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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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verloren, Majestät. Ihr seid ein König ohne Untertanen.«

    »Was … Was ist hier los? Was geschieht hier?«, erkundigte sich Warlon fassungslos.
    »Ein historisches Ereignis. Die Absetzung eines unfähigen Königs, der sein eigenes Wohl über das des Volkes stellt und blind für die Realität geworden ist«, entgegnete Barlok eisern.
    »Verrat!«, brüllte Burian wutschnaubend und sprang auf. Seine Stimme überschlug sich. »Das ist Hochverrat! Ihr seid des Todes! Ich werde euch alle hinrichten lassen. Wachen, ergreift die Verräter!«
    Kein Angehöriger der Palastgarde rührte sich, obwohl den Männern ihr Unbehagen deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Sie waren von den Ereignissen völlig überrascht worden.
    Erschüttert ließ Burian sich wieder auf seinen Thron sinken. Sein Blick funkelte irr.
    »Es ist vorbei«, sagte Tharlia ruhig. »Ihr habt es gehört, niemand wird Eure Befehle mehr ausführen. Eure Herrschaft ist zu Ende.«
    »Niemals!«, stieß Burian hervor. »Das Volk wird sich diese Ungeheuerlichkeit nicht gefallen lassen. Es wird sich erheben und -«
    »Das Volk wird jubeln und in den Straßen tanzen«, fiel Tharlia ihm ungnädig ins Wort. »Seine Unterstützung habt Ihr durch Eure Misswirtschaft schon lange verloren. Der Hohe Rat enthebt Euch hiermit binnen Stundenfrist Eures Amtes und aller damit verbundenen Privilegien, belässt Euch jedoch die Möglichkeit, diesem Schritt mit einer ehrenvollen Abdankung zuvorzukommen. Ihr habt genau eine Stunde Zeit, Euch in Euren Gemächern zu entscheiden, bevor der Hohe Rat die Entscheidung für Euch fällt.«

    König Burian war ein gebrochener Mann, der keinen Widerstand mehr leistete und nur noch gebeugt und mit schlurfenden Schritten ging, als er von zwei Kriegern seiner eigenen Palastgarde auf Befehl Lotons in seine Gemächer geführt wurde. Die Nachricht vom Tod seines Sohnes und der Verlust seiner Macht hatten ihn zutiefst erschüttert, und es erschien Barlok fraglich, ob er sich von diesem doppelten Schicksalsschlag noch einmal erholen würde. Fast verspürte er Mitleid mit ihm.
    »Damit wären wir wohl ein Volk ohne König«, stellte Artok fest. »Und was nun? Hat irgendjemand eine Idee?«
    »Ihr irrt Euch«, widersprach Tharlia. »Dank der Frist, die wir ihm eingeräumt haben, ist Burian noch für eine Stunde König. Danach können wir uns Gedanken über einen Nachfolger machen.«
    »Und in der Zwischenzeit sollten wir uns dem derzeit wichtigsten Problem überhaupt zuwenden und uns endlich anhören, was Kampfführer Warlon zu berichten hat«, sagte Barlok.
    »Dem kann ich mich nur anschließen«, stimmte Sutis zu.
    »Wie kam es, dass ein so starker Kampftrupp nahezu völlig aufgerieben wurde?«
    »Wie ich schon sagte, wir hatten keine Chance gegen die Unsichtbaren«, begann Warlon. »Und ohne die Hilfe der Priesterin hätte wohl niemand von uns überlebt. Ihre Bedeutung bei unserer Rettung kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden.«
    Er schilderte ausführlich, was sich ereignet hatte, bis hin zu der Zerstörung der Fähre am Tiefenmeer und die Absprache mit den Goblins. Lediglich den Kampf gegen den Zarkhan handelte er recht schnell ab, da es sich zwar um eine überaus tapfere und ehrenvolle Tat handelte, die mit
der im Moment ungleich wichtigeren Bedrohung für Elan-Dhor aber nichts zu tun hatte.
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung auf die Ratsmitglieder nicht. Selbst diejenigen, die von der Größe der Gefahr bislang noch nicht vollends überzeugt gewesen waren - vor allem die beiden Vertreter der Arbeiterkaste - begannen zu begreifen, mit was für einem entsetzlichen Feind sie es hier zu tun hatten.
    Nachdem er geendet hatte, gab es eine Reihe Nachfragen, von denen die meisten Ailins Rolle während des Kampfes und ihre Fähigkeiten betrafen, doch die Priesterin äußerte sich nur ausweichend dazu. Schließlich ergriff Tharlia wieder das Wort.
    »Wir haben uns in der Vergangenheit stets bemüht, unsere von Li’thil verliehenen Fähigkeiten so gut es geht geheim zu halten, um zu verhindern, dass uns noch mehr Misstrauen entgegenschlägt, als es ohnehin schon der Fall ist«, sagte sie. »Nun jedoch ist es für uns an der Zeit, einige davon zu offenbaren. Wir vermögen es, Verborgenes sichtbar zu machen, und obwohl ich meine Zweifel hatte, können wir auf diese Art auch die Unsichtbarkeit der Dunkelelben aufheben. Jede Priesterin für sich allein hat nur eine begrenzte Reichweite, doch können wir sie ausdehnen, wenn mehrere von uns sich zu

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