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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Dingen beschäftigt. Er konnte mit seinem Gemüse handeln, bis er schwarz wurde, es würde mich nicht zu einem Funken Anteilnahme rühren. Meine Gedanken würden auf immer und ewig an anderen Orten weilen, ach!
    »Norei«, flüsterte ich in die leeren Straßen.
    Trotzdem: Genug war genug. Ich holte tief Luft und erneuerte den energischen Griff um meinen Eichenstab. Dieses Gejammer über verlorene Liebe rettete uns nicht vor dem erbarmungslosen Würgegriff der Niederhöllen. Ich mußte mich beeilen, um zu dem Treffen an der Trauerweide zu kommen. Ich hatte es geschafft, alle unsere Verbündeten zu versammeln – nun, fast alle.
    Rasch und voller Tatendrang machte ich mich auf den Weg zu ihnen, den letzten, die die Botschaft betraf. Es war nicht weit, nur um die Ecke auf dem Feld, das die Universität für ihre zauberischen Körperertüchtigungen benutzte.
    Dutzende von pelzigen Gesichtern leuchteten auf, als ich ihr Gehege betrat.
    »Eep!«
    »Eep Eep!«
    »Eep Eep Eep!«
    Ich öffnete den Pferch und war sofort von begeisterten Frettchen umzingelt. Manchmal drängte sich mir die entsetzliche Befürchtung auf, daß sie mich durch die Art ihrer ›Geburt‹ – es war eigentlich ein kleiner Unfall in einem Zauberhut gewesen – für ihre Mutter hielten. Ihre Fixierung auf mich und die Liebe, die sie mir entgegenbrachten, waren manchmal etwas überwältigend. Trotzdem waren sie mir auf unserer Expedition in die Niederhöllen sehr ans Herz gewachsen, und ich muß zugeben, daß ich mich das eine oder andere Mal, wenn mir die seelenlose Hektik von Vushta zu viel geworden war, zu ihnen geflüchtet und Trost und Geborgenheit bei ihnen gefunden hatte.
    »Hallo«, sagte ich sanft, obwohl ich meine Zweifel hatte, ob sie mich verstehen konnten. »Es ist an der Zeit für uns, zu einem Treffen zu gehen.«
    »Eep!« schrien sie. »Eep Eep! Eep Eep Eep!«
    Ich mußte wider Willen lachen. Die Frettchen tanzten um mich herum, als wir uns Richtung Trauerweide auf den Weg machten. Was brauchte ich Liebe? Was brauchte ich menschliche Nähe? Meine Frettchen hielten mich warm!
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, daß ich so viele von ihnen erschaffen haben sollte. Ein paar von ihnen sprangen auf meine Schultern, um mir ihre kalten feuchten Schnauzen ins Ohr zu stecken. Eine Kompanie schien auf dem Pfad vor mir entlang zu rennen, zwei Kompanien neben mir zu wieseln und Dutzende Kompanien immer noch aus dem Gehege zu wimmeln.
    Ein plötzlicher Gedanke löste einen kalten Schauer auf meinem Rücken aus: Würden magisch erschaffene Frettchen sich auch magisch weiter vermehren?
    »Folgt mir«, wiederholte ich. »Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.« Ich wischte die übereifrigen kleinen Wesen von mir herunter und eilte den Trauerweiden entgegen, ängstlich darauf bedacht, nicht auf irgendwelche Frettchen zu treten. Wir passierten das riesige Gebäude, das die Große Halle beherbergte, und traten auf den Hauptplatz der Universität.
    »Verdammnis«, brüllte Hendrek und winkte mit seiner Kriegskeule, damit ich ihn besser unter der Trauerweide ausmachen konnte. Die Frettchen um mich herum fiepten glücklich zur Antwort.
    Ein kleiner, grüner Schatten huschte hinter dem enormen Rücken des Kriegers hin und her. Es war Snarks, mal hüpfend, mal ein oder zwei Schritte machend, während er wie ein Schattenboxer nach etwas hieb, das gar nicht zu existieren schien. Selbst unter Berücksichtigung seiner dämonischen Herkunft durfte sein Benehmen getrost als seltsam gelten.
    »Oh«, bemerkte Snarks bei unserer Ankunft. »Ich wußte nicht, daß du von einem Meer von Nagetieren begleitet sein würdest.«
    »In der Tat?« fragte ich. »Nagetiere?« Was, zum Teufel, meinte Snarks damit? Vielleicht war ich momentan ein wenig überempfindlich, aber er konnte doch nun wirklich ein bißchen mehr Respekt vor meinen Frettchen haben. »Snarks, mein Freund! Was genau meinst du mit einem ›Meer von Nagetieren‹?«
    »Wie würdest du sie sonst bezeichnen?« Snarks schien sich nicht weiter mit der Sache befassen zu wollen. »Vielleicht geben sie eines Tages einmal einen warmen Mantel für jemanden ab.«
    »Mantel?« Langsam wurde ich ängstlich. Die Frettchen bemerkten meinen Stimmungswechsel, bleckten die Zähne und schlichen in geduckter Haltung auf den Dämonen zu.
    Snarks bemerkte, was die kleinen Geschöpfe vorhatten, und hob die Hände. »Halt«, rief er. »Ich ergebe mich! Frettchen sind die wundervollsten Geschöpfe der Welt und ein unschätzbarer

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