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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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schüttelten beide den Kopf.
    »Niemand?« fragte ich eine Spur zu schnell. Wie konnten sie nur Norei vergessen?
    »Verdammnis«, sagte Hendrek. »Wir waren die langsamsten, die dir gefolgt sind. Wir sind die letzten.«
    »Das wäre nicht passiert, wenn dieser große Kerl meine Diät und das Aerobic-Programm eingehalten hätte«, fügte Snarks hinzu. »Aber er wollte nicht auf mich hören. Niemand will auf mich hören. So konnten wir nur langsam hinter dir herschleichen.«
    Es dämmerte mir, daß Norei mir wohl doch nicht gefolgt war. Aber das konnte einfach nicht sein!
    »Seid ihr sicher, daß niemand mehr kommt?« fragte ich noch einmal eindringlich.
    »Um dich hier zu treffen?« Hendrek schüttelte seinen Bärenkopf mit entsetzlicher Endgültigkeit. »Niemand, von dem wir wüßten.«
    Das war niederschmetternd! Nach dem, was Ebenezum gesagt hatte, hatte ich angenommen, daß Norei uns begleiten würde: ich hatte bereits nach den passenden Worten gesucht, um die kleinen Mißverständnisse der Vergangenheit auszuräumen. Aber was, wenn sie mich wahrhaftig nicht mehr sehen wollte? Würde ich nie die Möglichkeit erhalten, ihr zu sagen, daß ich der Ewige Lehrling war?
    Ich mußte mich zusammenreißen. So benahm sich kein Anführer. Ich hatte keine Zeit, um einer verflossenen Liebe eine Träne nachzuweinen. Ich hatte tapfer vorwärts zu schreiten, Gegner zu bekämpfen und Unrecht zu beseitigen, damit diese Welt sicher für Vushta und für Zauberer sein würde. Was bedeutete es angesichts dieser weltbewegenden Ereignisse schon, daß Norei aus meinem Leben verschwunden war?
    »In der Tat«, bemerkte ich. »Seid ihr sicher, daß absolut niemand mehr kommt?«
    »Ich meine, du solltest einmal eine neue Frage stellen«, gab Snarks zurück. »Eine, die mehr mit unserem Auftrag zu tun hat, etwas wie >Was ist deine Lieblingsfarbe?<«
    »Verdammnis.« Hendrek blickte mich an und furchte die Stirn. »Warum fragst du immer weiter?«
    »In der Tat«, antwortete ich, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Trotz übermenschlicher Anstrengungen forderten meine Gefühle für Norei ihren Preis. Würde es meinen Führungsanspruch schwächen, wenn ich eingestehen würde, wie sehr ich sie vermißte? Vielleicht war ich auch nicht subtil genug. Sie hatten mich wahrscheinlich nicht verstanden. Ich würde es noch einmal andersrum, sozusagen durch die Hintertür, probieren müssen.
    Ich holte tief Luft. Nun würde ich das Ganze noch subtiler angehen, und alles würde in Ordnung kommen.
    Ich blickte also Snarks und Hendrek subtil an. »Ich weiß nicht«, sagte ich und kratzte mich subtil hinter meinem Ohr. »Ich war bloß… neugierig.« Ich gähnte noch subtiler. »Es gibt da möglicherweise und unter Umständen noch gewisse Personen, die für uns von Nutzen wären. Wie steht es zum Beispiel« – ich hielt einen Moment subtil inne und pflückte dann wie zufällig einen Namen aus der Luft – »mit Norei?«
    »Oh!« rief Snarks aus. »Das ist richtig! Dein Herzchen! Wie konnte ich vergessen…«
    »Verdammnis«, unterbrach Hendrek den Dämonen. »Norei wird uns definitiv nicht begleiten.«
    »Was? Norei begleitete uns nicht? Definitiv?« Alle Subtilität fiel von mir ab, als ich Hendrek fragte, warum er sich so sicher sein könne.
    Snarks war am schnellsten mit einer Antwort bei der Hand. »Ich fürchte, daß unser riesiger Freund hier einmal recht hat. Wir haben sie auf dem Weg hierher getroffen.«
    Sie hatten sie gesehen! Das hieß, daß sie sich auf der Straße in die Östlichen Königreiche befand! Aber was Hendrek gesagt hatte, ergab keinen Sinn. Warum hatte er dann…
    »Verdammnis«, unterbrach Hendrek meinen Gedankengang. »Sie ist zu stolz, um dir noch einmal begegnen zu wollen. Nicht nach allem, was in Vushta geschehen ist. Sie wird uns allerdings in genügendem Abstand folgen, um eingreifen zu können, falls du in Schwierigkeiten gerätst.«
    »In der Tat?« fragte ich. Ich war hin und her gerissen. Einerseits war ich überglücklich über die Tatsache, daß sie uns folgte und eingreifen konnte, falls das Unheil wieder einmal zuschlug, andererseits fürchtete ich mich vor einer Begegnung mit ihr. Aber wenn ich nicht mit ihr sprechen konnte, wie konnte ich ihr dann erklären, was geschehen war?
    »Verdammnis«, flüsterte ich.
    »He!« sagte eine grobe Stimme. »Paß auf, wo du hintrittst!«
    »W-was?« stotterte ich. Es war schwierig, in der einsetzenden Dämmerung irgendwelche Umrisse auszumachen. Aber es stimmte schon, daß ich in der

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