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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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genau genommen war nicht ich derjenige, der das festgelegt hat, sondern Kapitän Kandra-Muul«, antwortete Saradul. »Wir sind leider von ihm abhängig, denn ich verspüre wenig Lust, zu Pferd durch die Wüste zu reiten, so wie Ihr das auf Eurem Weg hierher getan habt, werter Lirandil.«
    »Wir kamen auf Elbenpferden«, erinnerte ihn dieser. »Das ist etwas anderes, als wenn man ein gewöhnliches Tier reitet. Aber auf dieser Reise werden wir mit Euch auf dem Schiff fahren.«
    »Wir müssen alle zusammenhalten«, mahnte Saradul mit sehr ernster Stimme. »Sonst werden wir unser großes Ziel niemals erreichen.«
    Der Zaubermeister blickte vom einen zum anderen, und Tomli fragte sich, wem seine Worte wohl besonders galten.

Magisches Salz
    O lfalas sollte in Saraduls Wohnhöhle bleiben, um dort auf Ubraks Amulett aufzupassen. Laut Saradul war es in seiner Wohnhöhle relativ einfach, das Amulett gegen Diebe zu verteidigen, weil der listige Zaubermeister alles Mögliche an magischer Abwehr eingerichtet hatte, um einen Angreifer zu schwächen oder zu vertreiben.
    Tomli, Saradul und Lirandil gingen unterdessen zu Bogrembl, der zahllose Gaukler unter Vertrag hatte, unter anderem Olba. Sowohl Zwerge als auch Rhagar, wie man die Menschen in Ara-Duun für gewöhnlich nannte, befanden sich darunter. Sie führten Kunststückchen, Balance-Übungen und Hütchenspielertricks vor, erzählten Witze oder sangen lustige Lieder.
    Olbas Vorhersagen waren natürlich die größte Attraktion. Manchmal spielte sie auch Zwergenschach gegen zwanzig Zwerge gleichzeitig und gewann alle Partien, denn sie sah die gegnerischen Spielzüge stets voraus. Oder sie prophezeite, welche Karte sich ein Passant aus einem Stapel nehmen würde oder welche Augenzahl ein Würfel beim nächsten Wurf zeigte.
    Da es in den Tiefen von Ara-Duun keinen Wechsel von Tag und Nacht gab und in den Marktgewölben und Werkstätten immer Betrieb herrschte, richteten sich natürlich auch Olbas Gaukler-Auftritte nicht nach der Tageszeit.
    »Wenn wir Pech haben, ist sie gar nicht da«, befürchtete Tomli.
    »Das werden wir sehen«, meinte Saradul. »Tu mir aber einen Gefallen, Tomli. Versuche nicht, sie auf magische Weise herbeizurufen, denn das könnte uns an unsere Feinde verraten.«
    »Ihr denkt an Fürst Ylgorr.«
    »Ja, der Erd-Alben-Diebesfürst wüsste sicher zu gern, was wir als Nächstes unternehmen.«
    Der Eingang zur Höhle von Bogrembl lag im Gauklergewölbe in der Oberstadt von Ara-Duun, wo sich auch die Wohnhöhle von Meister Saradul befand. Sie mussten also nicht weit laufen, allerdings herrschte ziemlich viel Betrieb. Einige Markthändler brachten gerade ihre Waren fort, und zwar auf gewaltigen, von drachengroßen karanorischen Echsen gezogenen Wagen, um sie auf einem anderen Markt in Ara-Duun feilzubieten. Zugleich drängten andere Händler zum Markt im Gauklergewölbe. Die Eingänge zu den Rampen waren deswegen völlig verstopft, und es staute sich bis zum Markt in der Gewölbemitte.
    Tomli, Lirandil und Saradul mussten sich deswegen immer wieder durch Ansammlungen von Menschen, Zwergen, Halblingen, karanorischen Echsen und anderen Geschöpfen drängeln.
    Einige der Echsen verursachten durch ihr Schnaufen Winde, die stark genug waren, um die Leuchtsteine, die an Spinnenseide-Fäden von der felsigen Höhlendecke hingen, hin und her schwingen zu lassen.
    »Eine Frage müsst Ihr mir beantworten«, wandte sich Lirandil an Meister Saradul.
    »Sagt frei heraus, was Ihr wissen wollt.«
    »Warum treibt Ihr diesen Aufwand, in Eurer Wohnhöhle das Licht der Leuchtsteine verlöschen zu lassen?«
    »Ich dachte, für Euch Elben wäre das angenehmer«, antwortete Saradul. »Schließlich habt Ihr doch furchtbar empfindliche Augen, wie man hört.«
    »Scharfe Augen«, widersprach Lirandil, »nicht empfindliche.«
    »Wie auch immer.«
    »Aber die meisten Zwerge schlafen doch bei Licht, wenn sie sich denn hin und wieder zur Ruhe legen«, wusste Lirandil. »Ihr aber nicht?«
    »Es ist wegen der vielen Bücher in meiner Wohnhöhle«, erklärte Saradul. »Licht – auch das sanfte Licht von zwergischen Leuchtsteinen – schädigt sie, lässt das Papier anlaufen und zerfallen, Pergamente vergilben, und selbst dem robusten Rostgold, aus dem Meister Heblons Buch gefertigt ist, tut es nicht gut. Darum habe ich es so eingerichtet, dass wenigstens ab und zu in meiner Wohnhöhle Dunkelheit herrscht.«
    »Das kann ich gut nachvollziehen«, sagte Lirandil. »Auch in der großen Bibliothek

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