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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Wunden stammen eindeutig von einem Schwert.«

    »Und das hat deiner Meinung nach unter den anderen Tieren Panik ausbrechen lassen, sodass sie ihn niedergetrampelt haben?«
    »Offensichtlich.«
    Barlok lächelte grimmig.
    »Und warum wurde er dann hier niedergetrampelt und nicht dahinten, wo die beiden ausgewachsenen Luanen getötet wurden?«
    »Nun...« Torliok runzelte die Stirn. »Anscheinend hat er zuletzt das Jungtier getötet, schließlich liegen die beiden ja auch direkt nebeneinander.«
    »Und das soll dann die Tiere in Panik gebracht haben, obwohl das der Tod der anderen beiden Luanen zuvor nicht geschafft hat?« Barlok deutete auf den breiten Streifen aus niedergestampftem Gras und aufgerissener Erde, den die wilde Flucht der Herde hinterlassen hatte. »Die meisten Tiere befanden sich unverkennbar dort hinten, wo auch die beiden Kadaver liegen.« Er bückte sich, schlug das Tuch über Tolurans entsetzlich zugerichtetem Leichnam zurück und zog dessen Schwert aus der Scheide. »Seltsam, kein Blut an der Klinge. Wenn die Herde auf ihn zugerast kam, nachdem er das Jungtier erschlagen hat, dann ist es doch mehr als merkwürdig, dass er nicht zu fliehen versucht, sondern stattdessen sein Schwert gründlich säubert, es in die Scheide zurücksteckt und sich dann zu Tode trampeln lässt.«
    »Was weiß ich«, stieß Torliok unwirsch hervor. »Vielleicht hat er auch erst das Jungtier getötet und dann die beiden anderen. Als die Herde daraufhin durchdrehte, lief er davon und schaffte es bis hierher, ehe er überrannt wurde. Worauf willst du überhaupt hinaus?«
    »Und während er vor der Herde davonrannte, konnte er
noch das Blut von seinem Schwert abwischen? Auch nicht gerade glaubhaft.«
    »Woher soll ich wissen, was im Kopf so eines Verrückten vorgeht?« Der Gardist musterte Barlok aus eng zusammengekniffenen Augen. »Was soll der ganze Mist? So kenne ich dich überhaupt nicht. Hast du vielleicht eine bessere Erklärung?«
    Barlok antwortete nicht sofort. Zu schrecklich war der Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss.
    »Alles ergäbe einen Sinn, wenn noch eine zweite Person hier gewesen wäre«, murmelte er schließlich zögernd. »Diese brachte das Jungtier um. Toluran lief darauf zu, in der Hoffnung, ihm noch helfen zu können. Währenddessen tötete der Unbekannte die beiden anderen Luanen. Die Herde geriet in Panik, stampfte blindlings los und überrannte den vor Schrecken wie gelähmten Toluran und das tote Jungtier.«
    Torliok schnaubte.
    »Eine phantastische Theorie, nur war eben leider kein anderer hier.«
    Wieder rang Barlok einen Moment mit sich.
    »Du weißt wahrscheinlich, dass ich vor zwei Tagen einen Erkundungstrupp in die unerforschten Bereiche jenseits des Tiefenmeeres geführt habe, der bei einem Angriff nahezu aufgerieben wurde«, sagte er leise. »Aber was du vermutlich nicht weißt, ist, dass wir von einer Kreatur angegriffen wurden, die sich unsichtbar machen konnte.«
    »Du meinst...« Schrecken glomm in den Augen des Gardisten auf, während er Barlok fassungslos anstarrte. »Du denkst, wir könnten es hier mit einer ebensolchen Kreatur zu tun haben?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein solches Wesen hierher
gelangt sein könnte, obwohl es vieles erklären würde«, murmelte Barlok, wobei er es bewusst vermied, die elbische Abstammung der Unsichtbaren zu erwähnen, um sein Gegenüber nicht noch mehr zu erschrecken. »Aber wenn es so wäre, dann möge Li’thil uns gnädig sein!«
    Der Kadaver des Jungtiers war durch die trampelnden Luanen so übel zugerichtet worden, dass er kaum noch Hinweise liefern konnte. Deshalb ging Barlok zu den anderen beiden toten Tieren hinüber, um ihre Wunden genauer zu untersuchen. Sie stammten ohne Zweifel vom Stich eines Schwertes oder einer ähnlichen Waffe. Es war ihnen nicht nur in den Leib gerammt, sondern dann auch noch gedreht worden, um eine möglichst große und mit Sicherheit tödliche Wunde zu erzeugen.
    »Wenn du genug gesehen hast, würde ich die Tiere gern ins Schlachthaus transportieren lassen, bevor ihr Fleisch verdirbt«, sagte Torliok.
    Barlok schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, das ist es schon. Zumindest dann, wenn mein Verdacht zutrifft. Die Klingen der Unsichtbaren besitzen eine tödliche Magie. Es könnte gefährlich sein, das Fleisch noch zu essen.«
    Noch immer weigerte er sich, an diese Möglichkeit zu glauben, einfach deshalb, weil die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu schrecklich waren. Wenn wirklich einer der

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