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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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also komm jetzt nicht auf den Gedanken, die ganze Ausbildung hinzuschmeißen, nur weil du dich vor den Kräften fürchtest, die du doch selbst gerufen hast.«
    »Aber Meister, es war eine Katastrophe!«, entfuhr es Tomli.
    »Natürlich war es das«, stimmte Saradul zu. »Das ist es bei fast allen, die zum ersten Mal einen Zauberstab in der Hand halten und versuchen, die magischen Kräfte zu beherrschen, die sie damit heraufbeschwören.«
    Tomli runzelte die Stirn. »Trifft das etwa auch auf Euch zu, Meister?«
    Saradul nahm seinen Helm vom Kopf und kratzte sich nachdenklich. »Ich gebe es ungern zu, aber man soll seinem Schüler gegenüber ehrlich sein. Ja, es war auch bei mir nicht anders als bei dir und vielen anderen vor dir. Und weil die Gefahr so groß ist, dass dabei etwas Unvorhergesehenes geschieht, sind wir ja schließlich auch so weit wie möglich in die Wüste gezogen. Schließlich soll ja kein unnötig großer Schaden entstehen. Ich könnte dir da ein paar Geschichten erzählen …«
    »Es ist nicht nötig, dass Ihr ausführlicher werdet, Meister«, meinte Tomli. »Ich habe schon verstanden, dass ich noch viel lernen muss.«
    »Wenn du das begriffen hast, dann war das Ganze doch zu etwas gut«, sagte Saradul mit einem verschmitzten Lächeln. »Doch nun sollten wir zusehen, dass wir unsere Laufdrachen zurückbekommen, sonst bleibt uns nämlich nichts anderes übrig, als zu Fuß nach Ara-Duun zurückzukehren.«
    »Einen Moment noch«, bat Tomli, als sich Saradul bereits halb umgedreht hatte.
    »Was ist noch?«, fragte der zwergische Zaubermeister etwas ungeduldig.
    »Sagt mir bitte, was genau ich verkehrt gemacht habe, damit ich diesen Fehler in Zukunft vermeiden kann.«
    »Es ist immer der gleiche Fehler«, erwiderte Meister Saradul. »Und ich habe dich auch von Anfang an darauf hingewiesen. Die Kraft, die du aufgebracht hast, war viel zu groß. Durch die Magie des Stabes wird sie verstärkt, und oft genug hat Magie die Eigenschaft, dass sie sich gegen denjenigen wendet, der sie entfesselt, aber nicht kontrollieren kann.«
    »Davon solltet Ihr mir bei Gelegenheit mehr erzählen.«
    »Das werde ich ganz sicher. Im Moment haben wir jedoch ein näherliegendes Problem.«
    Tomli begriff nicht, worauf sein Meister hinauswollte. Allerdings hatte er dessen unruhigen Blick durchaus bemerkt. Ein Blick, mit dem er immer wieder den Horizont absuchte, ohne dass dort tatsächlich etwas zu sehen gewesen wäre.
    Zumindest nicht für Tomlis Augen.
    »Wir werden beobachtet, Tomli«, eröffnete ihm Meister Saradul in gedämpftem Tonfall. »Beobachtet und verfolgt.«
    »Wovon redet Ihr, Meister? Da ist niemand.«
    »Ich spreche von den Wüsten-Orks. Die Anwendung von Magie ist eins der Dinge, die sie anlockt. Auch wenn du sie nicht siehst und sie sich noch verbergen, sind sie überall. Und sie habe n uns zweifellos eingekreist!«
    Tomli sah sich um und ließ seinen Blick über die umliegenden Dünen schweifen. Hier und dort glaubte er eine Bewegung im Sand zu erkennen, aber das konnte auch eine Nachwirkung der Magie sein, die er angewendet hatte.
    »Wir haben übrigens ziemlich großes Glück gehabt«, hörte er Meister Saradul sagen. »Was glaubst du, was passiert wäre, wenn ich durch die aufgewirbelten Sandmassen ebenfalls verschüttet worden wäre? Dann wäre ich gar nicht mehr in der Lage gewesen, die Winde zu rufen, um dich zu befreien, sondern hätte mich erst mal selbst mit meinen zarten Händen ausbuddeln müssen.«
    Mit diesen Worten hob Saradul seine grobschlächtigen Zwergenpranken, die deutlich größer und kräftiger waren als die Hände der allermeisten Menschen und die der Elben ohnehin.
    »Unglücklicherweise dürften die Winde, die ich rief, noch mehr Wüsten-Orks angelockt haben, als es schon dein missglückter Zauber getan hat«, fügte er hinzu.
    Tomli achtete kaum auf die Worte seines Meisters, sondern steckte den Zauberstab in seinen Gürtel. Fürs Erste wollte er ihn lieber nicht mehr zur Hand nehmen. Zu groß erschien ihm die Gefahr.
    Saradul stieß einen Pfiff aus, um die Laufdrachen zu rufen, die das Weite gesucht hatten. »Ich hoffe, dass die Viecher schlau genug waren, in Richtung Ara-Duun zu laufen, ansonsten müssen wir sie entweder unter den Sanddünen hervorgraben oder sie vor den Wüsten-Orks retten, sofern diese sie nicht schon verspeist haben.«
    »Tun Wüsten-Orks denn so etwas?«, fragte Tomli erschrocken.
    Meister Saradul zuckte mit den Schultern. »So genau kenne ich mich mit deren

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