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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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Kräfte würde er mit der Elbenklinge nicht viel ausrichten können. »Oder seid Ihr doch nur ein Dieb, dem es gefällt, unser Eigentum an sich zu nehmen?«, setzte er herausfordernd hinzu.
    Wendur antwortete ihm nicht. Stattdessen wandte er sich an Arro. »Was ist das für eine Axt?«
    »Sie gehörte Ubrak, einem unserer Vorfahren«, sagte Arro. »Er hat sie geschmiedet, und wie jeder sehen kann, der etwas davon versteht, ist sie makellos gearbeitet.«
    »Und du – du verstehst auch etwas davon, Zwergenjunge?«
    »Und ob. Auch ich bin Schmied«, sagte Arro stolz, dann aber fügte er leiser hinzu: »Nun ja, genau genommen noch ein Lehrling.«
    König Wendur nickte langsam. »Ich will mich keineswegs an fremdem Eigentum vergreifen.«
    Und damit schleuderte er die Axt in die Höhe!
    Wieder sprühten Funken aus ihrer Schneide. Sie jagte empor, drehte sich dabei schneller und schneller um sich selbst und senkte sich dann in einer gebogenen Bahn auf Arro herab, wobei sie seltsamerweise immer langsamer wurde.
    Arro streckte die Hand aus und fing sie auf.
    Auch Tomli wollte zurück, was ihm gehörte. Er konzentrierte sich, und im nächsten Moment schnellte sein Zauberstab aus dem Deckenbalken, fuhr jedoch mit der Wucht eines Armbrustbolzens in die Tiefe.
    Gerade noch rechtzeitig sprang Tomli zur Seite. Wo er eben noch gestanden hatte, bohrte sich der Zauberstab in den steinernen Boden. Risse entstanden und verzweigten sich bis zum Thron, während der Zauberstab nur noch eine Handbreit aus den Steinplatten hervorlugte.
    »Anscheinend kannst du deine Kräfte noch nicht allzu gut einschätzen«, sagte König Wendur. »Ich nehme an, dass auch du noch ein Lehrling bist.«
    »Das ist richtig«, sagte Tomli kleinlaut und bereute es, den Zauber angewendet zu haben. Schließlich hatte sich die Lage gerade etwas entspannt, doch von dem Schaden, den er soeben angerichtet hatte, war der König sicher alles andere als begeistert.
    Doch überraschenderweise wurde er nicht zornig.
    »Mein Gemahl kennt dieses Problem aus eigener Erfahrung«, erklärte die Königin in freundlichem Tonfall. »Und er hätte in jungen Jahren deshalb beinahe sein Königreich verloren.«
    »Es war wirklich nicht meine Absicht, Euren Thronsaal zu beschädigen«, versicherte Tomli.
    »Das wird sich beheben lassen«, erklärte Wendur. »Ebenso wie die Verwüstungen im Hafen.«
    »An denen wir nicht schuld sind!« Es war Tomli wichtig, das noch einmal klarzustellen. »Es war der Wassergeist, der die Überschwemmung verursacht hat.«
    »Das mag sein«, gestand König Wendur ein. »Aber der Wassergeist wäre ohne Euch gar nicht hierhergelangt. Seit den Zeiten des ersten Königs von Rugala ist die Insel von einem schützenden magischen Nebel umgeben, der die Wassergeister des Meeres von uns fernhält.«
    »Ich wusste nicht, dass es schon vor so langer Zeit Menschen gab, die über derart mächtige Magie verfügten«, gestand Lirandil. »Wir Elben haben nie ein Mittel gefunden, um Wassergeister gänzlich zu bannen. Nicht mal in der Alten Zeit von Athranor, als unsere Magie noch mehr Kraft hatte, ist uns das gelungen.« Er sah Wendur anerkennend an. »Eure Magie ist sehr stark.«
    »Ich hatte einen guten Lehrer«, erklärte der König mit einem wissenden Lächeln.
    »Darf ich seinen Namen erfahren?«, fragte Lirandil.
    »Er nennt sich Bagalon der Drachenhüter«, antwortete Wendur. »Und ich traf ihn vor langer Zeit in einer der Höhlen in den rugalischen Bergen, wo er mich die Kunst der Magie lehrte.«
    »Er ist nicht zufällig ein Elb?«
    »Nein, mit Eurem Volk hat er nichts gemein. Er hat sechs Finger an jeder Hand und beherrscht die Sprache der großen Drachen, die ihm gehorchen wie Schafe ihrem Hirten.«
    »Wo finden wir diesen Drachenhüter?«, wollte Lirandil wissen.
    »Darüber können wir später reden, wenn ich etwas mehr darüber weiß, was Euch hergeführt hat und was Euch mit Rhialban verbindet.«
    »Rhialban?«, fragte Lirandil.
    »Der Name des Wassergeistes«, murmelte Tomli halblaut, aber die Anwesenden hörten ihn trotzdem, und plötzlich waren die Blicke aller auf ihn gerichtet.
    König Wendur lächelte zufrieden. »Sieh an, er scheint sich dir mitgeteilt zu haben.«
    Tomli war all die Aufmerksamkeit, die ihm auf einmal zuteil wurde, unangenehm. »Ja«, sagte er. »Ich habe zuerst nicht begriffen, dass ›Rhialban‹ sein Name ist, aber jetzt bin ich mir sicher.«
    »Er ist Euch gefolgt«, erklärte Wendur. »Normalerweise kann er die magische Nebelwand

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