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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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mit zahlreichen Stickereien verziert war. „Elfen? Hier?“, fragte Otto erstaunt. Zu ihrem noch größeren Erstaunen kam der Elf zu ihnen herüber. Haggy wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte, und so widmete er sich wieder seinem Krug mit Milch.
    Der Elf jedoch kam direkt zu ihnen und setzte sich ungefragt an ihren Tisch. Leise sprach er sie an: „Seid gegrüßt, ihr Helden von Grünleben und von Aurelia, der ganze Kontinent spricht von euren Taten!“ „Also, wenn der eines kann, ist es, sich einzuschleimen“, dachte Haggy und fühlte sich tatsächlich gleich ein bisschen größer. Der Elf fuhr fort: „Erlaubt mir, mich vorzustellen. Mein Name ist Thrylas, das dort drüben ist meine Frau Wynlana. Wie ihr vermutlich schon festgestellt habt, sind wir Elfen und kommen wir aus dem Elfenreich Alastir.“ „Habe ich es mir doch gedacht!“, rief Tinchena erfreut. Thrylas lächelte und sprach weiter: „Ihr habt bei Aurelia gut gekämpft. Keiner hätte gedacht, dass ihr die Orkoffensive tatsächlich zu stoppen vermögt.“ „Das haben wir auch nicht“, gab Otto zu bedenken. „Der Angriff ist längst nicht vorbei. Im Moment liegen wir uns quasi in den Gräben beziehungsweise im Dorf gegenüber, doch irgendwann werden die schon kommen. Spätestens dann, wenn die Oger das Dorf mit ihren verdammten Wurfgeschossen niedergemacht haben. Deshalb sind wir auch unterwegs, um …“ Er hielt inne, da er nicht sicher war, wie viel er den Elfen anvertrauen konnte.
    Thrylas vollendete den Satz: „… den Heermeister der Orks zu besiegen und so die Motivation und Ordnung des Orkheeres zu brechen.“ „Woher wisst Ihr das?“, fragte Haggy scharf. Thrylas lachte: „Wir sind hier, um für die Elfen aufzuklären, was sich hier abspielt. Vieles haben wir selbst gesehen, anderes ist nicht schwer zu erraten.“ Haggy erkundigte sich: „Dann seid ihr Spione?“ „Nein“, erwiderte Thrylas, „nicht direkt. Eher Späher, die mal schauen, was so los ist.“
    „Wenn ihr so vieles wisst“, mischte sich Tinchena ein, die sich freute, jemanden mit so gepflegten Umgangsformen getroffen zu haben, „dann würde ich euch gerne fragen, wie ihr so unsere Erfolgsaussichten einschätzt. Gegen den Heermeister und gegen die Oger und Orks insgesamt.“ Thrylas dachte kurz nach, dann antwortete er: „Nun ja … schwierig. Es wird schon schwer werden, das Heerlager der Orks zu erreichen. Es liegt nicht weit hinter der Grenze im Osten. Allerdings streifen überall Patrouillen der Orks umher, und im Lager selbst sind mit Sicherheit auch ein paar Wachen. Selbst wenn ihr es schafft, hätte der Heermeister mit euch vieren leichtes Spiel. Zudem ist nicht er die größte Bedrohung.“
    „Nun mal der Reihe nach“, sprach Haggy, dem es im Moment zu schnell ging. „Ihr meint, wir würden es kaum schaffen können, bis zum Heerlager vorzudringen? Für den Kampf selber sind wir auf der Suche nach einem Brecher und einem oder zwei Hellmagiekundigen, aber gerade Letztere scheint es im ganzen Besetzten Land nicht mehr zu geben.“ Jetzt lächelte Thrylas und antwortete: „Vielleicht wird es Zeit, einen alten, ganz alten Bund neu aufleben zu lassen. Wynlana und ich sind der Hellmagie durchaus kundig, und wenn ihr es hinbekommt, einen vernünftigen Brecher zu verpflichten, der die Wut des Heermeisters auf sich zu ziehen vermag und seinen brutalen Angriffen widerstehen kann, dann sollten ihre und meine Fähigkeiten ausreichen, ihn und euch am Leben zu erhalten. Aber ausschalten müsstet ihr ihn schon selber.“ Er winkte zu Wynlana, seiner Frau, hinüber, die zu ihnen an den Tisch kam und sie mit einer kurzen, angedeuteten Verbeugung begrüßte, bevor sie sich setzte.
    „Einen alten Bund, wie das klingt“, sagte Otto. „Und wieso habt ihr Elfen uns eigentlich nicht im Kampf gegen die Dunkelelfen beigestanden?“ Thrylas schien überrascht zu sein, und antwortete: „Weil ihr uns nie gefragt habt.“ Otto wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Stattdessen fragte er: „Elfen, Dunkelelfen … Gehört ihr irgendwie zusammen?“ Jetzt lachten beide Elfen kurz auf. Wynlana, die bisher geschwiegen hatte, ergriff das Wort, und ihre zarte Stimme säuselte in den Ohren der Freunde: „Nein, wir gehören nicht zusammen. Die Dunkelelfen sind selber Gestalten des Gefallenen Landes. Ein Dämonenlord hat sie erschaffen, nach dem Vorbild der Elfen. Dunkle Elfen … Wir, die Elfen, waren hingegen einst mit euren Völkern verbündet. Wir haben gar den

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