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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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des Elbenkönigs Daron in Elbenhaven wird nicht unnötig Licht gemacht, auch wenn wir natürlich unsere Magie einsetzen, um den Verfall unserer Schriften möglichst lange hinauszuzögern.«
    »So haben Elben und Zwerge immerhin diese eine Sache gemein, auch wenn uns sonst vieles trennt«, meinte Saradul.
    Lirandil zog die Augenbrauen zusammen. »Ich verstehe nicht ganz, was Ihr meint, werter Zaubermeister.«
    »Nun, es ist doch offenbar so, dass weder Elben noch Zwerge bislang eine Möglichkeit gefunden haben, den langsamen Zerfall von Büchern ganz aufzuhalten. Ihr könnt ihn verlangsamen, aber dennoch müsst auch Ihr darauf achten, sie nicht unnötig dem Licht auszusetzen. Allzu weit kann es also mit den magischen Möglichkeiten der Elben nicht her sein.«
    »Unsere Magie ist schwach geworden«, gestand Lirandil ein. »Sie ist viel schwächer, als sie einst war, als die Elben noch im fernen Land Athranor siedelten.«
    »Ach, das sind doch alles nur Geschichten«, gab sich Saradul überzeugt. »Wir Zwerge aus Ara-Duun stammen auch ursprünglich aus Athranor und haben uns dann als Verschütteter Stamm unter Ländern und Ozeanen durchgegraben bis hierher. Ja, ja, angeblich gab es damals in Athranor mehr Gold für jeden, als ein einzelner Zwerg schürfen konnte. Ihr seht, auch bei uns gibt es derlei Legenden über Athranor.«
    »Seid froh, dass Eure Vorfahren sich hierher begeben haben.«
    »In diese Wüste? Ich bin der Meinung, unsere Vorfahren waren nicht gut beraten, ihre Stadt gerade hier zu errichten.«
    »Sagt das nicht«, widersprach Lirandil. »Das Zwergenreich von Athranor versank in einem Ozean, weil seine Einwohner in ihrer Gier nach wertvollen Metallen und Erzen die Erde mit ihren Stollen so sehr aushöhlten, dass sich das ganze Land absenkte. Ihre Stollen stürzten schließlich ein und wurden überflutet.«
    »Sagt bloß, Ihr seid so alt, dass Ihr das noch erlebt habt?«, fragte Saradul zweifelnd.
    »Das ist geschehen, lange bevor ich geboren wurde«, antwortete Lirandil. »Offenbar hatte sich euer Stamm schon zuvor vom Rest der Zwergenheit getrennt.«
    Saradul blieb stehen, und auch Tomli hörte interessiert zu.
    »Was Ihr sagt, ist mir neu«, gestand Saradul betroffen. »Wir müssen uns bei Gelegenheit darüber unterhalten, was aus den Zwergen von Athranor wurde.«
    »Gern. Nur weise ich darauf hin, dass all mein Wissen darüber nun wirklich nicht auf dem neuesten Stand sein dürfte. Doch sollte Euch Euer Weg eines Tages nach Elbenhaven führen, seid Ihr herzlich eingeladen, in der Bibliothek in unseren Schriften zu stöbern. Ich glaube kaum, dass König Daron dagegen etwas einzuwenden hätte, und die Elbenschrift beherrscht Ihr offenbar. Zumindest habe ich so manches elbische Buch in Eurer eigenen Bibliothek gesehen.«
    Sie erreichten endlich den Eingang zu Bogrembls Höhle. Tomli klopfte ungeduldig an die Tür.
    Bogrembl selbst öffnete. Er trug einen Helm, der ihm etwas zu groß war und ihm deswegen gut einen Fingerbreit über die Augenbrauen rutschte. Viele Zwerge fanden allein einen solchen Anblick schon lustig. Bogrembl trug diesen Helm wohl, weil er glaubte, dass einer, der die Auftritte von Gauklern organisierte, selbst am besten schon durch sein Äußeres gute Laune verbreiten sollte.
    »Wir müssen dringend zu Olba!«, platzte es aus Tomli heraus, der sich ziemlich große Sorgen um seine Freundin machte und auch nicht verstand, wieso Meister Saradul in aller Seelenruhe abgewartet hatte, bis sein magisches Salz auskristallisiert war.
    Tomli ahnte, dass er vielleicht etwas zu vorwitzig gewesen war. Saraduls Gesicht verzog sich auch sogleich zu einer ebenso düsteren Miene wie das von Bogrembl. Dessen Schnurrbart war gezwirbelt, und die bogenförmigen Enden zitterten leicht.
    Bevor er jedoch etwas sagen konnte, hatte ihm Saradul bereits eine Prise seines magischen Salzes entgegengeworfen. Die Kristalle leuchteten kurz auf und verschwanden in den Ohren des Zwergs, dessen Gesichtsausdruck daraufhin sehr freundlich wurde.
    »Ich führe euch gern zu ihr«, sagte er, viel sanfter und entgegenkommender, als es zuvor zu erwarten gewesen wäre. »Ihr müsst Meister Saradul und Ihr Lirandil der Fährtensucher sein.« Dann richtete er seinen Blick auf den Zwergenjungen. »Und du bist bestimmt Tomli der Zauberlehrling, mit dem Olba neuerdings ihre Zeit verbringt.«
    »So ist es.«
    »Olba hat mir viel von euch erzählt, wenn auch nicht alles, was ich zu erfahren hoffte.«
    Sie folgten Bogrembl in seine

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