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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Patrouillen aus Gardisten und Priesterinnen die Stadt durchstreifen, um die Kreatur aufzuspüren und die Bevölkerung aufzufordern, möglichst in ihren Häusern zu bleiben. Der Elb mag verletzt sein, dennoch stellt ein unsichtbares, frei in Elan-Dhor herumstreifendes Wesen eine tödliche Gefahr dar, der wir nur mit entschlossenen Maßnahmen begegnen können.«
    »Das ist... einfach unglaublich!«, polterte Burian und beugte sich auf seinem Thron vor. Eine Zornesader begann an seiner Stirn zu pochen. »Ich lasse nicht zu, dass Ihr in der Bevölkerung Angst und Unruhe sät und meine Autorität untergrabt! Nur der König ist berechtigt, solche Befehle zu erteilen, und der bin meines Wissens nach immer noch ich. Oder habt Ihr es vielleicht darauf abgesehen, selbst auf meinem Thron Platz zu nehmen?«
    »Nein, ich gewiss nicht«, antwortete Barlok betont, ohne sich von den Vorwürfen einschüchtern zu lassen. »Aber mit allem gebotenen Respekt - Ihr habt zu dieser Zeit geschlafen, und jede Verzögerung hätte weitere Todesopfer kosten oder es dem Dunkelelb ermöglichen können, Elan-Dhor unbemerkt wieder zu verlassen, um auch den Rest seines
Volkes herzuführen. Im Übrigen habe ich keine Befehle gegeben, sondern dem Kommandanten der Garde lediglich auf seine Fragen hin Ratschläge erteilt, welche Maßnahmen in meinen Augen geboten sind.«
    »Es reicht!«, donnerte Burian mit hochrotem Kopf. »Auch wenn Ihr ein angesehener Mann seid, werde ich mir Eure Anmaßung und Eure Unverschämtheiten nicht mehr länger bieten lassen. Diesmal habt Ihr den Bogen endgültig überspannt, Kriegsmeister. Wachen! Werft ihn in... nein, bringt ihn nur zu den Kasernen und schließt ihn in seinem Quartier ein. Bis ich entschieden habe, was mit ihm geschehen wird, steht er unter Arrest und darf sein Quartier weder verlassen noch Besuch empfangen.«
    Zwei Wachposten traten näher, zögerten dann jedoch. Den Gesichtern der Ratsmitglieder konnte Barlok entnehmen, dass auch sie über das Verhalten des Königs bestürzt waren. Möglicherweise hatte Burian gerade selbst das Ende seiner Herrschaft eingeläutet.
    »Worauf wartet ihr denn noch?«, brüllte er. »Ihr habt meine Befehle gehört. Schafft ihn endlich fort!«
    Immer noch zögernd ergriffen die beiden Wachposten Barlok an den Armen und führten ihn aus dem Thronsaal, ohne dass er Widerstand leistete. Vor der Tür ließen sie ihn wieder los.
    »Glaubt uns, das ist für uns mindestens ebenso unangenehm wie für Euch, Kriegsmeister«, entschuldigte sich einer von ihnen. »Aber Ihr habt die Anordnung ja selbst gehört. Ich hoffe, Ihr begleitet uns, ohne Schwierigkeiten zu machen.«
    »Ein guter Krieger führt die Befehle aus, die man ihm erteilt, auch wenn sie ihm nicht gefallen«, erwiderte Barlok schroff, darum bemüht, seine Verbitterung nicht an den
Palastwachen auszulassen. »Also, tut eure Pflicht, ich werde mich nicht sträuben.«
     
     
    Breesa spürte die Abneigung und das Misstrauen, die ihr entgegenschlugen, aber sie machten ihr nichts aus. Sie war daran gewöhnt. Hexe , flüsterte man hinter vorgehaltener Hand hinter ihrem Rücken und sah sie lieber gehen als kommen.
    Außer wenn es um die Göttin ging freilich. Dann hofften alle Zwerge, etwas von dem Segen und dem Schutz Li’thils abzubekommen, für den im Dunkelturm gebetet wurde. Ansonsten jedoch wäre es den meisten Zwergen wohl am liebsten, wenn die Priesterinnen ihn gar nicht erst verlassen würden.
    Auch hier am Südtor, wohin die Oberpriesterin von Tharlia geschickt worden war, war es nicht anders. Als sie erfahren hatten, dass sich möglicherweise eine der unsichtbaren Kreaturen aus der Tiefe innerhalb Elan-Dhors aufhielt, war die Stadtgarde erschrocken und zumindest einige der Gardisten schienen bis zu einem gewissen Grad sogar froh zu sein, eine Priesterin in ihrer Nähe zu haben, die es spüren konnte, wenn der Dunkelelb sich näherte.
    Dann jedoch hatte der König den Befehl erteilt, das Tor wieder zu öffnen, was als Zeichen gewertet wurde, dass die Gefahr doch nicht existiere oder zumindest nicht so groß wie befürchtet war. Breesa war trotzdem weiterhin am Tor geblieben, doch seit sie sich wieder sicherer fühlten, mieden die Gardisten ihre unmittelbare Nähe und sprachen auch nicht mehr mit ihr.
    Breesa langweilte sich, aber sie versah ihre Aufgabe auch weiterhin mit größter Aufmerksamkeit. Im Gegensatz zu den Gardisten glaubte sie nicht, dass die Gefahr gebannt
wäre. Tharlias Anweisungen waren eindeutig gewesen,

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