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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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verhindern mochte. Sollte dieser schlimmste aller schlimmen Fälle jedoch eintreten, war höchste Eile geboten, alle nötigen Vorbereitungen mussten bis dahin abgeschlossen sein.
    Ein weiteres Problem war die Geheimhaltung. Er brauchte eine Menge Helfer, vor allem aus der Arbeiterkaste, und die meisten von ihnen würden erkennen, welchem Zweck die Arbeiten dienten, die sie für ihn ausführen sollten, zumal viele von ihnen an der Oberfläche stattfanden.
    Er hatte Trupps ausgesandt, die einen möglichst geeigneten Platz ausfindig machen sollten. Es musste einen Fluss oder zumindest einen großen Bach in der Nähe geben, damit sie stets genug Wasser hatten, außerdem musste es sich um fruchtbares Weideland handeln, damit die Luanen genug zu fressen fanden. Zudem sollte er nicht allzu weit von einer menschlichen Siedlung entfernt liegen, da sie viele Dinge würden kaufen müssen, aber auch nicht so nah, dass die Menschen sich gestört oder gar bedroht fühlten und es zu Konflikten kam.
    Ein geeigneter Ort war mittlerweile gefunden, nun musste dieser ihren Bedürfnissen entsprechend vorbereitet werden. Mehrere Arbeitertrupps waren bereits damit beschäftigt, Weiden einzuzäunen und einige Gebäude zu errichten, in denen sie wichtige Güter lagern konnten, unter anderem einen Speicher für Getreide und Vorräte an fertigen Lebensmitteln, die sie ganz besonders dringend brauchen würden. Wieder andere waren in die nahe gelegenen Ortschaften unterwegs, um dort möglichst viele Fuhrwerke und Lasttiere
wie Esel und Ponys zu mieten oder notfalls zu kaufen, mit denen sie alle benötigten Waren aus Elan-Dhor abtransportieren konnten.
    Selon selbst war nicht an die Oberfläche gegangen. Er war bereits zu alt für derartige Reisen. Wenn er gezwungen sein sollte, Elan-Dhor gemeinsam mit allen anderen zu verlassen, würde er diese Strapazen auf sich nehmen, aber vorher verspürte er keinerlei Verlangen danach. Es gab auch von Marlus Thain aus genügend für ihn zu organisieren und zu koordinieren.
    Bevor er die Männer an die Oberfläche geschickt hatte, hatte er ihnen eingeschärft, wie wichtig es wäre, dass sie bei ihrer Rückkehr kein Wort über das verloren, was sie getan hatten. Zwar war nahezu ausgeschlossen, dass Nachrichten darüber bis zum Tiefenmeer vordrangen und die Moral der Krieger untergruben, wenn sie erfuhren, dass selbst die Königin nicht von ihrem Sieg überzeugt war. Aber auch in Elan-Dhor selbst konnten solche Gerüchte zu Panik und Unruhen führen, was unbedingt vermieden werden musste.
    Natürlich war sich Selon bewusst, dass ihr Tun nicht auf Dauer geheim bleiben konnte. Spätestens wenn die ersten Fuhrwerke eintrafen und mit dem Abtransport von Lebensmitteln und anderen Gütern an die Oberfläche begonnen wurde, würde die Gerüchteküche anfangen zu brodeln. Aber vielleicht war bis dahin bereits eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung gefallen. Momentan galt es für ihn vor allem, Zeit zu gewinnen.
    In einer Hinsicht zumindest war er froh, dass Tharlia gerade ihm diesen Auftrag erteilt hatte. So konnte er Einfluss darauf nehmen, was wichtig genug war, um es auf jeden Fall vor dem Zugriff der Dunkelelben zu retten. Die Arbeiterund
Kriegerkaste würde kein Verständnis dafür haben, aber unter gar keinen Umständen war er bereit, die ältesten und kostbarsten Schriftrollen im Marlus Thain zurückzulassen, sondern wollte alles, was selten oder gar unersetzbar war, in Sicherheit bringen.
    Dabei ging es ihm nicht allein darum, möglichst viel von dem zu bewahren, was ihm am meisten bedeutete. Vielmehr hatte er die Hoffnung noch längst nicht aufgegeben, irgendwo in den Aufzeichnungen Hinweise auf etwas zu finden, was ihnen helfen könnte.
    Zumindest redete er sich das immer wieder ein, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
     
    »Nun, wie war ich?«, erkundigte sich Barlok, als er seine Rede beendet hatte.
    »Ungeschliffen und furchtbar pathetisch, ein Appell an die niedersten Instinkte«, antwortete Tharlia. Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: »Aber auch ziemlich wirkungsvoll, wie mir scheint.«
    »Wirkungsvoll? Er war hinreißend«, polterte Loton, der gemeinsam mit Sutis in diesem Moment die Plattform betrat. Die beiden Ratsmitglieder der Kriegerkaste waren zu alt, um selbst noch zu kämpfen. Sie würden von hier aus, wo sie einen ausgezeichneten Überblick hatten, den Verlauf der Schlacht beobachten und ihre Anweisungen geben. »Genau das, was die Männer gebraucht haben.«
    »Noch immer

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