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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Trauer über den Verlust von Norei nicht auf meine Füße geachtet und in etwas getreten oder über etwas gestolpert war, das wie eine Ansammlung von kleinen Stöcken aussah.
    »Wer ist da?« fragte ich.
    Keine Antwort. Die Wälder um uns waren erfüllt von tödlichem Schweigen.
    »Verdammnis«, machte mich Hendrek auf etwas aufmerksam. »Das sieht wie ein neues Schild aus.«
    Ich merkte, daß der große Krieger dieses Mal nicht metaphorisch sprach, als ich in die Richtung blickte, die seine Kriegskeule mir deutete.
    Während ich meiner Umgebung keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, waren wir auf eine weitere kleine Lichtung getreten. Im Zentrum der Lichtung, direkt hinter dem durch mich so rüde aufgestörten Holzhaufen, stand ein weiteres großes Schild. Das Licht um uns verblaßte schnell, aber ich konnte noch die Worte entziffern:
     
    Es ist nicht mehr weit zu
DEN ÖSTLICHEN KÖNIGREICHEN
Sind Sie sicher, daß Sie nicht umkehren wollen?
     
    »Freundliche Leute«, bemerkte Snarks.
    »Verdammnis«, fügte Hendrek hinzu.
    »Wir werden nicht umkehren. Wir sind unserem Ziel bereits zu nahe.« Ich warf einen Blick auf die uns umgebenden Wälder, in der hereinbrechenden Dunkelheit vollständig schwarz. »Wir sollten hier unser Lager aufschlagen. Es ist zu dunkel, um heute noch weiter zu marschieren.«
    »Verdammnis.« Hendrek starrte zu den gleichen dunklen Wäldern hinüber. »Da draußen ist etwas.«
    Er hatte recht. Wir alle hatten die grobe Stimme in der Dunkelheit gehört. Ich trat nach dem Holz zu meinen Füßen. »Benutzt das hier zum Feuermachen. Wir werden reihum Wache halten.«
    Ich sah mich noch einmal um, konnte aber wiederum nur den schweigenden Wald erkennen, der vielleicht ein wenig zu ruhig dalag.
    »Verehrte Anwesende!« wandte ich mich an die Gruppe. »Wir werden hier übernachten. Wir werden bei Tagesanbruch weitermarschieren. Und wir befinden uns in unmittelbarer Nähe der Grenze zu den Östlichen Königreichen.«
    Ich hielt inne. Bewegte sich da nicht etwas in den Wäldern? War es nur meine Einbildung, die mich hier Geräusche hören ließ?
    Ich räusperte mich und fuhr fort: »Ich befürchte, daß morgen der Ernst der Reise beginnt!«

 
Kapitel Fünfzehn
     
     
Die Weisen behaupten, daß häufiges Reisen in ferne und fremde Länder unter gewissen Umständen nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist. Dies kann nur bestätigt werden, da es wenige Dinge gibt, die lehrreicher sind, als die Hand zu nah an einen hungrigen Dämonen oder ein mythologisches Wesen heranzuführen. Und wie lehrreich und auch unterhaltsam ist es erst, mit den wenigen nach einer solchen Begegnung noch verbleibenden Gliedern besagter hungriger Kreatur zu entkommen! Wobei ich an dieser Stelle bemerken möchte, daß eine solche Flucht sicher viel unterhaltsamer ist als das Bleiben.
    aus: – LEHREN DES EBENEZUM, Band XXXV
     
    Und so machten wir schließlich Rast. Anders als beim ersten Mal, als Guxx noch seinen Führungsanspruch lautstark verkündet hatte, gab es diesmal keinen Protest mehr aus der Gruppe. Nachdem ich Alea darüber aufgeklärt hatte, daß nahe beim Feuer zu schlafen nicht notwendigerweise ein enges Anschmiegen nach sich ziehen würde, gab es keinen weiteren Zwischenfall.
    Ich hatte festgestellt, daß ich bei meinem hastigen Aufbruch aus Vushta nicht an Lebensmittel gedacht hatte, die anderen jedoch waren in dieser Hinsicht glücklicherweise nicht so kurzsichtig gewesen. Hubert hatte einen ungeheuren Berg an Vorräten bei sich, und auch Hendrek trug einen nicht gerade kleinen Sack mit sich, obwohl es schien, daß der Inhalt nur knapp den überdimensionierten Magen des großen Kriegers zu füllen vermochte. Guxx und Brax wollten nicht mit uns zusammen essen, ein Umstand, über den ich sehr froh war, wollte ich doch nicht wirklich herausfinden, was die beiden Dämonen zu sich nahmen. Der Rest von uns ließ sich zu einem üppigen Mahl am Feuer nieder, das wir aus dem Holz des Warnschildes errichtet hatten.
    Als wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten, ließ sich der Rest der Gruppe zur Nachtruhe nieder. Ich hatte mich zur ersten Wache gemeldet. Es gab einiges für mich zu überdenken und auszuarbeiten, wenn ich die anderen erfolgreich führen wollte. Ich warf ein weiteres Stück Holz auf die Glut und starrte in die Flammen. Irgendwie schaffte ich es nicht, mich auf die vor uns liegende Aufgabe zu konzentrieren. Ein anderer Gedanke drängte sich dauernd in den Vordergrund:
    Wie brachte ich Norei dazu,

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