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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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dass sie zu Boden stürzte.
    »Es geht dir offenbar doch noch nicht so gut«, sagte er.
    »Es ist schon viel weniger schlimm und wird bald völlig vorbei sein, ganz gleich, ob es nun eine Seekrankheit oder eine Wassergeisterkrankheit war.«
    »Dann wird hoffentlich auch deine Fähigkeit zur Voraussicht zurückkehren.«
    »Jetztverlangaberbittenicht,dassichvoraussehe,wannichwiederrichtigvoraussehenkann«,witzeltesie.SiemachteeinenSchritt,waseinquietschendesGeräuschverursachte,weilihreSchuheganznasswaren.AuchihrZwerginnenkleidklebtenochimmervölligdurchnässtanihremKörper.»Kannstdudanichtsmachen?«
    »Ich könnte versuchen, einen starken warmen Wüstenwind zu rufen«, meinte der Zwergenjunge. »Aber erstens befinden wir uns hier auf einer Insel mitten im Meer, und zweitens habe ich ja gewisse Schwierigkeiten, meine Kräfte richtig zu dosieren, und vielleicht würde ich einen Sturm heraufbeschwören, der die ganze Burg einreißt.«
    Olba seufzte. »Lieber nasse Füße, als von einem Sturm fortgeblasen zu werden.«
    Auch Olfalas und Arro waren aus dem Sattel gestiegen. Einer der Soldaten des Königs fasste Olfalas’ Pferd an der Mähne.
    »Keine Zügel?«, fragte er.
    Das Pferd wieherte laut auf und scheute.
    »Ganz ruhig«, murmelte Olfalas und fügte einige Worte in der Elbensprache hinzu. Das Tier schnaubte noch einmal und stand dann wieder still.
    »Meine Leute werden sich um Eure Pferde kümmern«, sagte Hauptmann Zolbin.
    »Das sind Elbenpferde«, erklärte Lirandil. »Sie gehorchen unseren Gedankenbefehlen und werden hier draußen auf uns warten.«
    Zolbin schien daran Zweifel zu haben. Er besah sich die beiden Elbenpferde, und erst als sie eine Weile ruhig dagestanden hatten, traute er der Sache halbwegs. »Aber beklagt Euch weder bei mir noch beim König, falls die Gäule Euch trotzdem davonlaufen«, grummelte er.
    »Das werden sie nicht«, versicherte Olfalas.
    »Dann folgt mir!«, forderte Zolbin.
    Sie wurden durch das Portal in eine weitläufige Säulenhalle geführt. Die nassen Schuhe und Stiefel der Zwerge quietschten, und die Laute hallten in dem großen Gebäude wider.
    Die Stiefel der Elben hingegen schienen bereits getrocknet. Ein Zauber musste dem Leder anhaften, der Nässe schnell verfliegen ließ. Tomli überlegte, ob es etwas mit den magischen Elbenrunen zu tun hatte, die zusammen mit anderen Verzierungen in die Oberfläche eingebrannt waren. Vielleicht waren auch feine Fäden aus Elbenseide ins Leder eingearbeitet.
    Schließlich erreichten sie den Thronsaal.
    König Wendur erwartete sie bereits. Sein Thron war wie das Portal aus Drachenknochen gefertigt. Er war aus der Knochenkugel herausgehauen, die die rugalischen Drachen am Schwanzende trugen.
    König Wendur war ein hochgewachsener Mann mit hellem gelocktem Haar, auf dem ein goldener, mit Edelsteinen besetzter Stirnreif saß.
    Neben ihm, ebenfalls auf einem Knochenthron, saß seine Gemahlin. Sie trug ein Kleid aus golddurchwirkter Elbenseide. Händler wie Ambaros brachten dieses feine Gewebe inzwischen bis in die letzten Winkel des Zwischenlandes.
    »Majestät, hier sind die Gefangenen«, erklärte Zolbin und wandte sich an die Eingetretenen. »Kniet nieder, wie es sich gehört!«
    »Wir sind freiwillig hier und hätten jederzeit die Möglichkeit, uns gegen Handgreiflichkeiten zur Wehr zu setzen«, widersprach Lirandil. »Zudem wagte es niemand, uns die Waffen abzunehmen, und ein Gefangener trägt wohl kaum Schwert, Pfeil und Bogen oder eine Streitaxt, richtig?«
    Erst nach diesen Worten kniete er nieder.
    Tomli und die anderen folgten seinem Beispiel, selbst Saradul, der ziemlich ungehalten wirkte. Tomli konnte sich gut vorstellen, was seinen Meister ergrimmte. Es gefiel ihm nicht, dass Lirandil die Führung übernommen hatte, zumal er sich als Zaubermeister dem Elb überlegen fühlte.
    Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als es vorerst hinzunehmen.
    Selbst Ambaros kniete sich mit den Vorderbeinen hin, was reichlich unbeholfen wirkte.
    Der König erhob sich. »Ich habe gesehen, wie Ihr den Wassergeist vertrieben habt«, sagte er. »Und ich möchte keineswegs, dass wir uns als Feinde gegenüberstehen. Die Könige von Rugala entstammen einem alten Geschlecht von Magiern, und auch ich wurde in dieser Kunst ausgebildet!«
    Wendur streckte die Hand aus, und auf einmal wurde die Axt auf Arros Rücken wie von unsichtbarer Hand aus dem Futteral gerissen und wirbelte durch die Luft, wobei sie eine flirrende Lichtspur hinter sich herzog.
    König

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