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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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großen Zeh nachzulassen schien. Immer noch bemüht, den Gang zu untersuchen, stellte er seinen Fuß ein wenig weiter nach vorn, doch nun trat seine Hacke ins Leere.

Östlich des Dorfes Aurelia, Schlachtfeld
    Dia hatte von hier oben einen guten Überblick über das Schlachtfeld unter ihr. Unentwegt streifte ihr Blick von den Feen, die mit aller Macht das Gespinst unter Spannung hielten, hinunter auf das Schlachtfeld. In der dämonischen Wolke über ihr blitzte es immer wieder auf, und ab und zu fuhr ein Blitz mitten in das Gespinst hinein, doch bisher vermochte kein Zauber die Macht der Blätter zu durchbrechen. Und trotzdem, sie wünschte, sie könnte mit ihren Truppen den Zwergen und Dunkelelfen zu Hilfe kommen, die mittlerweile arg in Bedrängnis geraten waren. Die Orks und Oger setzten ihnen zu, und die völlig übermüdeten Verteidiger hatten so einige Probleme, nicht vollends unterzugehen. Auch hier oben konnte sie die schallenden Befehle Durams und Lok’thodars vernehmen, die immer wieder versuchten, Ordnung in die eigenen Truppen zu bringen. Sie riefen versprengte einzelne Kämpfer oder kleine Gruppen zusammen, formierten Kampfgruppen, befahlen anderen Gruppen, sich einzuigeln, und versuchten immer wieder, den Orks und Ogern auf kleinstem Raum mit einigen Schwertern und Äxten in die Flanke zu fallen.
    Gerade sah sie, wie ein Oger einen Zwerg hochhob und ihm lachend einen Arm ausriss. Solche Opfer waren ihnen, den Feen, durchaus bekannt, aber es erschr eckte sie, wie leicht es den Streitkräften des Dämons fiel, dieses gar mit einem ausgewachsenen Zwerg zu machen.
    Den Dunkelelfen erging es nicht viel besser. Flink waren sie zwar und konnten sich so eine Zeit lang auch gegen mehrere Orks behaupten. Doch es fielen mehr Zwerge und Dunkelelfen als Orks und Oger, und so wurde deren Übermacht immer erdrückender.
    Dia sah, wie auch ein paar andere Feen auf das Schauspiel hinabblickten. Sie erkannte in ihren Augen, dass auch ihre Schwestern am liebsten das Gespinst fallen gelassen hätten und sich auf die Orks stürzen wollten. „Haltet die Stellung“, rief sie, obwohl ihr klar war, dass alle das ohnehin machten, „ohne das Gespinst ist die Schlacht noch schneller vorbei.“
    Der neue König des Reiches der Zwerge geriet nun selber in Bedrängnis. Inmitten einer kleinen Gruppe aus vielleicht zehn Zwergen und zwei Dunkelelfen stand er in der Mitte des Schlachtfeldes, umringt von einer Vielzahl von Orks und drei Ogern, die allerdings durch die Orkreihen nicht richtig durchkamen. Einer der Anführer der Orks hatte wohl angeordnet, die Angriffe auf den neuen König zu konzentrieren. „Sehr schlau“, dachte sich Dia, „damit würden sie viel Zeit und Mühe sparen. Wenn der König fällt, ist es vorbei.“
    Einer der Zwerge um Duram schrie auf. Nachdem er gerade die Angriffe zweier Orks abgewiesen hatte, drosch ein dritter von der Seite her auf ihn ein. Das schwere Schwert durchschlug die provisorische Panzerung und schnitt dem Zwerg tief in die Hüfte. Dessen Versuche, die Blutung zu stoppen, während er in die Knie ging, halfen nicht mehr. Wenige Augenblicke später lag er als weiterer Leichnam inmitten der kleinen Gruppe um Duram.
    Lok’thodar erkannte die Gefahr, schrie Befehle und sammelte ein paar Leute um sich herum. Doch zu mehr als drei Dunkelelfen und fünf, sechs Zwergen reichte es nicht. Sie stürmten Durams Gruppe entgegen, doch sofort stellten sich ihnen Orks in den Weg. Lok’thodar überprüfte die Entfernung zu Duram, analysierte Stärke und Anzahl der Orks, die ihnen im Weg standen , und verglich sie mit der seiner kleinen Truppe. „Aussichtslos“, dachte er.

Gefallenes Gebiet, Dämonenfeste Ushgors
    Erst jetzt realisierte Haggy, dass etwas nicht zu stimmen schien. Er hielt das Licht an sich herab und betrachtete den Boden. Entsetzt riss er die Augen auf. Dort, wo der Staub des fliegenden Auges zu Boden gefallen war, tat sich ein Loch auf, das schnell wuchs. Es führte hinab in eine dunkle, unbekannt Tiefe.
    „Passt auf!“, schrie Haggy und dachte für einen Augenblick nicht daran, Stille walten zu lassen. Das Loch war nun schon fast einen halben Schritt lang und breit. Haggy und Bong, der vorne bei ihm stand, sprangen weiter in den Gang hinein. Die anderen eilten etwas zurück, in Richtung des Eingangs. „Vorsicht, wir werden getrennt!“, rief Zahrin und versuchte, Haggy die Hand zu reichen. Doch das Loch wuchs schnell und war nunmehr fast zwei Schritte lang, sodass sie ihn nicht mehr

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