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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Hinterhalt zu berichten, dem die Expedition zum Opfer gefallen war, wie sie durch die geistige Verbindung mit ihrer Weihepriesterin erfahren hatte.
    Womöglich hatte sie Recht mit ihrer Behauptung, dass Burian ein schlechter König sei, ganz sicher ungeeignet als Oberhaupt ihres Volkes in einer so kritischen Zeit wie
dieser. Dennoch sträubte sich auch weiterhin alles in Barlok dagegen, über die von ihr angestrebten Konsequenzen auch nur intensiver nachzudenken. Ausgerechnet jetzt gegen den König zu rebellieren und ihn seines Amtes zu entheben, was tatsächlich im Bereich des Möglichen lag, wie ihm ein Blick in die Gesichter der Ratsmitglieder verriet, mochte sich als verhängnisvoll erweisen. Der Thronfolger - der darüber hinaus ohnehin nur eine noch schlechtere Alternative gewesen wäre - war mit großer Wahrscheinlichkeit tot, und weitere Kinder, die seinen Platz einnehmen könnten, hatte Burian nicht. Es könnte lange dauern, bis man sich auf einen geeigneten Nachfolger einigte. Grabenkämpfe zwischen den Kasten und rivalisierenden Häusern wären möglich, und nichts davon konnten sie sich derzeit erlauben. Selbst ein schlechter König war in Kriegszeiten besser als ein in sich zerstrittenes Volk ohne Führung.
    »Es gibt noch einen weiteren Anlass zu großer Sorge«, ergriff Tharlia wieder das Wort. »Alles deutet darauf hin, dass eines oder vielleicht sogar mehrere dieser Wesen bereits in Elan-Dhor eingedrungen sind, mag es sich nun um Dunkelelben handeln oder nicht.«
    Burian erstarrte.
    »Was sagt Ihr da?«, keuchte er erschrocken. »Aber das … ist doch unmöglich.« Er blickte Barlok an. »Ihr habt selbst gesagt, dass Ihr den Weg hinter Euch versperrt habt. Selbst wenn Farlian sein Ziel inzwischen erreicht hat und den eingestürzten Stollen freiräumen ließ, ist es ausgeschlossen, dass einer dieser angeblichen Dunkelelben in so kurzer Zeit hierhergelangen konnte, falls er es geschafft hat, unbemerkt an ihm und seinen Männern vorbeizuschlüpfen.«
    »Und doch muss eine der Kreaturen den Weg bis nach Elan-Dhor gefunden haben«, behauptete Barlok. Er berichtete,
was sich in der Nacht im Luanen-Gehege innerhalb der Hellhöhlen zugetragen hatte. »Dieses Ungeheuer scheint völlig willkürlich zu morden, vielleicht kennt es sogar nicht einmal den Unterschied zwischen Tieren und intelligenten Wesen«, schloss er. »Ich vermute, es tötete die Luanen, um herauszufinden, wie sie reagieren und ob sie eine Gefahr darstellen. Das war sogar tatsächlich der Fall, wenn auch vermutlich anders, als er gedacht hat. Die Herde geriet in Panik und stürmte blindlings los, wobei sie alles niedertrampelte, was ihr im Weg stand. Nicht nur den bedauernswerten Toluran, sondern auch den Dunkelelben, wie das Blut beweist, das wir gefunden haben.«
    Einige Sekunden lang starrte Burian ihn ungläubig an, nachdem er geendet hatte, und Barlok machte sich bereits Hoffnung, dass es ihm gelungen sein könnte, ihm die Gefahr darzulegen. Wie sehr er sich irrte, erkannte er gleich darauf, als der König schallend zu lachen begann.
    »Das nennt Ihr einen Beweis?«, keuchte er. »Drei tote Tiere, einen unberechenbaren Verrückten, der ebenfalls tot ist und sie wahrscheinlich selbst vorher niedergestochen hat, und ein paar Flecken im Gras? Ihr könnt nicht mehr ganz bei Sinnen sein! Eure Aussage strotzt nur so vor Worten wie vielleicht , scheint , wahrscheinlich und vermutlich , denn genau das ist sie auch: eine wilde Aneinanderreihung von Vermutungen. Ist das etwa alles, was Ihr vorzuweisen habt?«
    Barlok biss einen Moment lang die Zähne zusammen und musste sich beherrschen, um nicht auch die Fäuste zu ballen. Er wusste nicht, was ihm mehr zusetzte, der Zorn über die Beleidigung oder die Enttäuschung über die Uneinsichtigkeit des Königs.
    »Nein, das ist nicht alles«, antwortete er mit erzwungener Ruhe. »Ich war selbst zunächst skeptisch, obwohl ich einen
Verdacht hatte. Aber den Beweis, nach dem Ihr verlangt, lieferte erst die Hohepriesterin Li’thils, als sie bestätigte, dass von dem Blut eine magische Kraft ausgeht, die der Magie ähnelt, die mich beinahe getötet hätte. Erst daraufhin habe ich mich entschlossen, entsprechende Maßnahmen einzuleiten.«
    »Ihr habt... entsprechende Maßnahmen eingeleitet?«, stieß König Burian hervor, ohne auf seine vorigen Worte einzugehen. »Was für Maßnahmen?«
    »In Abstimmung mit der Stadtgarde und dem Dunkelturm habe ich veranlasst, dass das Stadttor geschlossen wurde und

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