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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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einen mächtigen Verbündeten mitten in der Hauptstadt des Besetzten Landes.“ Duradon wusste, dass der Meister über Gram sprach , und erwiderte: „Ja, Meister. Brecher und Dunkeltod haben mir auch soeben Bericht erstattet. Solange Königin Maui auf dem Thron sitzt, wird sie das Land nicht hergeben.“ „Dann weißt du, was zu tun ist.“ „Ja. Der lange Weg des Blutes beginnt.“
    Duradon blieb noch einen Moment sitzen, schüttelte sich dann und erhob sich. Er ging zu seiner Karte und betrachtete sie. Die Goldminen … erobert. Jetzt kam es darauf an, Schrecken zu verbreiten. Schnell brauchte es nicht geschehen, sie hatten Zeit. Es gab keine Nachschubrouten, über die die Dunkelelfen hätten Unterstützung beziehen können. Nein, sie hatten es nicht eilig. Sie würden noch ein wenig ihren Sieg bei den Goldminen genießen, die benachbarten Ländereien dabei ausplündern und sich erst danach zum nächsten Ziel aufmachen. Dort würden sie Bestürzung ernten und Leid säen. Dort, wo mehr Lebewesen wohnten als hier, in dieser götterverlassenen Grenzgegend. Erst dort würde der wahre Schlachtzug beginnen. Er lachte, als er sich die Gegenwehr ausmalte. Ein paar Dunkelelfen, die vielleicht einige seiner Krieger erledigen würden. Bedeutungslos. Das Leid, die Angst, die Hoffnungslosigkeit, die Albträume, die sie brächten, würden ein Vielfaches der Macht entstehen lassen, die sie beim Angriff verlieren würden.
    Dort würde es beginnen, und niemand würde sie aufhalten können. Dort … er rammte seinen Dolch mitten in die Karte, dorthin, wo die Stadt Aurum verzeichnet war.

2. Kapitel: Der Weg

Ortsausgang Pruda
    Sie hatten ihre gute Laune längst wiedergefunden. Lachend und scherzend näherten sie sich dem südlichen Stadttor, das, eingefasst durch die alten Stadtmauern, zwei große und schwere Eisentüren in Herzform in sich barg.
    Wie immer standen die Türen weit offen. Neben der rechten lungerten zwei Dunkelelfenwachen herum. Einer der Wachmänner kauerte mit einer Pobacke auf einem Baumstumpf, der andere stand neben ihm und schien etwas zu erzählen. Hin und wieder lachten beide.
    Haggy stockte kurz: „Meint ihr, die machen uns Ärger, wenn wir h inauswollen?“ „Ach was“, rief Tinchena. „Die brutzeln wir weg!“ Zahrin lachte. „Nicht so zügig, Tinch! Wir wollen ja nicht eine ganze Dunkelelfenlegion hinter uns her haben, noch bevor wir Pruda verlassen haben!“ „Ja ja, war ja nur Spaß. Wir können sie ja fragen, wen sie üblicherweise rauslassen.“ Verdutzt sahen sich die anderen drei an. Otto sagte: „Und du meinst, das ist eine gute Idee? Sie würden keinen Verdacht schöpfen?“ Haggy grinste. „Na, üblicherweise sind das wohl Händler, die hier durchreisen. Versuchen wir es mal.“
    Langsam und betont unauffällig gingen sie die Straße weiter, immer auf das Tor zu. Sie unterhielten sich bemüht belanglos, witzelten ein wenig, aber nicht zu viel , und gaben sich Mühe, keinen Blickkontakt zu den Dunkelelfen herzustellen. Noch fünfzehn Schritte … Haggy hatte einen Kommentar über die Schlagkraft von Zahrins Waffe abgegeben, und Otto lachte ein wenig zu laut; einer der Dunkelelfen bemerkte die Gruppe. Er musterte sie kurz, widmete sich dann aber wieder seinem Kumpanen.
    Noch zehn Schritte. Langsam wussten sie nicht mehr, worüber man sich noch belanglos unterhalten konnte. Tinch schwadronierte noch irgendwas über die gesundheitlichen Vorzüge von Stinkmorcheln, was Haggy dazu bewegte, sich darüber Gedanken zu machen, ob ihre Stinkmorcheln als Handelsgut durchgehen würden – oder eher als Rauschmittel verboten waren. Noch fünf Schritte. Sie schwiegen jetzt. Am liebsten wäre Haggy losgerannt und hinter der nächsten Buschreihe verschwunden. Er spähte durch das Tor und sah, dass die Straße weit hinaus ganz geradeaus verlief. Erst in vielleicht 100, 120 Schritten gab es ein paar Büsche, die Sichtschutz bieten würden. Zu weit, um zu sprinten, wenn zwei Dunkelelfenbogenschützen hinter einem positioniert waren. Außerdem wollte er sich nicht jetzt schon mit ihnen anlegen.
    Nun waren sie mit den Dunkelelfen auf einer Höhe. Weiter … sie hatten das Tor fast erreicht. Der letzte Schritt …
    „Ihr da, halt!“ „Mist!“, dachte Haggy, als er den Ruf der Wache vernahm. Die Gruppe hielt augenblicklich an. Haggy sah, wie Otto sich versteifte. „Wo wollt ihr hin?“ Der Dunkelelf, der vorher noch auf dem Baumstumpf herumgelungert hatte, hatte sich erhoben und näherte sich ihnen. Haggy

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