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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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ein Tzuul.
    »Bleib ruhig liegen. Der Schmerz wird gleich vergehen«, vernahm er eine weibliche Stimme, die ihm bekannt vorkam. Erst nach Sekunden begriff er, dass es sich um Ailin handelte. »Ich wusste keine andere Möglichkeit mehr, dich zu wecken, als einige deiner Nervenpunkte zu reizen. Ich hoffe, du verzeihst mir.«
    »Wovon sprecht Ihr? Was … Was ist überhaupt passiert?«, presste Lokin hervor. Ungeachtet der zwar allmählich nachlassenden, aber trotzdem immer noch heftigen Schmerzen stemmte er sich mühsam auf die Ellbogen hoch. »Der Troll … Wo ist der Troll geblieben, der mich töten wollte?«
    »Ich weiß es nicht. Vermutlich zu den anderen zurückgekehrt. Anscheinend hielt er dich für tot.«
    »Möglich«, brummte Lokin. »Die Kerle sind so dumm wie groß, nein schlimmer. Was sie an Kraft zu viel haben, fehlt ihnen im Gehirn. Verdammt, hätte ich geahnt, dass es so einfach wäre, ihnen vorzugaukeln, dass man tot wäre, hätte ich mir viel ersparen können. Was ist mit Warlon und den anderen?«
    »Bis auf Warlon … sind alle tot«, berichtete die Priesterin stockend. »Auch ich wurde von einem Troll niedergeschlagen
und war eine Zeit lang bewusstlos. Als ich aufwachte und zum Ort des Kampfes zurückkehrte, fand ich die Leichen der Krieger. Ich bin dann der Spur gefolgt, die der Troll hinterlassen hat, der dich verfolgte, und fand dich bewusstlos. Bevor unsere Feinde dich entdecken konnten, habe ich dich tiefer ins Unterholz geschleppt. Kurz darauf kamen tatsächlich zwei Tzuul, die nach dir suchten, zum Glück aber nicht sehr gründlich, und als sie dich nicht fanden, zogen sie rasch wieder ab.« Sie hob die Hand, als Lokin etwas sagen wollte. »Spar dir deinen Dank, ich will nichts davon hören. Ich habe nur meine Pflicht getan.«
    »Und dennoch kann ich Euch nicht genug danken.« Als er den verärgerten Ausdruck bemerkte, der über ihr Gesicht glitt, wechselte er rasch das Thema. »Aber was ist mit Warlon?«
    »Er lebt noch. Aber sie haben ihn gefangen genommen, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was sie von ihm wollen.«
    »Aber ich«, murmelte Lokin. »Diese Tzuul arbeiten für Xantirox. Für ungeübte Augen mögen sie alle gleich aussehen, aber ich habe einen von ihnen wiedererkannt. Er hielt sich auch in der Schenke auf, in der wir mit Xantirox gesprochen haben. Vermutlich sind sie geritten und haben uns entweder in der Nacht überholt oder eine andere Route gewählt, sodass wir sie nicht sahen. Sie haben es auf unser Gold abgesehen.«
    »Und das haben sie mittlerweile auch, denn Warlon trug es in seinem Rucksack bei sich.«
    »Das bezweifle ich«, widersprach Lokin. Seine Kopfschmerzen waren mittlerweile fast vollständig verschwunden, und er konnte wieder klar denken. »Es ergäbe keinen Sinn. Wenn sie das Gold wirklich hätten, hätten sie Warlon
bereits getötet. Wahrscheinlich konnte er es irgendwo verstecken, ehe er überwältigt wurde. Nur so ergibt seine Gefangennahme einen Sinn. Sie werden ihn foltern, bis er ihnen verrät, wo es sich befindet.«
    »Möge Li’thil ihm beistehen!«, stieß Ailin erschrocken hervor.
    »Die Göttin in allen Ehren, aber ich glaube nicht, dass sie in diesem Fall viel für ihn tun kann«, erwiderte Lokin. » Wir müssen handeln. Wir dürfen Warlon nicht der Folter und dem Tod überlassen.«
    Ailin stieß ein trockenes, humorloses Lachen aus, das fast wie ein Schluchzen klang.
    »Wie stellst du dir das vor? Wir haben es mit gut einem Dutzend Tzuul und zwei Trollen zu tun. Sie werden uns entdecken und töten, bevor wir ihrem Lager auch nur nahe kommen.«
    »Trotzdem«, beharrte Lokin. »Alles, was wir brauchen, ist ein guter Plan. Und natürlich eine gehörige Portion Glück, aber wir müssen es wenigstens versuchen. Sie haben ein Lager aufgeschlagen, sagt Ihr?«
    »Ja, etwas außerhalb des Waldes. Sie haben Warlon an einen Baum gebunden und in seiner unmittelbaren Nähe ein Lagerfeuer angezündet, an dem sie sitzen und vermutlich ihren Sieg feiern. Diese Unholde lassen ihn keinen Moment aus den Augen. Es gibt keine Möglichkeit, an ihn heranzukommen. Ich … Ich mag Warlon und würde alles tun, um ihm zu helfen, wenn es auch nur die geringste Chance gäbe. Aber die gibt es nicht.«
    »Nein!«, stieß Lokin hervor und sprang auf. »Damit finde ich mich nicht ab. Es geht nicht allein um Warlon. Auch unsere Mission ist zu wichtig, als dass wir jetzt einfach aufgeben dürften!«

    »Bitte, Lokin.« Sie stand ebenfalls auf und legte ihre Hand auf seinen

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