreaturen intelligent sind. Ich glaube,

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