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Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schmiedete zum Schluss noch die Augen aus Dunkelmetall. So entstand eine der mächtigsten Zauberwaffen. Am schwierigsten war es, dem Bronzefürsten beizubringen, wie er den Schädel einzusetzen hatte. Er musste erst lernen, die Magie des Schädels wachzurufen. Tat man dies nicht, hatte der Schädel keinerlei Wirkung und hätte die Leviathane nicht in Angst und Schrecken versetzen können.«
    »Konnte der Bronzefürst denn die Leviathan-Reiter mit dem Kristallschädel vertreiben?«, fragte Arro.
    »Ja, allerdings«, bestätigte Saradul. »Die Magie des Kristallschädels sorgte dafür, dass die Leviathane auf einmal von einer wilden Panik erfasst wurden und die Flucht ergriffen. Seitdem haben sich die Leviathan-Reiter nicht mehr aus der Tiefen Wüste südlich der Knochenküste hervorgewagt.«
    »Knochenküste?«, fragte Tomli. »Diesen Namen höre ich zum ersten Mal.«
    »Sie beginnt bereits südlich von Hiros«, wusste Ambaros zu berichten. »Dort liegen massenweise Skelette von angespülten Walen. Das erzählen zumindest die wenigen Seefahrer, die sich schon dorthin gewagt haben. Dabei gibt es eigentlich keinen Grund, zur Knochenküste zu fahren – außer purer Neugier. Die Knochenküste ist so unfruchtbar, dass jede Wüste dagegen wie ein blühender Garten wirkt. Tja, und dahinter liegt in südlicher Richtung die Tiefe Wüste, über die man so gut wie nichts weiß.«
    »Und was ist mit den Wüsten-Orks und den Sandlingern?«, fragte Tomli. »Kommen sie dort nicht hin?«
    »Die Sandlinger meiden die Heimat der Leviathan-Reiter«, erklärte Meister Saradul. »Was sollten sie dort auch? Sie sind Händler, so wie unser werter Ambaros. Bei den Leviathan-Reitern gibt es nichts, was den langen Weg dorthin wert wäre. Und die Wüsten-Orks haben Angst davor, als Leviathanfutter zu enden, wenn sie sich diesen Kolossen nähern. Deren Mäuler sind größer als so manches Stadttor!«
    »Ist denn der Kristallschädel immer noch in Shonda?«, fragte Tomli. »Wenn das nämlich so wäre, dann …«
    »Das ist leider nicht der Fall«, schnitt Meister Saradul ihm das Wort ab. »Bei einem Überfall der Wüsten-Orks wurde er gestohlen und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. Wo er sich jetzt befindet, ist unbekannt.«
    »Nicht einmal in Heblons Buch gibt es einen Hinweis darauf?«, wollte Olba wissen.
    »Nur Mutmaßungen, auf die man sich nicht verlassen kann«, erklärte Meister Saradul. »Natürlich gab es über die Zeitalter hinweg immer mal wieder Gerüchte, dass der Kristallschädel irgendwo aufgetaucht sei, oft an mehreren Orten zur selben Zeit. Diese Gerüchte stammten allesamt aus dem nordwestlichen Rhagardan, nicht etwa aus Cosanien oder gar aus den Ländern nördlich des Pereanischen Meeres. Es gab damals auch die Vermutung, dass irgendein Vasall des Bronzefürsten die Wüsten-Orks zu dem Diebstahl angestiftet habe.«
    »Warum das?«, fragte Olba.
    »Die Orks sollten ihm den Schädel besorgen, weil er mit seiner Hilfe selbst die Macht an sich reißen wollte«, antwortete Saradul. »Aber ob das stimmt, weiß niemand.«
    »Euren Worten zufolge scheint sich die Suche nach diesem Schädel weitaus schwieriger zu gestalten, als ich angenommen habe«, sagte Ambaros nachdenklich.
    »Habt denn nicht einmal Ihr Kontakt zu den Wüsten-Orks?«, spottete Saradul. »Ich dachte, man kennt Euch überall und Ihr habt an jedem Ort der Welt schon einmal jemandem ein verdorbenes Kraut angedreht.«
    Ambaros schien den Spott in Saraduls Worten überhört zu haben, oder er tat einfach nur so. »Tatsächlich habe ich mit den Orks noch nie Handel getrieben. Jetzt, wo Ihr es ansprecht, fällt es mir selbst auf.«
    »Wie sollen wir den Kristallschädel denn nur finden?«, wollte Tomli wissen. »Oder ist vielleicht einer der anderen Gegenstände leichter in unseren Besitz zu bringen?«
    »Leichter?«, echote Saradul. »Habe ich das Wort leichter aus deinem Mund gehört, Schüler? Vergiss es, solange wir auf dieser Mission sind. Wenn du so willst, dann ist die Suche nach dem Schädel die leichteste der Aufgaben, die wir noch zu erfüllen haben. Hier in Hiros sind wir zumindest weniger als tausend Meilen von jenem Ort entfernt, an dem man von dem Schädel zuletzt hörte.«
    »Eine andere Frage hätte ich noch, Meister …«
    »Aber stell sie nur dann, wenn sie von Belang ist.«
    »Es geht um die Gegenstände, die wir schon gefunden haben – das Amulett, die Axt und die Drachenschuppe. Sie hingen ja alle irgendwie mit Ubraks magischem Experiment

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