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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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gegenüber«, erklärte Loton. »Vor allem, da ich selbst keinen Besseren für dieses Amt benennen kann. Außerdem will ich Euren Rat eingedenk Eurer großen Leistungen nicht leichtfertig abtun. Tharlia hat in den letzten Jahren im Rat gute Arbeit geleistet, wie ich zugeben muss. Wäre sie nicht so geltungsbedürftig und machtgierig, und wäre sie nicht ausgerechnet die Hohepriesterin der Hexen, wüsste ich wenig gegen sie vorzubringen. So jedoch sehe ich große Probleme. Sie würde keinesfalls die Stimmen der Arbeiterkaste erhalten, und auch im Volk gibt es großes Misstrauen dem Dunkelturm gegenüber. Würde unsere Wahl auf sie fallen, würde das viel Unverständnis hervorrufen.«

    »Sie besitzt die Unterstützung der Gelehrtenkaste, und aus Gründen, auf die ich hier nicht eingehen möchte, würde auch Torgan für sie stimmen.«
    »Das kann höchstens aufgrund einer ihrer hinterhältigen Intrigen geschehen«, warf Sutis stirnrunzelnd ein.
    »Würden auch wir sie unterstützen, bliebe nur noch Artok übrig«, fuhr Barlok ungerührt fort. »Und er ist klug genug, um zu erkennen, was es bedeuten würde, sich allein gegen den Rest des Rates zu stellen. Ich brauche nicht erst zu erwähnen, welche Konsequenzen ein Kampf um den Thron angesichts der schrecklichen Bedrohung durch die Dunkelelben hätte. Ob es uns gefällt oder nicht, Tharlia ist die einzige Anwärterin, deren Wahl dies verhindern könnte. Auch Artok wird das einsehen.«
    Erneut folgte Schweigen seinen Worten. Nicht einmal Sutis widersprach mehr, obwohl er sich sichtlich unbehaglich fühlte und unablässig mit den Fingern gegen die Wand trommelte. Auch ihn schien der Gedanke an einen womöglich lang andauernden Kampf um die Nachfolge Burians noch mehr zu schrecken als die Vorstellung, eine Königin Tharlia auf dem Thron zu sehen.
    »Ich muss in Ruhe darüber nachdenken, aber ich glaube nicht, dass ich mich überwinden kann, Tharlia zu unterstützen«, sagte er schließlich und erhob sich. »Ich werde -«
    Er brach ab, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Tharlia kam atemlos in den Raum gestürmt.
    »Ailin!«, keuchte sie. »Sie ist zurück. Ich hatte gerade Kontakt mit ihr. Warlon und zwei weitere Krieger befinden sich bei ihr. Sie haben die unteren Minen bereits erreicht und werden mit dem Käfig bald hier eintreffen!«

    »Warlon!«, stieß Barlok hervor, als der junge Krieger aus dem Metallgerüst des Käfigs trat, mit dem er und seine Begleiter aus der Tiefe nach Elan-Dhor gelangt waren, umarmte ihn und klopfte ihm auf den Rücken. »Ich habe kaum noch zu hoffen gewagt, dich jemals wiederzusehen.«
    Zusammen mit den drei Ratsmitgliedern war er nach Tharlias Nachricht unverzüglich ins Ostviertel geeilt, um die Zurückgekehrten zu begrüßen. Keine der Wachen hatte ihn aufgehalten. Außerdem hatte er Boten losgeschickt, um die übrigen Angehörigen des Rates und den König zu informieren.
    »Eine Zeit lang habe ich sogar selbst kaum noch geglaubt, dass ich jemals zurückkehren würde«, erwiderte Warlon. Er machte einen zutiefst erschöpften Eindruck. Seine Kleidung war genau wie die seiner Begleiter schmutzig und teilweise zerrissen. Sein Aussehen verriet überdeutlich, dass sie eine Menge durchgemacht hatten. Er verbeugte sich in Richtung der Ratsmitglieder. »Ich muss unverzüglich mit dem König sprechen. Der Thronfolger und alle anderen sind tot«, keuchte er. Schrecken flackerte in seinem Blick. »Nur uns gelang die Flucht. Du hattest Recht, Barlok. Es gibt noch mehr von diesen Kreaturen, viel mehr. Wir sind gar nicht erst bis zu dem verschütteten Stollen gelangt. Sie hatten ihn bereits freigelegt und uns aufgelauert. Sie … Sie werden auch nach Elan-Dhor kommen, wenn es uns nicht gelingt, sie aufzuhalten.«
    »Beruhige dich erst einmal«, sagte Barlok, dabei wühlte auch ihn die Nachricht zutiefst auf, obwohl er mit etwas Ähnlichem bereits gerechnet hatte. Trotzdem schockierte es ihn, dass es tatsächlich nur vier Überlebende gegeben hatte - und wenn die Dunkelelben bereits in die Gebiete jenseits des eingestürzten Stollens vorgedrungen waren, dann lieferte
das den endgültigen Beweis, dass sie keineswegs vorhatten, nur ihr eigenes Gebiet zu schützen. »Der König wurde informiert. Am besten machen wir uns direkt auf den Weg zum Thronsaal, dort kannst du alles berichten.«
    Warlon nickte und wandte sich an die beiden Krieger in seiner Begleitung.
    »Eure Aussage wird nicht nötig sein. Geht und ruht euch aus oder feiert eure Rückkehr

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