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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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mit ein paar Humpen Bier. Was ist mit Ailin?« Seine Frage galt Tharlia.
    »Ich hätte sie vor dem Rat gerne dabei«, erwiderte die Hohepriesterin. »Manches wird nur sie richtig schildern können.«
    Bereits auf dem Weg zum Palast unterhielten sich die beiden Priesterinnen intensiv miteinander, und auch Warlon besaß nicht die Geduld, mit seinem Bericht zu warten. Bevor sie den Thronsaal erreichten, war Barlok bereits über die wichtigsten Ereignisse in Kenntnis gesetzt, und was er hörte, erfüllte ihn mit größter Sorge.
    Burian und die übrigen Ratsmitglieder waren bereits anwesend, als sie eintraten. Der Blick des Königs verfinsterte sich, als er Barlok erblickte.
    »Ich hatte Euch unter Arrest gestellt«, polterte er. »Ihr wagt es, gegen diesen Befehl zu verstoßen?«
    »Barlok ist auf ausdrücklichen Wunsch des Rates hier«, behauptete Loton, während er an seinen Platz trat und sich setzte.
    Einen Moment schien es, als ob Burian aufbrausen wollte, doch Neugier und Sorge erwiesen sich als stärker.
    »Darüber werden wir später noch reden. Jetzt möchte ich hören, was mit dem Thronfolger passiert ist. Wo ist mein Sohn?«
    »Es tut mir leid, Euch diese Nachricht überbringen zu
müssen, aber Farlian ist tot, mein König«, antwortete Warlon.
    »Tot?«, stammelte Burian ungläubig und sank ein Stück weit auf seinem Thron zusammen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Warlon an. »Aber wie … Das ist doch unmöglich, das …« Mühsam riss er sich zusammen. »Wie konnte das geschehen? Wie starb mein Sohn?«
    »Ich werde in allen Einzelheiten berichten, was während unserer Expedition ge-«
    »Was interessiert mich die verdammte Expedition?«, brüllte Burian unbeherrscht. »Ich will nur wissen, was mit Farlian geschehen ist!«
    Die Ratsmitglieder wechselten betroffene Blicke.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wandte sich Warlon leise an Barlok.
    »Tu einfach, was er sagt«, raunte der Kriegsmeister ebenso leise zurück.
    »Sprecht endlich!«, befahl Burian mit hochrotem Gesicht.
    »Die unsichtbaren Kreaturen lauerten uns auf und griffen uns an«, berichtete Warlon. »Zwar warnte uns die Weihepriesterin, aber es war bereits zu spät für eine Umkehr. Auch im Kampf hatten wir keine Chance. Der Thronfolger war einer der Ersten, der fiel. Nur der Priesterin, zwei weiteren Kriegern und mir gelang die Flucht. Wir entkamen den Bestien und haben auf Umwegen zurück nach Elan-Dhor gefunden, um vor der Gefahr zu warnen, die -«
    »Ihr seid geflohen und habt Farlian feige im Stich gelassen?«, fiel Burian ihm ins Wort. »Und da wagt ihr es, mir unter die Augen zu treten?«
    »Nein, Majestät«, widersprach Warlon heftig. »Als wir uns vom Schlachtfeld zurückzogen, war der Thronfolger bereits tot, ebenso wie der Rest des Kampftrupps und auch die
Arbeiter, die uns begleitet haben! Wir hatten nicht die geringste Chance im Kampf gegen diese Bestien.«
    »Und deshalb hattet ihr nichts anderes im Sinn, als feige davonzurennen, um Euer erbärmliches Leben zu retten? Ihr habt nicht einmal den Versuch unternommen, den Tod des Thronfolgers zu rächen?«, brüllte Burian außer sich vor Schmerz und Zorn. »Dann werden das eben andere erledigen. Ich werde einen weiteren Kampftrupp aussenden. Diese verfluchten Elbenkreaturen werden es noch bereuen, die Hand gegen meinen Sohn erhoben zu haben. Ich werde sie ausrotten, ich …« Er ließ sich auf seinem Thron zurücksinken und rang mühsam um Fassung. Sein Blick schoss wild durch den Saal und blieb schließlich an Warlon hängen. »Was Euch betrifft, so bezichtige ich Euch des Hochverrats und der Desertation vor dem Feind!«, stieß er an den jungen Krieger gewandt hervor. »Wachen, ergreift ihn und werft ihn in den Kerker, augenblicklich! Und Kriegsmeister Barlok ebenfalls, weil er es gewagt hat, sich gegen meinen Befehl aufzulehnen!«
    »Wartet!«, befahl Loton laut und erhob sich von seinem Platz, bevor eine der Wachen reagieren konnte. »Der König ist offensichtlich nicht bei Sinnen. Seine Entscheidungen dienen nicht länger dem Wohl unseres Volkes, sondern führen es auf den Weg des Verderbens. Aus diesem Grund entzieht die Kriegerkaste ihm mit sofortiger Wirkung ihre Unterstützung. Kein Angehöriger unserer Kaste wird fortan noch den Befehlen König Burians gehorchen.«
    »Gleiches gilt für die Arbeiterkaste«, verkündete Torgan.
    »Auch die Gelehrtenkaste verweigert dem König weiteren Gehorsam«, erklärte Tharlia. »Damit habt Ihr die Unterstützung aller drei Kasten

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