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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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Sie packten ihre Sachen zusammen, doch bevor sie aufbrachen, widmete Tinchena sich einer weiteren Stinkmorchel.

Goldminen bei Aurum
    Zufrieden blickte sich Duradon um. Der gestrige Sieg war ein vollendeter gewesen; die Minen waren vollständig eingenommen und wurden nun vom Orkheer kontrolliert. Er stand fast in der Mitte des Geländes und betrachtete das Schlachtfeld. Dort drüben gingen zwei seiner Krieger entlang. Sie passierten einige Leichenteile der Arbeiter, die es hier gegeben hatte. Die meisten davon hatten sie erwischt, ebenso eine der Dunkelelfenwachen. Der eine der beiden Krieger ging auf den abgetrennten Kopf eines Arbeiters zu und trat wuchtig gegen ihn. Der Kopf flog zwanzig Schritte weit. Beide Krieger lachten.
    Auch Duradon schmunzelte. Das Gold würde ihrer Sache nützlich sein. Händler aus Übersee hatten manchmal die wunderlichsten Dinge im Angebot, die der Kriegsführung und dem Töten nützlich waren. Manchmal gönnte er sich auch dekorative Dinge, wie verzierte Knochen oder getrocknete Schädel so mancher Lebewesen. Er mochte es, sein Zelt mit solch fremdartigem Schmuck zu dekorieren.
    Vor allem aber war den Dunkelelfen damit der Zugriff auf das Gold verwehrt. Das würde sie, diese gierigen Bastarde, mehr als ärgern. Der Plan war, dass das den Druck auf die Dunkelelfen erhöhen würde, dem Angebot des Meisters auf die Herausgabe des Besetzten Landes zuzustimmen. Doch selbst wenn sie das nicht täten – die Herrscherin Maui erschien ihm als zu weich –, würden die Dunkelelfen den Anlass nutzen, um die Bewohner des Besetzten Landes noch mehr auszunehmen. Noch mehr Verzweiflung, so oder so … Das war die wirkliche Währung, die Duradon interessierte!
    Er rief einen seiner Hauptleute zu sich. „Hör zu. Brecher und Dunkeltod, unsere … ‚Gesandten‘ bei Königin Maui, werden bald zurückkehren. Ich werde sie im Heerlager erwarten. Ihr sichert das Gelände. Verpflegt euch selbst, nehmt euch, was ihr braucht. Einzelne Höfe und Dörfer könnt ihr ruhig überfallen, aber patrouilliert nicht zu weit in Richtung Aurum. Ich will zuerst den Bericht von Brecher und Dunkeltod abwarten und mich dann … beraten.“ „Verstanden, Heermeister.“ Der Hauptmann drehte sich um und ging fort, um die Befehle weiterzugeben. Duradon prüfte kurz den Sitz seiner Rüstung und setzte sich dann in Richtung des Heerlagers in Bewegung. Er hatte beschlossen, das Lager an Ort und Stelle im rückwärtigen Raum zu belassen, da er keine Lust hatte, sich hier an der Front den verirrten Pfeil eines Dunkelelfenschützen einzufangen. Eine Halbgruppe seiner Orks sicherte das Heerlager. Das sollte reichen. Er trottete davon.

    Es dauerte eine Weile, bis er den Weg von den Minen zum Heerlager zurückgelegt hatte. Am Eingang des Lagers lungerten die vier eingeteilten Wachen herum. „Vorkommnisse?“, fragte er sie im Vorbeigehen. „Nein, keine.“ „Gut, macht weiter.“ Er wollte noch so etwas wie „Haltet die Augen offen!“ hinzufügen, aber er beließ es dabei; die Gefahr, hier, im Grenzgebiet zwischen Besetztem und Gefallenem Land, angegriffen zu werden, war praktisch nicht existent. Wer hätte auch angreifen sollen?
    Er genoss ein wenig die Ruhe im Lager. Außer den vier Wachen am Eingang streifte noch etwa ein Dutzend weiterer Krieger durch das Lager, holte Ausrüstungsgegenstände oder legte sich aufs Ohr. Duradon ließ sie gewähren. In der Ferne erkannte er zwei Reiter, die sich näherten. Ihre vermutlich gestohlenen Pferde wirbelten kleine Staubwolken auf. „Da sind sie ja“, dachte er sich und erwartete Brecher und Dunkeltod.
    „Sie hat abgelehnt.“ Brecher überbrachte die wenig überraschende Nachricht. „Die ehrenhafte Königin schützt ihre Untertanen“, spottete Duradon. „Das wird sie noch teuer zu stehen kommen.“ Brecher erzählte auch von Grams Wut. Noch während er Brechers Schilderung anhörte, begann Duradon zu lächeln. Gram würde ein mächtiger Verbündeter werden, wenn das Besetzte Land erst einmal unter ihrer Kontrolle wäre. „Wenigstens auf ihn scheint Verlass zu sein.“
    Duradon schickte die beiden fort, um die Kräfte an der Mine zu unterstützen. Er selbst begab sich zu seinem Zelt. Dort angekommen, ließ er sich in der Mitte des Zeltes im Schneidersitz nieder und schloss die Augen. Er summte eine dunkle Melodie vor sich hin. In seinem Geiste erschien eine dunkle, grüne, dämonische Figur, die ihm zuflüsterte: „Ich wurde bereits informiert, sie hat abgelehnt. Wir haben

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