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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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mir nicht folgen dürfen, es hätte sogar gefährlich für dich...«
    Sie taumelte, und Barlok musste sie stützen, damit sie nicht stürzte.
    »Du musst dich hinlegen«, drängte er, noch immer schockiert über das, was mit ihr geschehen war.
    »Das werde ich«, erwiderte sie. »Aber zuvor... Ich konnte Ailins Empfindungen spüren. Die Expedition... geriet in einen Hinterhalt. Viele sind gestorben. Es war unerträglich. So viel Leid und Tod...«
    »Und... Warlon?«, fragte Barlok stockend, fürchtete sich vor der Antwort.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tharlia. »Ich konnte keine Einzelheiten erkennen. Die Verbindung riss plötzlich ab. Meine Kräfte sind erschöpft, und es wird viele Stunden dauern,
bis sie sich wieder regenerieren. Ich weiß nicht einmal, ob Ailin noch lebt. Ich spürte nur, dass sie sich in einer fast aussichtslosen Lage befand und selbst nur noch wenig Hoffnung hatte.«
    Barlok ballte die Fäuste und schloss für einen Moment die Augen.
    »Ich sehe blutige Zeiten für uns heraufdämmern«, hörte er Tharlias Stimme wie aus weiter Ferne.
     
     
    Der Kampf dauerte erst wenige Sekunden, dennoch lag bereits gut ein Viertel der Zwergenkrieger tot oder sterbend auf dem Boden. Unter den Toten, die Warlon erblickte, befanden sich der alte Burkan, den scheinbar nichts hatte aus der Ruhe bringen können, ebenso wie Tolgan, der trotz seiner Jugend beste Anlagen gezeigt hatte und von Warlon persönlich ausgebildet worden war, und auch der selbst in den schlimmsten Situationen stets humorvolle Liworn und so viele andere mehr.
    Nicht zu vergessen freilich Farlian. Obwohl Warlon bereitwillig zehn Nichtsnutze von seiner Sorte für einen einzigen seiner tapferen Krieger geopfert hätte, hatte sein Tod eine verheerende Wirkung auf die Moral und Kampfkraft der anderen.
    Und die Lage verschlimmerte sich mit jedem Augenblick mehr.
    Die Schreie der Sterbenden erfüllten die Luft, doch nur vereinzelt klang das Klirren von Waffen heran. Obwohl die Krieger mit ihren Schwertern und Äxten wild um sich schlugen, war es reines Glück, wenn sie die Waffe eines der unsichtbaren Angreifer abwehren konnten. Ein zweites Mal gelang es ihnen zumeist nicht mehr.
    Unmittelbar neben Warlon wurde ein weiterer Krieger
niedergestreckt. Blitzartig stach er mit dem Schwert in die Richtung, in der er den Angreifer vermutete. Die Klinge traf auf Widerstand, allerdings nur leicht, konnte den Unsichtbaren nicht schwer verletzt haben. Dennoch war ein schriller, zornerfüllter Schrei zu hören.
    In Erwartung eines Gegenangriffs warf Warlon sich zur Seite und konnte noch den Luftzug spüren, als eine nur für einen winzigen Moment flimmernd sichtbare Schwertklinge über ihn hinwegsauste, ohne ihn zu verletzen. Gleichzeitig hörte er, wie Ailin nur wenige Schritte hinter ihm fremdartige, kehlige Worte ausstieß.
    Ein diffuser, grob humanoider Schemen mit rötlich glühenden Augen entstand vor ihm in der Luft und schlug nach ihm. Ohne zu überlegen rollte Warlon sich zur Seite. Eine Schwertklinge hämmerte neben ihm auf den Felsboden und hinterließ eine Kerbe im Gestein.
    Aus den Augenwinkeln nahm er ein rötliches Flackern wahr und erkannte, dass er neben einem Flammenschacht lag, in dem gerade eine Lohe aufstieg. Ihm blieb keine Zeit zum Aufstehen, deshalb rollte er sich auf dem Boden liegend instinktiv einfach weiter um die eigene Achse.
    Gleich darauf schoss dicht neben ihm eine meterlange Feuerlanze aus dem unscheinbaren Loch im Boden. Die Hitze war grauenhaft. Warlon hatte das Gefühl, eine glühende Hand würde über seinen Körper, vor allem sein ungeschütztes Gesicht streichen. Seine Augenbrauen und ein Teil seines Barts und Haupthaars, das unter dem Helm hervorragte, verbrannten und zerfielen zu Asche.
    Aber auch der Schemen wurde von der Feuerlohe zurückgetrieben. Einige Sekunden lang standen die Flammen zwischen ihnen, für Warlon gerade genug Zeit, wieder auf die Beine zu kommen.

    Diesmal griff er zuerst an. Dass er seinen Feind zumindest als schattenhaften Umriss wahrnehmen konnte, musste an der Weihepriesterin liegen. Anscheinend gelang es ihr, die Unsichtbarkeit wenigstens in geringem Maße aufzuheben. Diesen Vorteil musste er ausnutzen.
    Ungestüm drang er mit seinem Schwert auf seinen Gegner ein, deckte ihn mit einem wahren Stakkato von Schlägen und Stichen ein. Rasch jedoch musste er erkennen, dass die Kreatur nicht nur aus dem Verborgenen heraus töten konnte, sondern ihre Klinge auch im Kampf meisterhaft zu führen

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