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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wohnhöhle gelangen konnte. Diese lag nämlich im oberirdischen Teil von Ara-Duun. Tomli, der nur ein Hemd trug, rannte ihm kurz entschlossen hinterher. Auf dem Weg griff er nach seinem Zauberstab.
    »Es ist noch nicht vorbei!«, rief Saradul erneut und wiederholte es gleich noch einmal, als wollte er damit seine eigene Wachsamkeit beschwören. Er riss die Tür zum Felsbalkon auf, stürmte hinaus, und Tomli folgte ihm.
    Draußen herrschte sternenklare Nacht. Der Mond leuchtete wie ein großer ovaler und glatt geschliffener Leuchtstein am Himmel.
    Der Balkon von Saraduls Wohnhöhle befand sich ziemlich weit oben in dem steinernen Massiv, das aus dem Sand der Wüste herausragte und »Oberstadt« genannt wurde. Sie war zwar nur ein kleiner Teil von Ara-Duun, doch dieser wurde immer größer, je mehr Sand vom Wüstenwind davongetragen wurde.
    In der Ferne waren die schattenhaften Umrisse der magischen Wüstenschiffe zu sehen, mit denen die vermummten Sandlinger Waren und Passagiere von der Küste und aus dem Zwischenland nach Ara-Duun brachten. Außer den ständig wandernden Sanddünen erhoben sich in einiger Entfernung auch Dutzende von schroffen Felsen aus dem Sand, die wie Steinsäulen wirkten. Manche davon waren sogar höher als die Oberstadt von Ara-Duun, wobei Wind und Sand seltsame Formen aus dem Gestein geschliffen hatten. In der Nacht warfen sie im Mondlicht große, bedrohlich wirkende Schatten.
    Tomli ließ den Blick schweifen.
    Er konnte nichts ausmachen, was ihn irgendwie beunruhigt hätte. Dies war eine Nacht wie viele in den Sandlanden. Nur hätte er ausgerechnet in dieser Nacht besser nicht schlafen sollen, ging es ihm durch den Kopf.
    Zwerge mussten nämlich längst nicht so viel schlafen wie Menschen, und es war durchaus nicht ungewöhnlich, wenn sie tagelang überhaupt nicht ruhten. Vor allem dann, wenn sie mit irgendetwas sehr intensiv beschäftigt waren.
    Aber nach all den Anstrengungen bei der Jagd nach Ubraks Amulett hatte Tomli erst einmal Ruhe gebraucht.
    Saradul nahm seinen Zauberstab und ließ wieder das blaue Licht daraus hervorblitzen, mit dem er den Bringer-Dämon schon einmal sichtbar gemacht hatte. Er schwenkte den Lichtkegel suchend durch die Nacht.
    Plötzlich traf er auf ein geflügeltes Wesen, das über der Wüste schwebte. Als das blaue Licht es erfasste, schrie es gellend auf. Seine Augen waren deutlich zu erkennen. Sie veränderten stetig ihre Anzahl und Größe.
    Der Bringer-Dämon flog einen Bogen und versuchte, dem Lichtkegel auszuweichen. Sein Maul wurde größer, je lauter er schrie.
    Auch Tomli hob den Zauberstab. Er wollte das Wesen mit einer Ladung geballter magischer Kraft für immer vertreiben.
    »Nein, lass es!«, rief Saradul, der Tomlis Absicht zu erahnen schien. »Damit richtest du nur Schaden an.«
    Tomli dachte an seinen Traum. Vielleicht war es besser, diesmal auf die Warnung zu hören.
    »Olfalas!«, brüllte Saradul. »Hat dich die elbische Langsamkeitsseuche befallen, oder hast du deinen Bogen verlegt?«
    In diesem Moment erschien Olfalas mit Köcher und Bogen auf dem Balkon.
    Er legte einen Pfeil auf die Sehne, während sich Meister Saradul bemühte, den Dämon im Lichtkreis seines Zauberstabs zu halten. Immer wieder flog das Wesen nach rechts und links, machte weite Bögen in die Wüste hinein, um schließlich doch zurückzukehren.
    »Das Untier zeigt enormen Kampfeswillen«, stellte Lirandil fest, der auch auf den Balkon getreten war.
    »Es will nicht kämpfen«, widersprach Saradul. »Es will uns beobachten und wird uns folgen, wohin auch immer wir uns wenden. Oder eher: wohin auch immer Tomli sich wenden mag. Denn seinetwegen ist es hier.«
    Der Dämon änderte erneut die Flugrichtung und verschwand hinter einer der Felssäulen. Aber damit konnte er Saradul nicht täuschen. Der Zwergenzauberer ahnte, wo die Kreatur ungefähr wieder auftauchen würde. Sie flog direkt durch den Felsen hindurch, denn der Dämon konnte Gestein so leicht durchdringen, als wäre es Luft.
    Er brüllte laut auf, als er wieder in das blaue Licht geriet.
    »Auf diese Entfernung kann ich ihn treffen«, sagte Olfalas und spannte den Bogen.
    »Nein, noch nicht«, gebot ihm Saradul.
    »Aber …“
    »Gib Tomli deinen Pfeil, Fährtensucherschüler!«, befahl Saradul unter sichtlicher Anspannung. »Und etwas schneller, als deine elbische Bedächtigkeit es dir sonst erlaubt!«
    Olfalas gehorchte. Tomli nahm den Pfeil des Elben.
    »Berühre die Pfeilspitze mit dem Zauberstab und sprich den

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