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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Ihr die Informationen bekommen, die wir brauchen?«, erkundigte sie sich.
    »Ich hoffe es«, antwortete Warlon. »Es gibt keine Garantie, dass sie wirklich stimmen, aber wenn sie der Wahrheit entsprechen, führen sie uns vielleicht zu jemandem, der uns den Weg zu den Elben weisen kann. Ich erzähle Euch und den anderen alles morgen früh. Warum seid Ihr noch auf?«
    »Ich … bin etwas beunruhigt«, erwiderte sie stockend. »Ich wollte mich schon vor zwei Stunden schlafen legen, aber dann …« Sie schüttelte den Kopf. »Ach was, das ist Unsinn, ich bin wohl einfach nur übermüdet. Vergesst, was ich gesagt habe.«
    »Nein, sagt ruhig, was Ihr erzählen wolltet«, drängte Warlon und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch.

    »Als ich mich schlafen legen wollte, habe ich für einen kurzen Moment etwas gespürt. Es muss eine Täuschung gewesen sein, denn es erinnerte mich an das, was ich in der Nähe der Dunkelelben gefühlt habe. Aber das ist unmöglich, denn wie sollten diese Kreaturen bis hierher gelangen?«
    »Kann es sich um eine andere, vielleicht ein bisschen ähnliche Art von dunkler Magie gehandelt haben?«, hakte Warlon nach, der ihre Worte durchaus ernst nahm. Er musste an den mumifizierten Leichnam denken, den sie nicht weit von der Herberge entfernt entdeckt hatten. »Lokin erzählte, dass es hier in Gormtal magische Kulte gäbe, die sogar Menschenopfer vollziehen. Nach allem, was wir heute Nacht erlebt haben, glaube ich ihm das ohne Weiteres.«
    »Vielleicht, es wäre möglich«, räumte Ailin ein. »Wahrscheinlich war es so. Ich habe die fremde Aura ja nur einen ganz kurzen Moment gespürt und mir gleich gesagt, dass es etwas anderes sein müsste. Trotzdem habe ich es nicht gewagt, mich schlafen zu legen. Ich wollte abwarten, ob ich sie noch einmal fühle und dann vielleicht genauer bestimmen kann.«
    »Trotzdem solltet Ihr Euch jetzt hinlegen«, sagte Warlon. Mit lauter Stimme fügte er hinzu: »Das gilt auch für die anderen. Es ist spät genug, und wir haben morgen einen weiten Marsch vor uns.«
    Mit leisem Murren erhoben sich Soltas und Malot, verabschiedeten sich von der Menschengesellschaft und verschwanden zusammen mit Lokin durch eine Tür, die in den Gästetrakt der Herberge führte.
    »Da ist noch etwas, worüber ich mit Euch sprechen muss«, sagte Ailin und hielt Warlon am Arm zurück, als er ebenfalls gehen wollte. »Tharlia riet mir, es so lange wie
möglich zu verschweigen, aber ich halte es für besser, wenn Ihr davon wisst.«
    »Das hört sich nicht nach erfreulichen Neuigkeiten an. Um was geht es?«
    »Es … betrifft meine Fähigkeiten«, murmelte Ailin gedehnt. »Wie Ihr wohl wisst, werden sie uns Priesterinnen von Li’thil verliehen, und deshalb können wir auch nur in Li’thils Reich ihre ganze Stärke entfalten. Hier an der Oberfläche betet man andere Götter an, das Reich Li’thils ist allein die Tiefenwelt.«
    Es dauerte einen Moment, bis Warlon begriff.
    »Soll das heißen, dass Ihr hier über keinerlei magische Kräfte verfügt? Aber Ihr habt doch selbst gesagt, dass Ihr vorhin etwas gespürt habt, das wie -«
    »Ich habe meine Fähigkeiten nicht völlig verloren«, sagte Ailin hastig. »Aber sie sind stark eingeschränkt. Deshalb konnte ich die Aura, die ich vorhin gespürt habe, auch nicht klar erkennen. Ich hoffe nur, Ihr seid mir nicht allzu böse. Ich verstehe selbst nicht, warum Königin Tharlia unter diesen Umständen darauf bestand, dass ich mich dieser Expedition anschließe, denn sie hat in jedem Fall davon gewusst.«
    »Das begreife ich auch nicht. Vielleicht war sie tatsächlich nur der Meinung, dass die Chancen dieser Mission durch Eure Unterstützung steigen. Auch ohne Eure Fähigkeiten als Priesterin, von denen ich ohnehin nicht recht weiß, wie sie uns hier allzu hilfreich sein könnten.« Warlon rang sich ein knappes Lächeln ab. Ihr Geständnis traf ihn in der Tat nicht annähernd so hart, wie sie befürchtet haben mochte. »Jedenfalls bin ich froh, dass Ihr es mir gesagt habt.« Er stand auf. »Aber jetzt sollten wir versuchen, wirklich noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.«

    Warlon hatte vorgehabt, bereits in aller Frühe aus Gormtal aufzubrechen, doch war er selbst noch so müde, als ihn einer der Wirtshausdiener weckte, dass er diesen bat, zwei Stunden später noch einmal wiederzukommen.
    Auch beim zweiten Wecken fühlte er sich noch längst nicht ausgeschlafen, aber er wusste, dass sie nicht noch mehr Zeit verlieren durften. Zusammen mit den

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