Zwergenkinder 3
Euch gut geholfen hat.«
»Schmerzende Beine hatte ich danach erst einmal nicht mehr.«
»Wie gut.«
»Aber das lag daran, dass ich eine Woche lang meinen Dienst nicht antreten konnte, so einen Durchfall hat dieses Mittel mir beschert«, setzte Zolbin zornig hinzu.
»Oh«, murmelte Ambaros und schnaubte verlegen.
Zolbins Gesicht wurde dunkelrot vor Wut. »Der Zentaur kommt mit!«, rief er. »Wir haben Kerker, die groß genug für Riesen sind, da hat auch ein Zentaur Platz!«
Ein magischer Kampf
A mbaros bot Meister Saradul an, sich auf seinen Rücken zu setzen, um den steilen Weg hinauf zur Burg nicht laufen zu müssen.
»Auch wenn es meine klapprigen Pferdeschenkel mit Euren stämmigen Zwergenstampfern niemals aufnehmen können«, sagte er augenzwinkernd und reichte dem Zaubermeister sogar die Hand, um ihm beim Aufsteigen behilflich zu sein.
Saradul aber schüttelte grimmig den Kopf und grummelte etwas in seinen Zwergenbart.
Inzwischen hatten die Reiter des Königs die gesamte Gruppe in ihre Mitte genommen. Lanzenspitzen und Armbrüste zeigten auf sie. Natürlich hätten sich zumindest Saradul und Lirandil mit ihrer Magie gegen diese Bedrohung zur Wehr setzen können, doch beide waren offenbar der Meinung, den Herrscher der Insel nicht noch weiter verärgern zu dürfen. Vielleicht würde eine Unterredung mit dem König alles aufklären.
Trotzdem sagte Saradul zu dem Zentauren: »Ihr nehmt es sehr gefasst hin, dass uns diese frechen Menschen grundlos gefangen nehmen.«
Ambaros machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wie schon gesagt, ich kenne den König gut und habe ihm schon aus manchen Schwierigkeiten geholfen.«
»Und ich wette, in mindestens genauso viele Schwierigkeiten gebracht«, murrte Saradul. »Sein Wohlwollen wird sich also in Grenzen halten.«
»Wartet ab, ich werde schon zu vermitteln wissen«, gab sich Ambaros überzeugt.
Der Anführer der Reiter wandte sich an Olfalas und Arro. »Eure Waffen!«, forderte er. »Und das gilt nicht nur für Euch beide, sondern für alle hier! Jeder Dolch, jedes Schwert und jede Axt will ich haben. Und natürlich auch den Bogen dieses Elben dort!« Er zeigte auf Olfalas.
Der zögerte, und Lirandil ergriff für ihn das Wort. »Es ist besser, wenn Ihr nicht darauf besteht, denn dann müssten wir uns zur Wehr setzen.«
»Ich bin der Hauptmann der königlichen Garde!«, entgegnete Zolbin scharf. »Widerspruch bin ich nicht gewohnt!«
»Ich nehme an, dass Ihr von der Burg aus gesehen habt, was hier im Hafen geschah«, sagte Lirandil in aller Ruhe. »Euer König würde es sicher gutheißen, wenn es hier nicht zu weiteren Verwüstungen kommt, weil wir uns gezwungen sehen, unsere Magie erneut einzusetzen. Wir werden freiwillig mit Euch kommen, aber Ihr rührt weder uns noch unser Eigentum an.«
Einen Moment lang starrten sich der Hauptmann und der elbische Fährtensucher in die Augen.
»Also gut«, gab Zolbin schließlich nach. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich im Sattel seines Drachenpferds nach vorn und gab mit einer Handbewegung das Zeichen zum Aufbruch.
Der Zug setzte sich in Bewegung. Man schien keinerlei Eile zu haben. Die Reittiere der Elben waren wegen der Nähe der Drachenpferde nervös. Sowohl Lirandil als auch Olfalas mussten sie immer wieder beruhigen. Sie tätschelten ihnen die Hälse, und hin und wieder murmelten sie auch eine magische Formel, die den Tieren die Angst nehmen sollte. Doch die Pferde wurden jedes Mal wieder unruhig, wenn eines der Drachenpferde den Kopf in ihre Richtung wandte und drohend fauchte.
»Es erleichtert mich sehr, dass wir die Waffen nicht abgeben müssen«, sagte Tomli leise zu Olba, die vor ihm im Sattel saß. »Ich denke da vor allem an Arros Axt.«
»Du meinst wohl Ubraks Axt«, entgegnete das Zwergenmädchen. Olba ging es zunehmend besser, seit sie das Schiff verlassen hatte. »Arro mag der Stärkste von uns sein und sie deshalb bei sich haben dürfen, aber …«
»Wir wollen mal nicht so kleinlich sein«, mahnte Tomli. »Wem stünde es eher zu als Arro, die Axt zu tragen und sich als ihr Erbe zu betrachten?«
»Ich stimme dir zu, vor allem im ersten Punkt«, mischte sich Lirandil ein. »Es ist gut, dass Arro die Axt nicht aus der Hand geben muss, nachdem wir so viel riskiert haben, um sie in unseren Besitz zu bringen.«
Auf dem Weg zur Burg bemerkte Tomli wieder den Hundereiter, der sie aus der Entfernung beobachtete.
»Die Hundereiter-Stämme leben im
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