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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihn losgeschickt hatte, um Besorgungen für ihn zu erledigen.
    Tomli dachte an Olbas Warnung vor den Erd-Alben. Diese Geschöpfe stammten aus den tiefsten Tiefen von Ara-Duun. Niemand wusste genau, woher sie kamen, aber das galt für viele der Wesen und Völker, die in Ara-Duun lebten. Genauso wenig wusste man, wie weit die Stollen und Schächte der Zwergenstadt eigentlich in die Tiefe reichten. Angeblich hatte es Zwerge gegeben, die auf ihrer gierigen Suche nach Zwergengold in Bereiche vorgestoßen waren, in denen es unerträglich heiß war und wo immer wieder flüssiges Gestein sowie giftige Dämpfe aus den Spalten emporstiegen.
    Gerüchten zufolge sollte es dort irgendwo auch eine Art Riss geben, durch den fortwährend Geschöpfe aus anderen Welten nach Ara-Duun gelangten. Ob das stimmte, wusste niemand mit Bestimmtheit zu sagen, und ebenfalls nicht, ob die räuberischen Erd-Alben auf diese Weise nach Ara-Duun gelangt waren. Tatsache war, dass man immer wieder Geschöpfe in Ara-Duun antraf, die nie zuvor jemand gesehen hatte, und über deren Herkunft dann die wildesten Spekulationen kursierten – und dass immer wieder Banden von Erd-Alben ihr Unwesen in jenen Bereichen trieben, in denen eigentlich überwiegend Zwerge und Menschen lebten.
    Tomli glaubte jedoch nicht, dass es diesen Weltenriss wirklich gab. Die fremdartigen Geschöpfe, die man in Ara-Duun hin und wieder antraf und die sich dort teils sogar auf Dauer ansiedelten, waren vermutlich einfach mit den Wüstenschiffen der Sandlinger zur Stadt gelangt. Für Tomli war das die einzig logische Erklärung.
    Er trat auf den Schacht zu, ein senkrecht abfallendes, vollkommen dunkles Loch im Gestein, das in die höheren Gewölbe der Oberstadt und hinab in tiefer gelegene Bereiche führte. Als Tomli die Hand ausstreckte, funkelte plötzlich eine durchscheinende Wand aus bläulichem Licht vor ihm auf, die an buntes Glas erinnerte. Das war die Wirkung des Verschlusszaubers.
    Tomli murmelte die Formel, mit der man die Magie für einen kurzen Moment aufheben konnte, dann starrte er in die Tiefe.
    Olbas Voraussagen waren recht zuverlässig, wie er festgestellt hatte, und es war vermutlich besser, wenn man auf sie hörte. Andererseits hatte er schon so viel Zeit verloren, dass sein Herr und Meister wahrscheinlich bereits in größten Schwierigkeiten steckte, weil Kapitän Kandra-Muul mittlerweile glaubte, dass er gar nicht die Absicht hatte, die Goldtaler zu bezahlen.
    Tomli griff an seinen Gürtel. Dort trug er stets einen kleinen Beutel mit einem Pulver, das man aus den Steinen der Weisen gewann. Das waren bläulich schimmernde Kristalle, die man in großer Tiefe finden konnte und die allerlei nützliche magische Eigenschaften hatten. Insbesondere dienten sie zum Nachweis von Magie oder von Wesen, denen magische Kräfte innewohnten. Erd-Alben gehörten auf jeden Fall dazu, auch wenn sich ihre Art der Magie völlig von der unterschied, die Elben oder Zwerge anwandten.
    Tomli nahm eine Prise des bläulichen Pulvers und streute es in den Schacht.
    Die Körnchen leuchteten auf und schwebten davon, und der gesamte Schacht wurde von ihrem bläulichen Licht erfüllt. Schrille Laute, die an Fledermäuse oder Vögel erinnerten, erklangen. Irgendetwas huschte durch den Schacht, doch Tomli konnte nur eine flüchtige Bewegung ausmachen.
    Die Schnelligkeit war die stärkste Waffe der Erd-Alben. Sie waren so schnell, das man ihnen normalerweise mit dem Auge nicht folgen konnte, und so gewann man den Eindruck, sie würden urplötzlich aus dem Nichts vor einem auftauchen. Doch die meisten Bewohner Ara-Duuns hatten sie noch nie zu Gesicht bekommen.
    Diese übernatürliche Schnelligkeit war es auch, die sie zu perfekten Dieben und Räubern machte. Sie zu verfolgen, um ihnen ihre Beute wieder abzunehmen, war nahezu sinnlos, es sei denn, man verfügte über die Fähigkeit, sie mithilfe von Magie aufzuhalten.
    Hier und dort zischten Blitze, was anzeigte, dass eines der schwebenden Pulverteilchen einen Erd-Alben berührt hatte. Der Schacht war zwar stillgelegt, aber der Schwebezauber, der früher dafür gesorgt hatte, dass man in die Tiefe sinken oder in die Höhen der Oberstadt aufsteigen konnte, wirkte immer noch. Zwar hatte er nicht mehr dieselbe Kraft wie früher, aber wie Tomli schon mehrfach ausprobiert hatte, konnte man damit noch immer gefahrlos nach oben oder unten schweben. Im Moment verhinderte der Schwebezauber, dass die Pulverteilchen einfach in die Tiefe sanken.
    Für die

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