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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bleichen Gesichter der beiden Reiter waren deutlich zu sehen. Spitze Ohren stachen durch das lange Haar. Bei einem der beiden war es silbergrau, bei dem anderen rötlich. Beide waren in fließende Gewänder gekleidet und mit schmalen Schwertern bewaffnet. Der Rothaarige trug zudem einen Bogen und hatte einen Köcher auf dem Rücken.
    »Es sind Elben«, stellte Meister Saradul fest. »Das sieht man nicht nur an den spitzen Ohren, sondern auch daran, dass ihre Pferde keine Zügel haben. Sie lenken sie mit der Kraft ihrer Gedanken. Zumindest habe ich das so gehört. Schließlich kommen nur äußerst selten Elben in unser Land.«
    »Heißt es nicht, dass die Magie der Elben der Zwergenmagie weit überlegen ist?«, fragte Tomli.
    Der zwergische Zaubermeister machte eine wegwerfende Geste mit einer seiner großen Hände. »Das sind nur Gerüchte, von denen vermutlich keines wahr ist.«
    »Schade«, sagte Tomli.
    »Wieso findest du das schade?«, fragte Saradul.
    »Weil ich sonst vielleicht etwas von den beiden lernen könnte, wenn sie hier auftauchen.«
    »Ein Zwerg kann von einem Elben nichts lernen«, war Meister Saradul überzeugt. »Zumindest nichts Gutes!«
    Tomli hatte natürlich davon gehört, dass vor sehr, sehr langer Zeit Zwerge und Elben erbitterte Feinde gewesen waren. Aber das war so lange her, dass sich inzwischen unmöglich sagen ließ, was an den alten Geschichten der Wahrheit entsprach und was sich spätere Erzähler aus gedacht hatten, um etwas besonders Spannendes zum Besten geben zu können.
    »Irgendetwas stimmt da nicht«, murmelte Saradul.
    »Was meint Ihr, Meister?«
    »Sieh genau hin. Erstens hat einer der beiden Elben rötliches Haar, und ich weiß genau, dass in den alten Schriften der Zwerge niemals ein Elb erwähnt wird, der rötliches Haar gehabt hätte. Und abgesehen davon frage ich mich, wie es kommt, dass sie so ungehindert durch die Wüste ziehen können. Eigentlich müssten die Wüsten-Orks sie längst überfallen haben. Und dass die Kapitäne der Sandschiffe die beiden einfach so durch die Wüste ziehen lassen, ist auch seltsam. Die Sandlinger können es nämlich gar nicht leiden, wenn man versucht, auf eigene Faust die Wüste zu durchqueren. Viel lieber knöpfen sie einem für eine Reise mit einem ihrer Sandschiffe auch noch den letzten Taler ab.«
    In diesem Augenblick begann das Bild der beiden Elbenreiter zu verschwimmen. Die ovale Linse verformte sich, begann sich zu drehen und schnellte dann als Säule aus flirrender Luft über den Sand. Eine Staubfontäne bildete sich, die bis weit in den Himmel reichte, höher, als ein Wüstengeier zu fliegen vermochte.
    Blitze zuckten aus der wirbelnden Säule, und Donner grollte.
    »Halte sie auf!«, rief Saradul. »Du musst sie unter Kontrolle bekommen und weniger Magie anwenden, dafür gleichmäßiger und kontrollierter!«
    Tomli vernahm die Worte seines Meisters wie aus weiter Ferne. Der Zauberlehrling richtete den Stab auf die davonschnellende Säule, die eine ganze Sanddüne verwirbelte.
    Die magischen Kräfte hinderten den Sand daran, einfach wieder zu Boden zu rieseln. Stattdessen bildeten sich aus den Sandkörnern in der Luft plötzlich Köpfe mit fratzenhaften Gesichtern. Arme mit riesigen Pranken wuchsen aus der wirbelnden Säule und fuchtelten wild in der Gegend umher, so als suchten sie irgendwo vergeblich Halt.
    Die Säule pflügte sich tiefer und tiefer in den Sand hinein und ließ ihn immer höher schießen.
    Tomli versuchte mit wachsender Verzweiflung, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Er schrie die magischen Worte in altzwergischer Sprache geradezu heraus, und die Gedanken rasten nur so durch seinen Kopf. Hatte er irgendeinen Fehler gemacht? Gab es etwas, was er nicht beachtet hatte und was ihm zum Verhängnis zu werden drohte?
    Tomli konzentrierte alle Kraft auf den Stab und versuchte, die störenden Gedanken zurückzudrängen. Aber aus irgendeinem Grund gelang es ihm nicht, die Sandsäule zum Schrumpfen zu bringen, sie wirbelte immer schneller und raste hinein in die Wüste.
    Tomli hatte die Kontrolle über sie verloren. So hatte er sich seine erste Übung mit dem Zauberstab nicht vorgestellt.
    Auf einmal teilte sich die Säule, und aus ihr formten sich mehrere sandfarbene Ungeheuer, die aussahen wie tanzende Schlangen – aufrecht stehende Kobras mit den Köpfen gewaltiger Hunde.
    Innerhalb weniger Augenblicke entstanden erst fünf, dann zehn, dann zwanzig dieser Hundeschlangen.
    Sie bissen sich gegenseitig, zerfielen dabei zu

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