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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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Wendur fing sie sicher auf, und obwohl er weit weniger muskulöse Arme als Arro hatte, hielt er Ubraks Zauberaxt mit großer Leichtigkeit.
    Saradul wollte sofort eingreifen, riss beide Hände empor, doch noch ehe er einen Zauberspruch rufen konnte, richtete Wendur die freie Hand auf den Zwerg.
    An einem seiner Finger steckte ein goldener Ring mit einem schwarzen Stein, aus dem ein Strahl aus Schwarzlicht schoss. Er erfasste Saradul und schleuderte ihn zur anderen Seite des Saals, geradewegs auf die offen stehende Tür zu.
    Doch ehe der Zwergenzauberer durch die Tür fliegen konnte, schlossen sich deren beide Flügel mit lautem Krachen. Die Whanur-Wächter, die rechts und links davon mit ihren Hellebarden standen, zuckten erschrocken zusammen.
    Meister Saradul schlug gegen das schwere Holz. Heblons Buch in seinem Rucksack fing einen Teil der Wucht ab, und Lichtstrahlen schossen aus dem Rucksack. Es zischte, und als Saradul zu Boden rutschte, war ein Rußfleck auf der Tür zu sehen.
    Alle schnellten empor – bis auf Ambaros. Der legte sich mit seinem Pferdekörper ganz auf den Boden, so als wolle er in Deckung gehen.
    Tomli riss seinen Zauberstab hervor. Er musste seinem Meister helfen. Doch er kam nicht dazu, die magische Formel zu Ende zu sprechen.
    Der Zauberstab wurde ihm aus der Hand gerissen, fuhr wie ein Pfeil nach oben, schlug mit der Spitze in einen Deckenbalken und blieb dort stecken.
    »Kein Wort mehr!« , erreichte ihn ein sehr zorniger Befehl des Königs. Er bewegte die Lippen dabei nicht, sondern nutzte allein die Kraft seiner Gedanken.
    Lirandil hatte das Schwert gezogen, und Olfalas den Bogen vom Rücken genommen und einen Pfeil eingelegt.
    »Nein, Olfalas!«, rief Olba. »So wird es nur schlimmer. Er wird uns helfen!«
    Tomli, dem das Herz bis zum Hals schlug, hoffte nur, dass sie ihre Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, auch wirklich vollständig wiederhatte.
    Die Wachen im Thronsaal umringten drohend die Gefährten. Es handelte sich sowohl um Whanur als auch um Menschen. Hellebarden, Lanzenspitzen und fast ein Dutzend Armbrustbolzen waren auf Tomli und seine Freunde gerichtet.
    Für einen Moment geschah nichts. Es herrschte angespannte Stille. König Wendur sah Olba an und ließ dann den Blick zu den anderen schweifen.
    Auf einmal erhob sich die Königin von ihrem Thron. Ihr Gewand aus Elbenseide raschelte leise. »Wie heißt das Zwergenmädchen?«, verlangte sie zu wissen.
    »Ich bin Olba.«
    »Duvermutestrichtig,Olba«,beschiedihrdieKönigin.»MeinGattewilleuchnurhelfen,underhofft,euchalsVerbündetezugewinnen.EureFeindseligkeitistfürihnebensoüberraschend,wiesieunangebrachtist.«
    »Es war keine Vermutung, die ich äußerte«, erklärte Olba. »Ich weiß , dass er uns helfen wird. Ich weiß aber auch, dass Euer Gemahl uns um einen Gefallen bitten will. In diesem Fall aber sollte er uns wie willkommene Gäste behandeln, nicht wie Gefangene.«
    Die Königin musterte sie einen Moment lang. »Es kommen nur sehr selten Zwerge nach Rugala. Deswegen weiß ich nicht viel über die Fähigkeiten eures Volkes. Doch es wird viel von zwergischen Zauberern und Schmieden erzählt, weniger von Hellseherinnen, wie du eine zu sein scheinst.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Olba, »es trifft zu, was ich sage, sonst würdet Ihr anders sprechen, Majestät.«
    Die Königin lächelte. »Mein Gemahl wollte euch tatsächlich um Hilfe bitten, nachdem wir euren Kampf gegen den Wassergeist von den Zinnen unserer Burg aus beobachtet haben.«
    »Dalra, meine Gemahlin, Ihr findet wie immer die angemessenen Worte«, sagte Wendur zu der Königin.
    Saradulversuchte,sichzuerheben,abererwurdevoneinermagischenKraftsofortwiederzuBodengedrückt.DieselbeKraftdrückteauchTomlisArmnachunten.OffenbarfürchtetederKönig,dassderZwergenjungedenZauberstabaufmagischeWeiseinseineHandzurückkehrenlassenwürde,umihnanzugreifen.
    Tomli fragte sich, ob sich Olba diesmal nicht täuschte. Wollte König Wendur ihnen wirklich helfen?
    DerKönigbetastetedieKlingevonUbraksAxt.DasDunkelmetallschimmerteimLicht,dasdurchdiehohenFensterdesThronsaalsfiel.WendurberührtedieSchneidemitdemschwarzenSteinanseinemRing,woraufhinFunkenausSchwarzlichtnachallenSeitenstoben.
    »Sehr interessant«, murmelte er. »Das hat Ähnlichkeit mit den Schuppen unserer Drachen, und doch gibt es einen Unterschied.«
    »Wenn Ihr uns um einen Gefallen bitten wollt, so tut es«, ergriff Lirandil wieder das Wort. Er schob sein Schwert zurück in die Scheide, denn gegen Wendurs magische

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