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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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überkamen Duram große Zweifel. Keine Sekunde in der Schlacht hatte er ernsthaft angenommen, die Orks besiegen zu können, doch der Gegner, der sich jetzt auftat, schien übermächtig. Auch Lok’thodar stöhnte.
    Duram bemerkte, dass die Oger eine Vielzahl von Felsbrocken vor sich aufgetürmt hatten. Jeder der Brocken war etwa von der halben Größe eines ausgewachsenen Menschen. Was zum Henker haben die vor? Einer der Oger bückte sich und nahm einen der Brocken mit beiden Händen auf. Dabei erklang wieder das unmenschliche Geschrei. Die Zwerge und Dunkelelfen blickten irritiert in Richtung der Oger, und dies kostete einige von ihnen das Leben, da die Orks die Verwirrung ausnutzten. Der Oger hielt den Felsbrocken über dem Kopf und warf ihn mit aller Kraft mitten in das Schlachtgetümmel. Dort, wo der Fels aufschlagen würde, wichen die Orks wie auf ein heimliches Kommando hin aus und ließen die überraschten Zwerge alleine zurück. Der Brocken flog einen hohen Bogen, schlug ein und rollte mit hohem Tempo durch die Reihen der Zwerge und Dunkelelfen. Der erste Zwerg wich mit Mühe zur Seite, doch der Brocken traf ihn an der Seite und riss ihn auf. Die nächsten beiden Zwerge hatten nicht so viel Glück und wurden voll erfasst. Sie starben in Sekundenbruchteilen. Ein Dunkelelf sprang noch zur Seite, als bereits die nächsten Wurfgeschosse in der Luft waren.
    „Passt auf die Felsbrocken auf!“, rief Duram in das Schlachtgetümmel, doch wusste er selber nicht, ob das ein guter Rat war; die Orks nutzten jede Gelegenheit, in der die Zwerge abgelenkt waren, und wichen selber erst unmittelbar vor dem Einschlag der Geschosse aus, sodass sie den Zwergen keine lange Vorwarnzeit gönnten.
    „Bogenschützen, sammeln!“, rief Lok’thodar, steckte sein Schwert in die Scheide und nahm den Langbogen vom Rücken. „G ebt uns Deckung, aber bleibt in Bewegung!“, wies er die Zwerge an. Die ließen sich zurückfallen und versuchten, die Dunkelelfen abzuschirmen, die dabei waren, ihre Bögen vorzubereiten. Das gelang leidlich, doch die Verluste wuchsen.
    Der gesamte Tross der Dunkelelfen und der Zwerge bewegte sich kämpfend hin und her, um den Ogern kein stabiles Ziel zu bieten. „Gasse!“, schrie Lok’thodar den Zwergen vor ihm zu. Die wichen nach rechts und links aus. Er benannte ein Ziel, und sofort flogen Dutzende Pfeile in die Richtung eines der Oger, der relativ zentral stand. Die Zwerge schlossen die Schutzreihe, noch bevor die Pfeile ihr Ziel erreicht hatten. Nur ein oder zwei Pfeile verfehlten ihr Ziel , alle anderen schlugen dem Oger in den Schädel. Er wankte, fiel jedoch nicht. Tinchena bat einen der Zwerge, sie auf die Schulter zu nehmen. Der tat das, obwohl ihm nicht ganz klar war, was die Kleine wollte. Tinchena begann einen Zauber zu erwirken, brach ihn aber ab. Sie war es nicht gewohnt, Magie auf eine solch weite Entfernung auszuüben. Die Menge an Dunkelmagie, die sie dafür benötigte, machte ihr Angst. Doch wenigstens waren die Ziele klein und beherrschbar. Sie setzte den Zauber erneut an, griff ganz tief in den dunkelsten Fleck ihrer Seele und schaufelte die Energie blitzschnell, aber vorsichtig hinauf durch ihren Körper, damit ja nichts davon verschüttete und ihren Körper verseuchte. Der Zauber wirkte, ein beißendes Dunkelfeuer entzündete alle Pfeile, die im Kopf des Ogers steckten, gleichzeitig. Sein Kopf explodierte.
    Die Zwerge jubelten, die Dunkelelfen bereiteten die zweite Salve vor. Tinchena ließ sich von der Schulter des Zwerges hinab heben und eilte zu den Dunkelelfen. Mit geneigtem Kopf erkundigte sie sich höflich bei Lok’thodar nach der Abschussgeschwindigkeit und materiellen Beschaffenheit der Pfeile, errechnete den Magiebedarf und wartete darauf, dass die Zwerge wieder eine Gasse öffneten. Währenddessen schlug ein Fels am rechten Rand der Gruppierung ein und erschlug zwei der Zwerge, die die Bogenschützen bewachten. Die Dunkelelfen feuerten, und genau in dem Augenblick, in welchem die Pfeile die Bögen verließen, sprach Tinchena ihren Zauber. Die Pfeile entflammten im Flug, und Sauerstoff und Wind nährten die unheilvoll dunkelgrün brennenden Geschosse, die kurz danach in einen weiteren Oger einschlugen. Die Dunkelfeuer verzehrten dessen Kopf, der zuerst zu schmelzen schien und dann komplett verging.
    „Zurück, sie haben eine Magierin!“ Brechers Ruf hallte über das gesamte Schlachtfeld. Offenbar verkannte er die Macht der kleinen Gnomin. Die Orks ließen von ihren Gegnern

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