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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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Dröhnen zu hören, das irgendwie an die Stimme eines Lebewesens erinnerte.
    Rhialban!
    War es der Wassergeist? Folgte er ihnen? Oder bildete sich Tomli das nur ein?
    Tomli murmelte eine Formel, die ihm half, seine magischen Kräfte zu konzentrieren. Er versuchte zu erspüren, ob Rhialban in der Nähe war.
    »Rhialban …«, murmelte er, weil es ihm so leichter fiel, sich zu sammeln. »Du könntest mir eigentlich antworten, Rhialban, falls du hier irgendwo bist« , setzte er in Gedanken hinzu. Dabei war fraglich, ob der Wassergeist seine Gedanken überhaupt verstehen würde, falls sie ihn erreichten.
    Auf einmal stieg Nebel aus einigen Felsspalten.
    »Du vermutest, dass er uns folgt, nicht wahr?«, fragte Lirandil.
    »Was denkt Ihr?«
    »Ich spüre deutlich, dass uns jemand auf den Fersen ist«, antwortete der Elb. »Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es sich wirklich um diesen verbannten Wassergeist handelt. Aber möglich wäre es.«
    »Und wenn es so ist, was will er dann?«, fragte Tomli.
    »Das ist doch klar«, meinte Olba. »Er will zurückkehren in seine Heimat Rugala, auch wenn es ihm nicht erlaubt ist.«
    Am Abend schlugen sie ihr Lager auf. Es gab auf der Insel kaum Feuerholz, und das feuchte Moos eignete sich denkbar schlecht für ein Lagerfeuer.
    »Die Rauchwolke würde die Drachen anlocken«, warnte Hauptmann Zolbin.
    »Wir könnten ein magisches Feuer entfachen«, schlug Saradul vor. »Auch an einem glühenden Stein kann man sich wärmen und darauf das Abendessen zubereiten. Und er würde uns ein wenig Licht spenden.«
    »Ich würde Euch davon abraten«, mahnte Zolbin. »Die Steine hier sind nichts anderes als erstarrte Lava aus dem Inneren der Erde. Sie sind derart mit Magie aufgeladen, wie es andernorts gar nicht vorstellbar ist.«
    »Ich als Zauberlehrling kann mir in dieser Hinsicht schon einiges vorstellen«, erklärte Tomli.
    Hauptmann Zolbin lächelte matt und schnallte sich den Waffengurt ab.
    Eines der Drachenpferde brüllte auf und begann heftig auf ein zweites loszugehen. Sofort eilten ein paar der Soldaten zu ihnen, um sie zu beruhigen. Die beiden Streithähne standen sich danach noch eine ganze Weile lang mit drohend ausgebreiteten Flügeln gegenüber und knurrten sich an.
    Inzwischen hatte Zolbin einen kleinen Strauch aus einer seiner Satteltaschen hervorgeholt. Es war ein Dornenbusch, den man mit den Wurzeln aus der Erde gezogen hatte. Er war etwa so lang wie Tomlis Unterarm.
    »Jetzt zeige ich Euch, wie man auf Rugala Feuer macht, ohne Drachen, Wassergeister oder sonst irgendein Geschöpf anzulocken«, kündigte der Hauptmann großspurig an.
    »Es ist mir immer ein besonderes Vergnügen, mir bislang unbekannte Pflanzen mit besonderer Wirkung kennenzulernen«, sagte Lirandil.
    Zolbin lächelte. »Das ist Dornenfeuer. Seht Euch an, wie man es entfacht.« Er setzte den Busch mit der Wurzel auf den steinigen Untergrund, und die Wurzelstränge begannen augenblicklich zu wachsen. Sie bohrten sich durch die Ritzen im Gestein und bahnten sich ihren Weg in die Tiefe.
    Tomli sah gebannt zu.
    »Besser, wir halten ein wenig Abstand«, warnte Olba und wich ein Stück zurück.
    In diesem Augenblick schoss bereits eine hohe Stichflamme aus dem dornigen Geäst des kleinen Busches.
    »Ja, Rugala bewahrt in seiner Tiefe viel feurige Kraft«, sagte Zolbin. »Manchmal geschieht es, dass die Erde über viele hundert Schritt weit aufreißt und flüssiges glühendes Gestein hervortritt.«
    »Wenn auch hier diese Gefahr besteht, haben wir uns vielleicht den falschen Ort zum Lagern ausgesucht«, fürchtete Arro.
    Zolbin schüttelte den Kopf. »Es ist sinnlos, vorhersagen zu wollen, wo eine solche Feuersbrunst als Nächstes ausbrechen wird. Niemand weiß, wo und wann es geschieht. Also hat es auch keinen Sinn, sich deswegen Sorgen zu machen.«
    »Also, ich könnte es vorhersagen«, erklärte Olba. »Und ich denke …« Sie sah sich um und runzelte die Stirn, dann hellte sich ihre Miene auf. »Ich denke, wir sind hier vorerst sicher.«
    Das Feuer war inzwischen kleiner geworden, ohne dass der Busch wirklich verbrannte. Er verkohlte nicht einmal.
    »Wie lange kann dieses Dornenfeuer brennen?«, fragte Tomli.
    »Wochenlang«, antwortete Zolbin dem Zwergenjungen. »Die Sträucher wachsen auf der Westseite der Insel, und wenn man sie für ein Feuer genutzt hat, muss man sie zurückbringen und wieder einpflanzen. Denn nur dort gibt es etwas, das es sonst fast nirgends auf Rugala gibt.«
    »Was?«, fragte

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