Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
zusammen. Aber den Schädel konnte unser Vorfahr doch gar nicht dafür benutzen. Dieser befand sich erst im Besitz des Bronzefürsten und galt später als verschollen.«
    »Richtig, eine gute Frage«, lobte Saradul. »Die hat sich auch Meister Heblon lange gestellt. Schließlich fand er heraus, dass Ubrak einen zweiten Schädel hergestellt hat. Er wollte eine Waffe gegen den Bronzefürsten zur Verfügung haben, falls dieser eines Tages auf die Idee verfallen sollte, die Kraft des Kristallschädels gegen den Zwergenkönig von Ara-Duun einzusetzen.«
    »Dann hat er diesen zweiten Schädel für das verhängnisvolle Experiment verwendet, das den Weltenriss verursachte«, schloss Arro. »Aber könnten wir den nicht irgendwo auftreiben?«
    »Der verschwand damals im Weltenriss«, antwortete Saradul, »und dürfte somit noch schwieriger zu beschaffen sein als das Original.«
    Während die anderen sprachen, saß Olba einfach nur da und sagte nichts. Nur Lirandil fiel das auf, und er beobachtete sie, ohne dass sie es bemerkte. Sah sie irgendetwas voraus, was sich in Kürze ereignen würde? Jedenfalls hatten sich auf ihrer Stirn tiefe Furchen gebildet, und ihr Blick schien ins Nirgendwo gerichtet.
    Olfalas, der ebenfalls sehr angespannt wirkte, sprang plötzlich auf, griff nach seinem Bogen und eilte zur Tür hinaus. Und das in einer Geschwindigkeit, die man bei den eher ruhigen Elben nur selten erlebte.
    »Mit den guten Sitten der Elben ist es auch nicht mehr weit her«, beschwerte sich Saradul auf seine knurrige Art. »Ihr solltet Eurem Schüler besseres Benehmen beibringen, Lirandil. Oder ist das für Fährtensucher nicht ganz so wichtig?«
    »Mit den Elbenpferden stimmt etwas nicht!«, stellte Olba fest. Auch sie sprang auf und riss Tomli mit hoch. »Komm! Sonst werden sie vielleicht Gargoyle-Futter!«
    Tomli stolperte hinter Olba her, die ihn mit sich zog.
    Sie durchquerten den Schankraum der Herberge. Die Elbenpferde waren in einem Gästestall gleich hinter dem Hauptgebäude untergebracht.
    Ilbon, der im Schankraum beschäftigt war, stieß ein verwundertes Zischeln aus, als er die beiden Zwergenkinder vorbeihasten sah. Dabei ließ er seine beiden Zungen hervorschnellen. Vielleicht hoffte er, irgendeinen Geruch aufzuschnappen, der ihm die plötzliche Panik seiner Gäste erklären konnte.
    »Aber ihr bleibt doch noch zum Essen, oder?«, rief er ihnen hinterher. »Mein Koch hat sich mächtig für euch ins Zeug gelegt!«
    Im nächsten Moment rannte ihn Arro, der seinen Gefährten folgte, beinahe um.

Ar-Don der Gierige
    T omli und Olba stürmten in den Stall. Die Elbenpferde hatten sich in die hinterste Ecke gedrängt. Sie schnaubten und waren sichtlich erregt.
    Auf der anderen Seite des Stalls befand sich am Giebel ein offenes Fenster. Darunter, mitten im Stroh, hockte der Gargoyle.
    Seine Flügel hatte Ar-Don angelegt, doch als die beiden Zwergenkinder angerannt kamen, breitete er sie aus und ließ ein lautes Fauchen hören.
    Zwei Pfeile aus Olfalas Köcher steckten bereits in der Holzwand des Stalls. »Ich konnte ihn diesmal nicht einmal treffen«, sagte der Halbelb.
    Schon in der Herberge hatte er mit seinen feinen Ohren wahrgenommen, dass irgendetwas mit den Elbenpferden nicht stimmte. Jetzt musste deren Herzschlag für sein Gehör einem Trommelwirbel gleichen.
    Olfalas hatte bereits einen neuen Pfeil eingelegt und seine Spitze auf den Gargoyle gerichtet, aber er schoss noch nicht.
    »Wieso konntest du ihn nicht treffen?«, wunderte sich Arro, der einen Augenblick nach Olba und Tomli in den Stall gepoltert kam.
    »Weil er mir ausgewichen ist! Bei Elbanador, dem legendären ersten Elbenkönig in Athranor, ich habe noch nie ein Wesen sich so schnell bewegen sehen!«
    »Dann hat er seit der ersten Begegnung mit dir dazugelernt«, meinte Olba.
    Der Gargoyle kroch über den Boden wie ein Raubtier, das kurz davor stand, sich auf seine Beute zu stürzen. »Ar-Don braucht Nahrung. So schwach … eine lange Reise liegt hinter ihm …«
    »Lass unsere Elbenpferde in Ruhe!«, stellte Olba unmissverständlich klar.
    Der Gargoyle fauchte erneut und riss das Maul weit auf. Es wurde immer größer, während der Rest seines Körpers schrumpfte.
    Inzwischen waren auch Lirandil und Saradul eingetroffen.
    Nur Ambaros ließ auf sich warten. Bestimmt war es besser, dass er sich zunächst in sicherer Entfernung hielt. Es war nicht auszuschließen, dass der Gargoyle plötzlich Appetit auf Zentauren bekam, wenn er sich die Elbenpferde nicht

Weitere Kostenlose Bücher