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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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ab und kämpften sich in Richtung der Oger zurück. Die hatten die Gefahr erkannt und begannen, sich nach rechts und links aufzuteilen. Dann nahmen sie die Felsbrocken und rollten sie quer über das Feld. Die Felsen gruben tiefe Furchen in den Boden. Mehr und mehr Felsbrocken vertieften und verbreiterten die Furchen weiter. Die Dunkelelfen wirkten, mit Tinchenas Hilfe, Salve um Salve auf Orks und Oger und brachten noch etliche zu Fall, doch bald hatten die Orks das Feld überquert und die Furche erreicht und gingen in Deckung. Dort waren sie für die Bogenschützen nicht mehr zu erreichen, doch die Oger konnten aus der Deckung heraus wirken. Da sie sich allerdings nicht trauten, über den Rand der Furche zu blicken, um zu zielen, verfehlten die wenigen Geschosse alle ihr Ziel.
    „Zum Dorf!“, befahl Duram. Ein Angriff auf diese Furche kam nicht in frage; die Felsbrocken hätten unter einer Angriffslinie brutal gewirkt.
    Einige rannten, andere liefen, manche humpelten. Verwundete wurden über die Schulter geworfen, Dunkelelfen trugen verletzte Zwerge, Zwerge Dunkelelfen. Zahrin hatte den Streitkolben bereits wieder auf dem Rücken verstaut und eilte von einem Schwerverletzten zum nächsten, und überall dort, wo sie glaubte, mit ihre n bescheidenen Heilkünsten ein Leben retten zu können, machte sie halt. Haggy war stolz auf sie, die vor wenigen Stunden noch so elendig am Boden gewesen war, und nun so tapfer gekämpft hatte und für so viele Seelen die letzte Hoffnung darstellte.
    Bald hatten sie das Dorf erreicht. Die Menschen, Gnome und Zwerge im Dorf jubelten nicht, doch Hoffnung sprach aus ihren Gesichtern. Sie nahmen sich der Verwundeten an, brachten Getränke und Nahrung und versorgten die Streitmacht, so gut es ging. Duram teilte zusammen mit Lok’thodar noch Wachen ein und ordnete an, den Ortsausgang notdürftig zu befestigen, obwohl er wusste, dass spontan kein Material herbeigeschafft werden konnten, das das Dorf vor den Felsbrocken schützen würde.
    Duram dachte nach über all das Erlebte und versuchte, sich Klarheit zu verschaffen. Seinen Schätzungen zufolge hatte er mehr als siebzig Zwerge verloren, darunter etliche gute Freunde, und Lok’thodar berichtete von sechsundzwanzig toten Dunkelelfen. Seine Streitmacht war damit auf etwa 250 Zwerge und 50 Dunkelelfen zusammengeschmolzen. Viele waren jedoch verletzt, einige schwer, sodass die Zahl der Opfer durchaus noch steigen konnte. Die Verluste der Orks waren höher, er schätzte sie auf 150 bis 180, plus die paar Oger, die die mit Dunkelmagie versehenen Pfeile der Dunkelelfen dahingerafft hatten. Was nützte dies, wenn den Orks und Ogern wesentlich mehr Krieger zur Verfügung standen? „Unentschieden, und welch ein Preis dafür!“, dachte er, während ihm Bilder der Toten vor den Augen erschienen.
    Lok’thodar kam zu ihm und schlug ihm auf die Schulter: „Blutsbruder, wir haben nicht verloren, aber auch nicht gewonnen. Aber wir haben einen Bund geschlossen. In mir fließt Zwergen- und in dir Dunkelelfenblut. Damit sollen zwischen unseren Völkern nie wieder die Waffen sprechen.“ Duram nickte. Wenigstens das hatte man erreicht. Er sprach zu Lok’thodar: „So soll es sein. Das Dorf hier ist allerdings noch nicht sicher, genau wie das gesamte Zwergenreich und das Besetzte Land. Wenn die Monster es wollen, können sie uns hier festnageln, bis sie uns alle mit Zufallstreffern ihrer Oger erledigt haben.“ „Oder wir geben das Dorf auf“, gab Lok’thodar zu bedenken, „aber damit wäre auch nichts gewonnen. Wir würden die Schlacht nur nach Aurum verlagern.“ „Genau“, antwortete Duram, „wo noch mehr Lebewesen bedroht wären.“ Wie bestellt rauschte ein Felsbrocken heran, der jedoch das Dorf verfehlte und weiter hinten einschlug.
    Lok’thodar dachte nach: „Ich habe den Heermeister der Orks nirgendwo gesehen. Demzufolge muss er noch im Heerlager sein. Ich glaube, wenn wir den ausschalten könnten, würde die Moral seines Heeres einen schweren Schlag nehmen.“ „Aber wie sollen wir das machen? So ein Heermeister ist doch stark, oder nicht?“, zweifelte Duram. „Oh ja“, gab Lok’thodar zu bedenken, „zweifelsohne. Stark wie zehn oder mehr Orks. Um einen Heermeister zu erschaffen, benötigt ein Dämonenlord so viel Energie wie für eine halbe Armee.“ „Hm.“ Durams Blick fiel auf Haggy. Er blickte erst wieder zu Lok’thodar, und als er merkte, dass der seinem Blick folgte, erneut zu Haggy. Lok’thodar nickte: „Ja, das habe

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